Landesbaudirektion: Kommt ein Neubau im einstigen Kasernen-Areal in Ebern?
Autor: Ralf Kestel
Ebern, Mittwoch, 11. März 2015
Nach Überzeugung von Landrat Wilhelm Schneider (CSU) geht der Umzug der Landesbaudirektion von Nürnberg nach Ebern zügig vonstatten. Er freundet sich sogar mit dem Gedanken an einen kompletten Neubau im einstigen Kasernen-Areal an.
Die Landesbau-Direktion kommt schneller als im Zeitraum von fünf bis zehn Jahren von Nürnberg nach Ebern. Davon ist Landrat Wilhelm Schneider (CSU) überzeugt, wie er am Dienstagabend bei einem Pressegespräch mitteilte. Der Grund für seinen Optimismus: "Eine Verlagerung von Nürnberg nach Ebern ist doch leichter zu bewerkstelligen als von München nach Hof.
Dabei spielen die stündlichen Zugverbindung zwischen Ebern und Nürnberg und die Zugehörigkeit Eberns zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg eine wichtige Rolle. "Das macht das Pendeln viel einfacher und außerdem stammen ja nicht alle Beschäftigten, die jetzt noch in Nürnberg arbeiten, aus dem Süden Nürnbergs. Da sind auch Leute aus Erlangen oder Forchheim dabei."
Und überzeugt ist Schneider auch davon, dass die 100 Dienstposten, die verlagert werden (derzeit sind es nach Auskunft der Behörde sogar 120) für den gesamten Landkreis von Vorteil sein werden. "Das sind Stellen für hochqualifiziertes Personal, das sicher nicht nur aus dem Eberner Raum rekrutiert werden kann."
Kreisweit und wertfrei
Die Ansiedelung der Direktion wäre überall im Landkreis denkbar gewesen, verwies er auf ein entsprechendes Exposé des Landratsamtes für Finanz- und Heimatminister Markus Söder (CSU), indem neben der Eberner Kaserne mit drei Gebäuden (der Familien Kirchner und Buss) auch Ebelsbach (Schloss Gleisenau), Haßfurt (Amtsgericht), Maroldsweisach (Schloss Ditterswind) und Hofheim (Bürogebäude) aufgeführt worden waren.
In der Farbbroschüre wurde auch ein Vergleich mit Nachbar-Landkreisen wie Bamberg und Schweinfurt angestellt und auf die strukturellen Nachteile verwiesen. "Bei uns im Landkreis gibt es keine einzige überörtliche Behörde mehr."
Dass die Wahl letztlich auf Ebern fiel, sei ein Glücksfall für eine Stadt gewesen, die "in der letzten Jahren wirklich sehr habe bluten müssen", so der Landrat wörtlich.
Feststeht, dass die neue Direktion, die als neue eigenständige Behörde auch das "Oberkommando" über die Dependance in München, die den Süden Bayerns abdeckt, erhalten soll, ins einstige Kasernen-Areal kommt. "Ob dafür die leer stehenden Kompaniegebäude geeignet sind, werden die nächsten Untersuchungen zeigen."
Neubau hätte Vorteile
Nicht ungelegen käme Landrat Schneider sogar ein Neubau: "In der Kaserne ist noch reichlich Platz, und bestehende Gebäude bekommt man auch anders voll." Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) sprach in diesem Zusammenhang jüngst von einer Jugendherberge.
Dass es zu einer guten und schnellen Lösung kommt, davon ist der Landrat überzeugt: "Schließlich sind das ja alles selbst Bauexperten, die über die Arbeit der 20 staatlichen Bauämtern in Bayern wachen."
Die dürften sich nur das Beste wünschen - und umsetzen.