Klimafreundlich, energieeffizient, digital vernetzt: Eltmanner Familie lebt in einem Smart Home
Autor: Rebecca Vogt
Eltmann, Freitag, 13. Dezember 2019
Familie Jung aus Limbach lebt in einem Smart Home, einem intelligenten Zuhause. Ihr Haus ist vernetzt. Vieles wird digital überwacht und gesteuert. So spart die Familie große Mengen Energie.
Wenn Matthias und Yvonne Jung ihr Haus im Eltmanner Stadtteil Limbach betreten, erklingt plötzlich eine Frauen-Stimme. "Hallo! Willkommen zuhause", tönt es durch den Raum. "Alle Systeme sind im grünen Bereich", fährt die Stimme fort - freundlich, aber mit mechanischem Unterton. Das Sprachsystem, das Matthias und Yvonne Jung beim Betreten ihres Hauses begrüßt, ist Bestandteil ihres intelligenten Zuhauses. Denn die Familie lebt in einem Smart Home. Tablets und Kameras sind die ersten optischen Vorboten der im Haus verbauten digitalen Technik, die im Hintergrund nahezu alles vernetzt und steuert.
Gleichzeitig ist das Haus der Jungs klimafreundlich und energieeffizient. Auf dem Dach erzeugt eine Photovoltaikanlage Strom. Wärmepumpe, Solarthermieanlage und Pellet-Ofen sind zentrale Bestandteile des Heizungssystems. Sensoren sammeln Daten der einzelnen Komponenten und liefern diese an die digitalen Steuerungssysteme. Die gesamte Beleuchtung ist auf LED-Technik umgerüstet. Ein Elektroauto und weitere E-Fahrzeuge zählen zum Fuhrpark der Familie.
"Wir haben das Haus 2004 gekauft", berichtet Matthias Jung. Als es modernisiert werden musste, hätten er und seine Frau sich gedacht: "Wenn, dann machen wir das gescheit." Ziel war es, Energiekosten einzusparen und nachhaltig umzurüsten. "Vieles ist dabei in der Anschaffung zunächst teurer, auf lange Sicht aber kostengünstiger", sagt Jung und fügt an: "Oder man ist unabhängiger als zum Beispiel mit einer Gasheizung."
Auf beiden Seiten Photovoltaik
Die Photovoltaik-Anlage ist auf der Ost- sowie der West-Seite des Hausdachs angebracht. Sie erzeugt jährlich rund 18 000 Kilowattstunden an Energie. "Jeder hat gesagt, wir sollen die Anlage nur auf einer Seite des Dachs anbringen, auf beiden wäre nicht effizient", erinnert sich Jung. Zwar dauert es nun länger bis der Ertrag der Anlage die Anschaffungskosten ausgleicht, dafür steht der Familie mehr Leistung zur Verfügung.
"Wir erzeugen wesentlich mehr Strom als wir verbrauchen", sagt Jung. Im Moment wird der Solarstrom aus der Photovoltaik-Anlage noch ins Netz eingespeist. In fünf Jahren soll ihn eine Speicheranlage direkt nutzbar machen. Eine Lösung, die die überschüssige Energie aus dem Sommer für den gesamten Winter speichern kann, gibt es aktuell noch nicht. Matthias Jung ist jedoch zuversichtlich, dass die Technik bis 2025 soweit sein wird. "Es kommen Monat für Monat neue Innovationen auf den Markt." Können die Jungs dann die von der Photovoltaikanlage erzeugte Energie speichern, wäre ihr Haushalt energieautark.
Das ganzheitliche, klimafreundliche Konzept überzeugte vor Kurzem die Jury des Bürgerenergiepreises, der jedes Jahr von der Bayernwerk Netz GmbH mit Unterstützung der Regierung von Unterfranken vergeben wird. Familie Jung wurde als einer von insgesamt drei Preisträgern gekürt.