"Das ist ein Riesentier": Mann begegnet Wolf im Kreis Haßberge - und fotografiert ihn
Autor: Mirjam Hörl
Aidhausen, Samstag, 29. Mai 2021
Vor Kurzem begegnete ein Mann im Kreis Haßberge einem Wolf. Er fotografierte das Tier sogar. Anhand einer Genprobe an einem toten Reh ließ sich der Wolf nun auch wissenschaftlich nachweisen.
In der Nähe von Aidhausen im Landkreis Haßberge ist vor Kurzem ein Wolf gesichtet worden. Josef Zimmermann aus Happertshausen war gerade auf dem Weg zur Arbei, als er dem Raubtier begegnete. Er fotografierte den Wolf kurzerhand. Sein Bild verbreitete sich anschließend laut eigener Aussage "wie ein Lauffeuer".
Inzwischen ist auch wissenschaftlich belegt, dass sich im Kreis Haßberge ein Wolf aufhielt und möglicherweise noch immer dort lebt. Die dafür zugrundeliegende Genprobe wurde an einem toten Reh genommen, teilt das Bayerische Landesamt für Umwelt mit.
Update vom 29.05.2021: Genprobe weist Wolf im Landkreis Haßberge nach
"Der Wolf mit der Identifikationsnummer GW2048m konnte am 23.04.2021 anhand einer Genprobe im Landkreis Haßberge nachgewiesen werden", teilt eine Sprecherin des Landesamts für Umwelt inFranken.de am Freitag (28.05.2021) mit. Die Genprobe wurde demnach an einem Reh genommen, das tot aufgefunden wurde und Befraßspuren eines "großen Beutegreifers" aufwies.
Genetische Proben werden dem Landesamt zufolge am Senckenberg-Forschungsinstitut (Fachgebiet Wildtiergenetik) im hessischen Gelnhausen ausgewertet. Das dortige Labor fungiert demnach seit 2010 als Referenzzentrum für die Wolfsgenetik in Deutschland. Informationen zum Ablauf der Dokumentation bei einem Hinweis auf große Beutegreifer finden sich auf der Internetseite des Bayerischen Landesamts für Umwelt.
Wie die Sprecherin des Landesamts mitteilt, sei eine eindeutige Identifizierung anhand eines Fotos nicht möglich. "Übereinstimmungen von Wolfsbeobachtungen können somit nur nachvollzogen werden, soweit genetische Nachweise vorliegen."
Erstmeldung vom 28.04.2021: "Das ist ein Riesentier": Mann begegnet Wolf auf dem Weg zur Arbeit
Wolf bei Aidhausen im Landkreis Haßberge gesichtet: Josef Zimmermann hatte am vergangenen Freitag (23. April) um 6.45 Uhr auf dem Weg zur Arbeit ein großes Tier gesichtet. Als er es kurz darauf von Nahem sah, wurde ihm klar, dass es sich um einen Wolf handelte. Kurzerhand zückte er sein Smartphone.
Video:
Zimmermann habe den Wolf auf dem Weg zur Arbeit zunächst von der Hauptstraße aus am Horizont gesehen und sich gedacht: "Das ist ein Riesentier." Natürlich sei für ihn als Erstes ein Hund infrage gekommen. Trotzdem: "Das könnte ein Wolf sein. Das habe ich schon im Hintergedanken gehabt." Auf einem Parkplatz an der Straße standen bereits zwei Autos, die das Tier beobachteten. Als Zimmermann zurückfuhr, sei vom Wolf aber zunächst keine Spur mehr gewesen.
Landkreis Haßberge: Mann fotografiert Wolf auf dem Weg zur Arbeit
Da sich Zimmermann "in der Flur" zwischen den beiden Ortsteilen Friesenhausen und Reckertshausen gut auskenne, habe er gewusst, wo er das Tier erneut antreffen könnte. "Tatsächlich kommt er mir vor das Auto gelaufen", erklärt er. Der Wolf sei ganz entspannt auf ihn zugelaufen. Da ein Foto mit dem Handy heutzutage kein Problem sei, habe er "ein paar schöne Bilder von ihm geschossen".