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Königlicher Besuch auf dem Wächter-Hof in Wülfingen


Autor: Sabine Weinbeer

Oberaurach, Freitag, 26. Juni 2015

Royalen Besuch hatten dieser Tage nicht nur Berlin und Frankfurt, sondern auch Wülflingen. Zum Kindertag des Bayerischen Bauernverbandes konnten Gerhard und Irmhild Wächter nicht nur die Klasse 5b der Mittelschule Haßfurt, sondern auch die Bayeri sche Wollkönigin auf ihrem Hof begrüßen.
Sogar die Bayerische Wollkönigin Kerstin Müller kam zum Kindertag auf den Hof Wächter in Wülflingen. Unser Bild zeigt von links Irmhild Hill-Wächter, Wollkönigin Kerstin Müller und Schafhalter Gerhard Wächter sowie einige Schüler der 5b der Mittelschule Haßfurt. Foto: Sabine Weinbeer


Kerstin Müller lebt in Aura im Landkreis Bad Kissingen und wurde im Mai für ein Jahr zur Wollkönigin gekürt.
Da waren sie ganz schön überrascht, die Schüler von Klasslehrerin Elena Popp, als im Hof neben den Hasenställen nicht nur Tischgruppen für die Klasse, sondern auch ein "Thron" vorbereitet war.


Keinerlei Berührungsängste


Wenig später traf auch schon die Wollkönigin ein, der dieser Ehrenplatz vorbehalten war. Kerstin Müller ist zwar noch nicht so lange im Amt, aber sie hat keinerlei Berührungsängste mit Kindern, denn in ihrem Beruf als medizinische Fachangestellte hat sie auch tagein, tagaus mit Menschen zu tun.

Die Einladung nach Wülflingen nahm sie gerne an, denn derzeit hat sie Urlaub und nutzt den gerne, um Kindern zu vermitteln, was Schafhaltung bedeutet und welche Wertigkeit echte Wolle hat.

Als Wollkönigin ist sie nicht so oft unterwegs wie etwa eine Weinkönigin, erzählte die 21-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung, aber jetzt im Sommer gebe es einige Feste und Märkte wie das Schäferfest in Ahorn am kommenden Wochenende.


Erstmals auf einem Erlebnisbauernhof


Erstmals war sie bei den Wächters auf einem Erlebnisbauernhof. Bei ihr zu Hause kämen zwar immer wieder mal die Kindergartenkinder vorbei, vor allem wenn es kleine Lämmer gebe, doch den Erlebnisunterricht, den Irmhild Hill-Wächter und ihr Mann Gerhard gestalteten, war für sie eine neue Erfahrung. Beide Wächters haben die Ausbildung für das "Erlebnis Bauernhof".

Der Kindertag, den die Landfrauen im Bauernverband alle zwei Jahre gestalten, steht unter dem Motto "Wo wächst mein Mittagessen?".


Schirmherr ist Philipp Lahm


Die Schirmherrschaft hat Fußballprofi Philipp Lahm übernommen, der sich auch mit seiner Stiftung und als AOK-Botschafter für gesunde Ernährung vor allem bei Kindern einsetzt.

Zwei Schwerpunkte setzten die Wächters bei den Besuchen von insgesamt 100 Kindergarten- und Schulkindern in den vergangenen Tagen: das Schaf und seine Wolle und das Getreide und die Produkte, die daraus gemacht werden.

Die unterschiedlichsten Getreidesorten lagen auf den Tischen und konnten bestimmt werden. Die Kinder erfuhren den Unterschied zwischen Schote, Ähre und Rispe, bekamen gezeigt, wie Haferflocken entstehen und dass aus Mais neben Popcorn auch Brotzeittüten hergestellt werden können.


Sonnenblumenöl für die Formel 1


Große Augen machten vor allem die Buben, als sie hörten, dass die Hochleistungsöle in der Formel 1 aus Sonnenblumen gemacht werden. Und die Mädchen staunten nicht schlecht, als ihnen mit Blick auf die kleinen schwarzen Rapskörner erklärt wurde, dass das Öl daraus auch zu Kosmetikartikeln verarbeitet wird.
Auch ein bisschen Wirtschaftskunde gab es. Gerhard Wächter erklärte, dass im vergangenen Jahr erstmals mehr Dinkel als Weizen angebaut wurde - mit dem Ergebnis, dass der Preis pro Doppelzentner Dinkel umgehend um ein Drittel sank.

Gemeinsam mit Kerstin Müller ging es dann um die Schafe und ihre Wolle. Die 21-Jährige erzählte von ihrem Hof in Aura, auf dem sie mit den Tieren aufgewachsen ist. Dabei wurde auch deutlich, dass derjenige, der Fleisch essen will, auch damit leben muss, dass Tiere geschlachtet werden.


Kunstvolle Krone und Zepter


Teilweise überrascht waren die Schülerinnen und Schüler von den vielfältigen Eigenschaften von Schaffell und Schafwolle - und natürlich beeindruckte die Wollkönigin auch mit ihrer kunstvollen Krone und dem Zepter mit dem Wollknäuel in der Mitte.

Mit einem kleinen Überraschungsgeschenk des Bauernverbandes und der Erinnerung an eine "royale Begegnung" in Form einer Autogrammkarte der Wollkönigin trat die 5b nach einem spannenden Vormittag den Heimweg an.