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Königsberger Firma investiert über 20 Millionen


Autor: Klaus Schmitt

Königsberg in Bayern, Mittwoch, 30. August 2017

Die Fränkischen Rohrwerke in Königsberg starteten den Bau ihres neuen Gebäudekomplexes. Bayerns Innenminister Herrmann lobt Standorttreue des Unternehmens.
So sollen die neuen Gebäude der Fränkischen Rohrwerke in Königsberg aussehen. Sie entstehen im Westen des Firmengeländes (Richtung Hellingen).  Simulation: Fränkische Rohrwerke


Als "wegweisende Investition" bezeichnet Unternehmer Otto Kirchner den Bau eines neuen Gebäudekomplexes für die Fränkischen Rohrwerke in Königsberg. Der Geschäftsführende Gesellschafter gab am Dienstagabend zusammen mit Politikern aus dem Landkreis, dem Bund und dem Land sowie Kollegen aus seiner Firma und Planern den Startschuss für das Millionenprojekt. Prominentester Gast war Bayerns Wirtschaftsminister Joachim Herrmann (CSU), der zuvor Ebern besucht hatte und nach dem offiziellen Spatenstich bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Kantine der Fränkischen Rohrwerke sprach.


Auf 30 000 Quadratmetern

Westlich des bestehenden Betriebsgeländes entstehen auf einer Fläche von 30 000 Quadratmetern ein dreistöckiges Verwaltungsgebäude, ein Produktions- und ein Lagergebäude sowie ein Blockheizkraftwerk. Im Zuge der Bauarbeiten wird auch die Hauptzufahrt zum Werk umgestaltet und Stellplätze für Lastwagen geschaffen. Das trägt dazu bei, dass die Ortsdurchfahrt von Königsberg in Richtung Hellingen künftig wieder ungehindert zu befahren sein wird, wie beim Spatenstich deutlich gemacht wurde.

Für den Bau der Gebäude wollen die Fränkischen Rohrwerke nach den Angaben von Otto Kirchner rund 20 Millionen Euro in die Hand nehmen. Und rechne man die Aufwendungen für die infrastrukturellen Maßnahmen im Umfeld hinzu, investiere das Unternehmen insgesamt bis zu 30 Millionen Euro, erklärte der Chef.

Der Neubau des Werkes West ist für das Unternehmen laut Kirchner das "größte Projekt" seit der Errichtung des Werkes Süd 1993/94 und seit dem Bau der Halle fünf im Jahr 2002. Seither habe es zwar auch Spatenstiche gegeben, jedoch nicht in Königsberg, sondern in den ausländischen Niederlassungen wie Mexiko und Frankreich.

Die Planung des Neubauprojekts gestaltete sich schwierig. Zwei Jahre habe das Ganze gedauert. Jetzt gebe es aber ein gutes Konzept, erklärte Kirchner. "Wir haben alles gut gelöst."

Notwendig wurde das Millionenprojekt, weil es am Standort Königsberg "massive Platzprobleme" gebe. Zudem sei seit vielen Jahren geplant, das Werk Hofheim nach Königsberg zurückzuholen und wieder einzugliedern. Das sei immer wieder verschoben worden. Nun solle es aber gelingen, das Werk Hofheim wieder in den Standort Königsberg zu integrieren. Das bedeutet, dass etwa 80 bis 90 Mitarbeiter künftig in Königsberg statt in Hofheim arbeiten.


Viel Lob

Beim offiziellen Spatenstich am Dienstagabend für den Neubau des Werkes West der Fränkischen Rohrwerke in Königsberg gab es viel Lob für das Unternehmen und den Chef Otto Kirchner. Vor allem wurde die Standorttreue der Firma zu Königsberg und dem Landkreis Haßberge gewürdigt.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) erinnerte daran, dass es Ziel im Freistaat sei, gleichwertige Lebensverhältnisse für die Städte und den ländlichen Raum zu erreichen. Dazu seien Investitionen vor Ort, wie jetzt in Königsberg, sehr wichtig, sagte der Minister.

In der Regiomontanusstadt habe sich mit den Fränkischen Rohrwerken eine "herausragende Situation" ergeben. Joachim Herrmann lobte das Unternehmen, dass es dem Standort treu geblieben sei.

In die gleiche Richtung gingen die Grußworte der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, der Ebelsbacher Abgeordneten Dorothee Bär (CSU), des Landrats Wilhelm Schneider (CSU) und des Ersten Bürgermeisters von Königsberg, Claus Bittenbrünn (FW). Bär hob hervor, dass es wichtig sei, nicht nur im Land gleiche Lebensverhältnisse zu schaffen, sondern auch innerhalb eines Landkreises. Landrat Schneider nannte auch aus dem Grund die Erweiterung "schön für den Landkreis", und Claus Bittenbrünn würdigte die Verbundenheit der Unternehmerfamilie Kirchner mit Königsberg und deren soziales Engagement auf vielen Gebieten. "Das ist einmalig", sagte Bittenbrünn. Die Erweiterung des Unternehmens sei etwas "ganz Tolles für Königsberg" und Umgebung.


Das Unternehmen

Die Fränkischen Rohrwerke in Königsberg entwickeln, produzieren und vermarkten die unterschiedlichsten Rohre, Zubehör sowie verschiedene Systemkomponenten für die Bereiche Drainage, Elektro, Haustechnik, Automotive und Industrie. Das inhabergeführte Familienunternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit über 3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, knapp die Hälfte davon am Hauptsitz in Königsberg.

Der Bau der neuen Gebäude bedeutet kurzfristig nicht gleich, dass die Zahl der Beschäftigten angehoben wird. Otto Kirchner, der Geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens, sieht aber mittelfristig Wachstumspotenzial und damit auch die Chance, weitere Mitarbeiter einzustellen.