Kommt der Anschluss nach Kirchlauter?
Autor: Günther Geiling
Kirchlauter, Mittwoch, 03. April 2019
Der Gemeinderat Kirchlauter diskutierte über eine Lösung für die sanierungsbedürftige Kläranlage in Pettstadt.
Pettstadt in der Gemeinde Kirchlauter hat eine eigene Scheibentauchkörper-Kläranlage, die mit über 20 Jahren an ihrer Altersgrenze kommt und ertüchtigt werden muss. Dem Gemeinderat Kirchlauter wurden aus diesem Anlass drei Varianten vorgestellt, wie das Problem gelöst werden kann. Möglich ist, dass die bestehende Kläranlage erneuert wird. Oder sie wird aufgelassen und ein Anschluss an die Kläranlage in Kirchlauter wird angestrebt (zwei Varianten); das wäre nach den bisherigen Zahlen die günstigste Lösung.
Eingangs der Sitzung gedachte das Ratsgremium des im Alter von 72 Jahren verstorbenen Altbürgermeisters Peter Kirchner. 27 Jahre stand der CSU-Politiker an der Spitze der Gemeinde Kirchlauter.
Die Gemeinderäte hatten vor der Sitzung die Möglichkeit, sich vom Zustand der Scheibentauchkörper-Kläranlage zu überzeugen, die südlich von Pettstadt an der Staatsstraße liegt. Die Besichtigung offenbarte Abnutzungserscheinungen vor allem am Beton und an den Scheibenflächen. Deswegen muss davon ausgegangen werden, dass auch das Becken in den nächsten Jahren erneuert werden muss.
Ingenieur Peter Ruck vom Büro TBW Eltmann war sich sicher, dass eine Ertüchtigung einem Neubau gleichkommen würde. Bei der Variante I, der Sanierung und Erneuerung der alten Anlage, wäre der Einbau eines Scheibentauchkörpers in zwei unterschiedlichen Ausführungen möglich. Die Kosten bezifferte er je nach Ausführung auf eine Summe zwischen 38 100 und 45 339 Euro. Sollte jedoch ein Umbau der Kläranlage mit dem Betonbauwerk nötig sein, dann müsste man hier von 126 500 Euro ausgehen. Die Lebensdauer eines Scheibentauchkörpers werde allerdings nur auf 25 Jahre eingeschätzt, sagte er. Nach Ablauf dieser Zeitspanne würden wieder Kosten für die Erneuerung der Anlage anfallen.
Als Alternative zur Erneuerung besteht nach seinen Angaben bei der Variante II die Möglichkeit, einen Anschluss an das Kanalsystem in Kirchlauter herzustellen. Das Gelände fällt von Pettstadt in Richtung Kirchlauter um mehrere Meter ab, weswegen im Freigefälle eine 1305 Meter lange Verbindung vom Kläranlagenstandort in Pettstadt bis zum Mischwassernetz von Kirchlauter geschaffen werden kann. Die Investitionskosten für die Herstellung der Verbindungsleitung im offenen Graben liegen bei 333 200 Euro. Durch den Wegfall der Kläranlage Pettstadt könnten dort die bisherigen Betriebskosten eingespart werden.
Die Variante III zielt ebenfalls auf den Anschluss an Kirchlauter ab, jedoch in einer geschlossenen Bauweise mit Einpflügen der Rohrleitung. Dies wäre die günstigste Variante mit Kosten von 211 820 Euro. Wobei hier alle zehn Jahre eine Kanal-TV-Untersuchung in Höhe von 6 525 Euro anfällt.
Peter Ruck stellte dem Gremium weitere Berechnungen vor. Und es müssten noch Fragen mit den Behörden geklärt werden, sagte er.