Kommt der Solarpark?
Autor: Helmut Will
Untermerzbach, Dienstag, 03. Sept. 2019
Untermerzbach entscheidet am 15. September darüber, ob der Solarpark bei Buch gebaut wird.
Der Bürgerentscheid in Untermerzbach am 15. September hat Diskussionen angefacht. Im Gemeindeboten vom 29. August, dem Mitteilungsblatt der Itzgrundgemeinde, hat die Bürgerinitiative aus Buch, "Rettet den Panoramaweg" aufgefordert, mit einem "Ja" gegen den Solarpark Buch zu stimmen und dem Vorhaben die "Rote Karte" zu zeigen.
Außerdem lag dem Gemeindeboten ein Infoblatt der Energienbauer GmbH aus Sielbach bei, unter dem Schlagwort, "Miteinander reden bringt etwas." Hier ist auf der einen Seite das Ergebnis einer gemeinsamen Besprechung vom 26. Juli mit einer Skizze aufgezeigt, woraus hervorgeht, dass sich der Antragsteller bei besagter Besprechung zu Zugeständnissen bereit erklärte. Auch der bisherige Antragsweg ist hier zu sehen, wonach der Gemeinderat Untermerzbach am 3. Juni 2019 einstimmig den Beginn der Planung für den Solarpark beschlossen hat. Auch wird hier darauf hingewiesen, dass die Bürgerinitiative Buch das Vorhaben ablehnt und ein erfolgreiches Volksbegehren initiierte.
Im Hinblick auf den Bürgerentscheid am 15. September fordert die Gemeinde auf: "Stimmen Sie mit ,Nein', wenn Sie für den Solarpark in Buch sind und möchten, dass die Gemeinde ihren Beitrag zur Energiewende weiter verfolgt." Ein "Nein" beim Bürgerentscheid würde bedeuten, für den Solarpark Buch zu stimmen, die Entscheidung des Gemeinderates zu unterstützen, für erneuerbare Energien zu sein und die Energiewende zu unterstützen, was zukunftsweisend wäre. Auch auf die Möglichkeit einer Briefwahl wird hingewiesen.
Auch die Bürgerinitiative Buch legte einen Flyer bei, mit der Aufforderung, wie schon im Gemeindeboten zu lesen, mit "Ja" zu stimmen. Bekannt ist, dass der Gemeinderat, wie oben erwähnt, durch einstimmige Entscheidung die Planung für den Solarpark beschlossen hat. Es wurden Gemeinderäte aller Fraktionen, ein Ortssprecher und Bürger zu ihren Gründen "Pro oder Kontra Solarpark" befragt. Alle bringen etwa gleichlautende Begründungen.
"Erneuerbare Energien nutzen"
"Ich bin klar gegen die Argumente der Bürgerinitiative", sagt Norbert Lohneiß, Ortssprecher in Gleusdorf. Deren Argumente würden nicht der Wahrheit entsprechen, weil, wie von dort angegeben, der Panoramaweg nicht beeinträchtigt werde und von einer Flächenversiegelung nicht die Rede sein könnte. "Wir müssen jede Chance nutzen nach dem Atomausstieg und dem Ausstieg von Kohlekraftwerken die Möglichkeiten erneuerbarer Energien zu nutzen", sagte der pensionierte Oberstleutnant Lohneiß. Auch für die Nachkommen müsse der Strompreis bezahlbar bleiben.
Die betreffende Fläche gewährleiste eine geringstmögliche Beeinträchtigung, weshalb man diese Chance ergreifen müsse. Norbert Lohneiß: "Ich habe den Eindruck, dass die Initiatoren nach dem Motto handeln, ,Wir sind zwar für erneuerbare Energie, aber nicht bei uns.' Dass ist unlauter."
"Solarstrom nötig"
Gemeinde- und Kreisrätin Birgit Finzel, Vorsitzende des CSU Ortsverbandes Untermerzbach sagt: "Ich finde, dass wir Solarstrom als alternative Energieform brauchen, weil wir aus der Atomenergie ausgestiegen sind und auch aus der Kohleenergie raus wollen." Solarenergie schade nicht den Bürgern im Gegensatz zu den Windrädern, wenn die Anlage unter die 10h-Regelung fällt, wie es in Buch der Fall gewesen wäre, so die Lehrerin.