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Landkreis gibt grünes Licht für Realschule Ebern


Autor: Sabine Weinbeer

LKR Haßberge, Freitag, 28. Juni 2013

Wenn alles optimal läuft, verfügt die Realschule Ebern Mitte 2016 über einen Neubau und angepasste Räume im Altbau. Der Kreisausschuss des Kreistages und der Kreistag-Bauausschuss gaben bei ihrer Sitzung in Haßfurt grünes Licht für die Behebung der Eberner Raumnot. Das Projekt erfordert Investitionen von 4,3 Millionen Euro.
Die Realschule Ebern platzt aus allen Nähten. Es fehlen Klassenzimmer und weitere Räume. Realschulrektor Hartmut Weis war schon Anfang des Jahres der Meinung, dass ein Anbau unausweichlich ist. Günstigste Variante ist nach seiner Einschätzung ein Anbau im Westen Richtung Bahndamm. Vom Fenster eines Unterrichtsraumes aus zeigt er am Donnerstag auf die Fläche. Im Hintergrund ist links das alte Hallenbad zu sehen.  Foto: Michael Will


"Sehr komprimiert genutzt" ist die Realschule in Ebern derzeit, weil die Entwicklung der Schülerzahlen krass von den Prognosen abwich. Das erläuterte bei der gemeinsamen Sitzung von Kreistag-Bauausschuss und Kreisausschuss der leitende Realschuldirektor an der Regierung von Unterfranken, Horst Karch. Er selbst sei erschrocken, als er im November letzten Jahres von den Raumnöten der Eberner Realschule hörte.

Schließlich war er 2001 an der Konzeption des damaligen Neubaus beteiligt. "Wieso haben wir damals zu klein gebaut?", habe er sich gefragt und sei auf "Verwerfungen gestoßen, die damals nicht absehbar waren". Aufgrund der demographischen Entwicklung sei man 2001 von zehn Prozent weniger Realschülern ausgegangen. Die Realität brachte zehn Prozent mehr Schüler, die aktuell in Ebern in 25 Klassen unterrichtet werden.

Auch den Grund für das geänderte Übertrittsverhalten lieferte Karch: Seit Einführung des G8 (acht Jahre Gymnasium) hätten die Eltern verstärkt den Weg über Realschule und Fachoberschule zum Studium zu schätzen gelernt. Außerdem hätten Realschulabsolventen gute Chancen am Arbeitsmarkt, was weiter zur Attraktivität dieser Schulform beitrage, sagte er.

Die "komprimierte Nutzung" bedeutet in Ebern, dass die Klassen zwar alle untergebracht sind, allerdings fast sämtliche Fachräume fehlen. Vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich gebe es Defizite, sagte Architektin Eva Mangold vom Kreishochbauamt. Sie erläuterte die Konzeption eines zweigeschossigen Neubaus, der vor allem Fachräume aufnehmen soll. Im Bestand sind nur Anpassungen nötig (Differenzierungsräume für Ganztagesklassen).

Mehr geht nicht

Der Eberner Bürgermeister und Kreisrat Robert Herrmann machte einen Vorstoß für eine Pausenhalle, die auch als Aula genutzt werden kann. Dazu erklärte Kreisrat Günther Geiling (beide CSU), dass nicht alle Wünsche erfüllt werden könnten. Es könne zwar ein Multifunktionsraum entstehen, doch für bestimmte Veranstaltungen müsse Ebern den Bürgersaal der Stadt nutzen.

Auch auf einen gemeinsamen Mensabau für Grund- und Realschule konnte Landrat Rudolf Handwerker (CSU) dem Bürgermeister keine Hoffnung machen. Die Flächen für die Realschule steckten im IZBB-Bereich, der jetzt von Gymnasium (Sachaufwandsträger Kreis) und Mittelschule (Sachaufwandsträger Stadt) genutzt werde. Die restlichen Mensa-Flächen für Ebern müsse die Stadt bauen, sagte der Landrat. Grundsätzlich sollte das Thema nicht im Zusammenhang mit der Realschulerweiterung verfolgt werden, um sie nicht zu verzögern. Die Bauzeit für den Neubau schätzt Mangold auf eineinhalb Jahre. Beide Ausschüsse stimmten zu. 2014 soll es losgehen.