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Kläranlage muss saniert werden


Autor: Gerhard Schmidt

Maroldsweisach, Dienstag, 27. Oktober 2015

Das Gremium in Maroldsweisach will ein Projekt angehen, das etwa 1,5 Millionen Euro kosten dürfte. Die Aufträge könnten im Jahr 2017 ergehen.
So präsentiert sich die Halde bei Allertshausen den Betrachtern. Die Bewohner am Fuß des Zeilbergs fürchten seit Jahren ein Abrutschen der Halde, was von den Fachleuten als nicht möglich bezeichnet wird. Foto: Schmidt


In seiner jüngsten Sitzung hatte der Marktgemeinderat Maroldsweisach zu entscheiden, ob Kommune zur interkommunalen Zusammenarbeit mit der Gemeinde-Allianz "Baunachgrund" bereit ist und eine strategische Partnerschaft eingehen will.

Der Allianz sollen die Verwaltungsgemeinschaften Ebern und Baunach und vier angrenzende Gemeinden, darunter der Markt Maroldsweisach, als Kooperationspartner angehören. Die Kommunen liegen in Unterfranken, zum Teil aber auch in Oberfranken.

Wie Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) ausführte, werde man wegen des neuen Zusammenschlusses nicht etwa die Gemeinde-Allianz "Hofheimer-Land" (Gahl) verlassen, denn man wolle nicht wieder bei Null anfangen. Finanziell wird die Gemeinde nur beim Erstellen eines ländlichen Entwicklungskonzepts für den Baunachgrund mit bis zu 2000 Euro beteiligt. Es soll bis zu 80 000 Euro kosten, die mit 75 Prozent bezuschusst werden sollen.



Hohe Förderquoten erwartet

In der Diskussion wurde deutlich, dass eine Kooperation nötig sei, weil man bei verschiedenen gemeinsamen Projekten eine Höchstförderung erreichen möchte. Nicht alle Räte wirkten überzeugt, denn es wurde auch die Befürchtung ausgesprochen, die Allianzen könnten künftig für manche Gemeinde das Aus bedeuten. Letztendlich stimmten alle Ratsmitglieder einer interkommunalen Zusammenarbeit mit der Gemeinde-Allianz "Baunachgrund" zu.


Kläranlage muss saniert werden

Die Sanierung der Kläranlage in Maroldsweisach wird dringend notwendig. Architekt Harald Güthler aus Waldshut stellte die neueste Planung zur Erneuerung vor. Die Anlage zur Mischwasserbehandlung wird für 1500 Einwohnerwerte ausgelegt, was eine Zulaufmenge von 17 Litern Schmutzwasser pro Sekunde zur Kläranlage bedeutet. Nach der Planvorstellung könnten als kostengünstigste Lösung zwei Bauabschnitte erfolgen. Ob man einen Teil der vorhandenen Oberkonstruktion weiterverwenden kann, sei erst nach einer Stilllegung der alten Anlage abzusehen.. Die geschätzten Baukosten an der Kläranlage belaufen sich auf 1 527 000 Euro. Die Endplanung könnte Ende des Jahres vorliegen, die Ausschreibung der Arbeiten sei dann, nach behördlicher Genehmigung, im Jahr 2017 möglich.


Neue Pläne auf dem Zeilberg

Die Basalt-Actien-Gesellschaft (BAG) plant eine Erweiterung und Vertiefung des Basalttagebaus auf dem Zeilberg. Die Planung wurde von Christian Papelitzky und dem Leiter der Bergbauplanung, Thomas Honkesch, vorgestellt. Gen Norden soll die Erweiterung des Tagebaus auf einer Fläche von 7,8 Hektar innerhalb der bestehenden Betriebsgrenzen erfolgen. Zurzeit liegt man bei einer Tiefe von 371 Meter über "Normalnull", wobei man nochmals um 61 Meter auf dann 310 Meter tief gehen will. Die Sohle würde dann auf der Höhe der letzten Bebauung in Allertshausen liegen.

Die gewinnbare Rohstoffmenge soll, wie es hieß, bei rund 35 Millionen Tonnen Basalt in den nächsten 39 Jahren liegen, pro Jahr bei 900 000 Tonnen. Ziele sei eine langfristige Standortsicherung bei gleichzeitiger Einhaltung der Immissionsschutzricht- und -grenzwerte und ohne Beanspruchung zusätzlicher Außenflächen für die Erweiterung der Abraumhalden. Wie die Fachleute erklärten, werde die Erweiterung kaum von den umliegenden Orten Maroldsweisach, Allertshausen, Eckartshausen, Geroldswind und Voccawind einsehbar sein. Man stehe allerdings erst in der ersten Phase der Planung.


Wechsel in der SPD-Fraktion

In der Sitzung wurde Wilfried Wolfsberger als Nachrücker für Gerald Welz (beide SPD) vereidigt. Bürgermeister Wolfram Thein (ebenfalls SPD) verlas das Gesuch von Welz, in dem dieser mitteilte, dass er seit August die SPD verlassen habe und keine Möglichkeit mehr sehe, auch weiterhin in der SPD-Fraktion im Gemeinderat mitzuarbeiten. In einer umfangreichen Stellungnahme erklärte Welz, dass er insgesamt die derzeitige Politik im Bund ablehne und nicht für die "losgetretenen Probleme" mit haftbar gemacht werden wolle. Welz sagte, dass er sich eine Demokratie anders vorstelle. Sein Entschluss zum Niederlegen des Gemeinderatsamtes hätte nichts mit den Mitgliedern des Gremiums zu tun. Welz gehörte dem Marktgemeinderat seit 1996 an.
Der Rat nahm den Rücktrittsantrag an, auch wenn Bürgermeister Thein klarstellte, dass es im Gemeinderat in erster Linie um Gemeindepolitik gehe. "Wir schätzten deine Arbeit im Gemeinderat und den Ausschüssen, erklärte Thein. Als Nachrücker auf der SPD-Liste wurde Wilfried Wolfberger aus Maroldsweisach als neuer Marktgemeinderat vereidigt. Wolfsberger wird auch den Platz von Welz im Bauausschuss und Finanzausschuss übernehmen.