Langjährige Helfer des THW Haßfurt erhalten eine Auszeichnung
Autor: Sabine Weinbeer
Haßfurt, Mittwoch, 17. Dezember 2014
Ob bei Festen, im Hochwasser oder im Kampf gegen Ebola: Der Einsatz des THW Haßfurt ist nicht wegzudenken. Einige Mitglieder wurden für ihr Engagement geehrt.
126.500 Dienststunden haben die Aktiven des THW Haßfurt im ablaufenden Jahr geleistet. Das ging aus der Bilanz hervor, die der Ortsbeauftragte Christian Günther bei der Jahresabschlussfeier vorlegte. Auch einige besonders verdiente Mitglieder des Technischen Hilfswerks wurden dabei ausgezeichnet.
Dass eine solche Bilanz erst am 31. Dezember wirklich abschließend ist, habe das vergangene Jahr gezeigt, so Christian Günther; denn eine Woche nach der letzten Weihnachtsfeier half die Fachgruppe "Räumen" bei einem Großbrand in Würzburg.
Es darf auch mal gefeiert werden
Im Januar stieg das THW Haßfurt in die Ausbildung an den ersten Digitalfunkgeräten ein, im Februar kam neues Gerät, was ebenfalls eine Einweisung bedeutete.
Erstmals beteiligte sich das THW aktiv an Faschingszügen in Sand und Eltmann als "FeuerWerk".
Einsätze waren unter anderem die Bergung eines Tragschraubers in Rentweinsdorf sowie Brände in Haßfurt und Kerbfeld. Zu verschiedenen Unfällen wurden die Fachberater zugezogen, der Zug musste jedoch nicht ausrücken. Hilfe leistet das THW aber alljährlich beim Meefest oder bei der Langen Einkaufsnacht in Haßfurt. Auch überregional sind Helfer aus Haßfurt im Einsatz, so ist Katja Müller als psychosoziale Fachkraft Mitglied im Einsatz-Nachsorgeteam Bayern, das sich um THW-Helfer kümmert, die psychisch belastende Einsätze absolvierten.
15 Leute waren schon auf dem Weg nach Bosnien
Bei vielen Fortbildungen und Übungen, unter anderem der Großübung der Wasserwacht Zeil/Sand und dem Kreisfeuerwehrtag, hielten sich die Helfer fit für den Einsatz. Beeindruckt war Christian Günther von der Reaktion auf den Aufruf, sich eventuell als Verstärkung für die Katastrophenhilfe in Bosnien bereit zu halten. Innerhalb kürzester Zeit hatten 15 Helfer des Ortsverbandes Haßfurt mit Familien und Arbeitgebern abgeklärt, dass sie für zwei Wochen hätten abreisen können. Die Lage vor Ort entspannte sich jedoch, der Einsatz wurde nicht nötig.
So konnten sich die THWler, vor allem Maik Seidel und Sebastian Böhm, intensiv um ihr "Jahresprojekt" kümmern. Über das Stadtwerk Haßfurt bekam der Ortsverband nämlich zwei große Stromerzeuger, die im Donau-Hochwasser gestanden hatten. "Unsere Elektriker haben gesagt, sie kriegen die wieder hin und jetzt haben wir einen 40-kVA-Stromerzeuger mit Lichtmast. Das ist eine taktische Ausrüstung, die wir sonst nie bekommen hätten", so Christian Günther in seinem Dank an alle, die diese diffizile Detailarbeit unterstützten. Das Aggregat wurde komplett zerlegt, gereinigt und mit Ersatzteilen neu zusammengebaut. Der zweite, noch leistungsstärkere Generator bildet das Jahresprojekt 2015.
Stark besetzte Jugendgruppe des THW wird mit Spenden unterstützt
Stark besetzt ist auch die Jugendgruppe des THW-Ortsverbandes, die in diesem Jahr fleißig Ausbildungen absolvierte, aber auch allerhand Spaß hatte, etwa beim Zeltlager. Dank einer Spende von Christian Reiß konnten die Jugendlichen mit T-Shirts ausgestattet werden. Ebenfalls eine Spende ist das neue Regalsystem von einer Möbel-Firma aus Eltmann.
Von dem sehr aktiven Ortsverband Haßfurt zeigte sich auch der stellvertretende Geschäftsführer Alexander Schrüfer, der sich derzeit schon mit der Vorbereitung des G7-Gipfels in Elmau beschäftigt. Weltweit sei das THW im Einsatz. Schrüfer: "Sie halfen bei den Stromausfällen in Slowenien, beim Hochwasser in Bosnien, bauten und betreiben Camps für Flüchtlinge aus Syrien in Jordanien und im Nord-Irak, und das THW unterstützt auch den Kampf gegen Ebola in West-Afrika."
Schrüfer dankte allen ehrenamtlichen Helfern, aber auch ihren Familien und Arbeitgebern, die dieses Engagement erst möglich machten. Er unterstrich auch die hervorragende Zusammenarbeit mit Feuerwehren, Polizei, Rotem Kreuz und anderen Hilfsorganisationen sowie den Kommunen. Er dankte auch der Helfervereinigung unter Vorsitz von Reinhard Kuhla, die die Aktiven nach Kräften unterstützt und manchen Ausrüstungsgegenstand ermöglicht, den die Bundesbehörde nicht zur Verfügung stellen kann.
Gemeinsam mit Christian Günther zeichnete er einige besonders langjährige Helfer aus. Seit 20 Jahren "im Dienst der Humanität", wie es auf der Urkunde steht, wurden Alexander Kuhla und Peter Friedrich ausgezeichnet. Das Ehrenzeichen für 40 aktive Jahre ging an Norbert Böhm und Heinz Betz. Sogar seit 50 Jahren im THW aktiv sind Dieter Edelmann und Hilbert Braunreuter.
Helferzeichen in Gold
Zwei Helfer wurden für besondere Verdienste mit dem Helferzeichen in Gold ausgezeichnet: Maximilian Schnös tut seit seiner Jugend Dienst im THW. Gleich nach der Grundausbildung hat er die Kraftfahrer-Ausbildung absolviert, um die schweren Bergungsräumgeräte fahren zu können. Er bildet auch Fahrer für THW und Feuerwehren aus. Maik Seidel gehört seit 2008 dem THW an, hat sich besonders im Bereich Technik weitergebildet und ist Spezialist für die Instandsetzung von Fahrzeugen und Gerät. Sein bisheriges Meisterstück hat er beim Wiederaufbau des Strom-Aggregats abgeliefert.