Leitungen sollen unter die Erde
Autor: Sabine Weinbeer
Rauhenebrach, Mittwoch, 04. März 2015
Mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt in Schindelsee will die Kommune auch die Erdverkabelung in dem Ort umsetzen. In Untersteinbach will man den Bau eines Gesundheitszentrums mit dem Hochwasserschutz in Einklang bringen.
Wenn in Schindelsee ab Juni der Ausbau der Ortsdurchfahrt durch das Staatliche Bauamt erfolgt, sollen auch Masten und Leitungen in dem Ort unter der Erde verschwinden. Das wurde in der jüngsten Sitzung des Rauhenebracher Gemeinderates deutlich. Wie Bürgermeister Matthias Bäuerlein informierte, werde in den nächsten Tagen ein Ortstermin sowohl mit dem Bayernwerk als auch der Telekom stattfinden, denn neben den Stromleitungen sollen auch die Telefonkabel in der Erde verschwinden, wenn die Straße schon erneuert wird. Das Bayernwerk hat demnach angeboten, im Zuge der Baumaßnahme die Straßenbeleuchtung in die Erde zu verlegen. Für die Erdverkabelung fielen dann nur die Materialkosten von rund 7700 Euro an. Der Gemeinderat stimmte zu, die Maßnahmen zu verbinden.
Die medizinische Versorgung in der Flächengemeinde sicherzustellen ist ein Anliegen des Gemeinderates.
Flutmulde als Ausweg?
Allerdings müssen die Bedenken eines direkten Nachbarn in Bezug auf die Hochwasserableitung berücksichtigt werden.Der Gemeinderat diskutierte das Vorhaben am Dienstag, nachdem die ersten Überlegungen bereits in der nichtöffentlichen Sitzung im Februar angestellt worden waren. Mittlerweile wurde der Bauantrag dem Landratsamt zur Genehmigung vorgelegt. Mit dem Anlieger fand ein Ortstermin statt. Dabei zeigte er auf, dass bisher auf dem Gemeindegrundstück bei Hochwasser im Tal der Rauhen Ebrach viel Wasser zurückgehalten wurde, so dass bisher sein Wohngrundstück von Wasser verschont blieb, auch wenn es schon oft bis knapp an die Oberkante der Gartenmauer reichte.
Im Gemeinderat herrschte Einigkeit, dass natürlich die Hochwassersituation weder für direkte Nachbarn, noch für Unterlieger verschärft werden soll. Das Baugrundstück selbst liege außerhalb des Hochwasserbereichs, doch als Ausgleich sollte es möglich sein, unterhalb, ebenfalls auf Gemeindegrund eine entsprechende Flutmulde anzulegen "die vielleicht sogar mehr Wasser aufnimmt, als in der bisherigen Situation", so Bürgermeister Bäuerlein. Er will umgehend mit dem Wasserwirtschaftsamt einen Ortstermin vereinbaren, um das Projekt nicht unnötig zu verzögern.
Im Zusammenhang mit der Hochwasserproblematik im Tal der Rauhen Ebrach brachten einige neue Gemeinderatsmitglieder vor, dass man doch mit mehreren wenig aufwändigen Rückhaltemaßnahmen in den Seitentälern viel erreichen könnte. Dazu erklärten ihnen die "Altgedienten", dass das auch der vormalige Gemeinderat so gesehen habe, wie auch die Teilnehmergemeinschaften, jedoch Flurbereinigungsamt wie Wasserwirtschaftsamt hätten diese Lösungen immer abgelehnt.
Auch andere Gewerbetreibende in Rauhenebrach planen Erweiterungen. So stimmte der Gemeinderat der Bauvoranfrage wegen der Erweiterung einer gewerblichen Halle in Wustviel ebenso zu wie dem Bauantrag für eine Hofüberdachung auf dem Gelände des Bestattungsunternehmens in Prölsdorf.
Im Rahmen des FAG-Sonderbaulastprogramms wurden verschiedene Geh-und Radwege in Rauhenebrach durch das Staatliche Bauamt errichtet. Bestandteil der Vereinbarung war von vorneherein, dass die Gemeinde nach fünf Jahren die Unterhaltungs- und Verkehrssicherungspflicht übernimmt. Die dazugehörigen Vereinbarungen wurden vom Gemeinderat verabschiedet. Damit übernimmt die Gemeinde nun für die Wege von Prölsdorf nach Schindelsee, von Untersteinbach nach Theinheim und Wustviel sowie von Wustviel nach Geusfeld die Wartung und Kontrolle, die Instandhaltung, Reinigung und Verkehrssicherungspflicht. Die Kosten, die dafür entstehen, erstattet die Straßenbauverwaltung.
Spielplatz wird erneuert
Auf ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes reagiert die Gemeinde durch eine Änderung in der Abwassersatzung. Hier war bisher auf Grundlage der Mustersatzung festgelegt, dass die Gemeinde auf Kosten eines Einleiters Wasserproben untersuchen lassen kann. Die Kostenpflicht für den Grundstücksbesitzer beziehungsweise Einleiter besteht nach dem neuen Urteil aber nur, wenn die Probe dann auch eine Belastung zeigt. Die neue Formulierung enthält nun den Passus mit der grundsätzlichen Kostenbelastung für den Einleiter nicht mehr.
Unter "Sonstiges" informierte Bürgermeister Matthias Bäuerlein den Gemeinderat, dass der "Pfad der Artenvielfalt" im Frühjahr gebaut und noch im ersten Halbjahr eingeweiht werden soll. Auf Nachfrage erklärte er, dass der Spielplatz an der Schule grundlegend erneuert wird, das könne allerdings noch einige Zeit dauern. Drei Spielplätze müsse die Gemeinde insgesamt noch überarbeiten. Zunächst würden marode Spielgeräte abgebaut und dem Gemeinderat dann Vorschläge für Ersatzbeschaffungen vorgelegt.
Der Baufortschritt in der Schule "könnte schneller sein", so der Bürgermeister, die neuen Klassenzimmer seien aber demnächst bezugsfertig. Die Heizung habe zuletzt nicht wie gewünscht funktioniert, hier müsse wohl noch an der Steuerung nachreguliert werden.