Kirchlauter knickt bei den Windrädern ein
Autor: Ralf Kestel
Neubrunn, Mittwoch, 05. November 2014
Ziemlich geknickt ging Hans-Georg Häfner aus Eltmann nach Hause. Fast eine Stunde lang hatte er sich bemüht, die Vorzüge der Bürger-Energiegenossenschaft (BEG) zu preisen, um den Gemeinderat von Kirchlauter zum Mittun an der Energiewende zu bewegen.
Am Ende stand der stellvertretende BEG-Vorstandsvorsitzende mit leeren Händen da. Seine salbungsvollen Ausführungen fielen auf keinen fruchtbaren Boden. Die Gemeinde Kirchlauter wird sich weder mit 10 000 Euro (wie für die BEG), noch mit 50 000 Euro für den Windpark Sailershausen beteiligen.
Bisher haben sich vier von 26 Gemeinden zum Einstieg bereit erklärt, zog Häfner am Dienstag eine Zwischenbilanz. "Es ist aber wichtig, dass alle dabei sind, damit wir die Wertschöpfung in der Region halten" beschrieb der Elektriker und Kreishandwerksmeister eines der Ziele des Kreistags, die mit Gründung der Gesellschaft zur Umsetzung umweltfreundlicher Technologien (GUT) angestrebt wurde und nun umgesetzt wird, da der Kauf von zehn Windrädern schon in Auftrag gegeben wurde. Kostenvolumen: 45 Millionen Euro.
150 Bürger hätten sich schon beteiligt, verwies Häfner auf eine breite Akzeptanz, wobei Einzelpersonen schon mit 1000 Euro einsteigen könnten.
Bürgermeister Karl-Heinz Kandler fand aber Beteiligungen der Gemeinde derzeit "nicht verkraftbar" und lieferte die Argumente gleich nach: "Wir holen mit den Bescheiden, die jetzt rausgingen eine Million Euro für die Ertüchtigung der Kläranlage Kirchlauter von den Leuten, dann wäre so ein Investment nicht erklärbar."
Dieser Linie folgte der gesamte Gemeinderat, für eine Einlage von 10 000 Euro gab es nur drei Befürworter.