Kirchenmusik mit Opernarien
Autor: Redaktion
Ebern, Sonntag, 08. Januar 2017
Mit der "Petite messe solennelle" von Gioachino Rossini erlebte die Eberner zum Jahresbeginn einen musikalischen Leckerbissen.
Herzerwärmende Musik an einem bitterkalten Winterabend erlebten am Dreikönigstag die Besucher der bis auf den letzten Platz gefüllten Eberner Christuskirche. Die evangelische Kirchengemeinde hatte zu einem Kirchenkonzert am Ende der Weihnachtszeit in ihre Kirche eingeladen und dafür die "Kleine Messe" - "Petite messe solennelle" - von Gioachino Rossini aufs Programm gesetzt.
Chorleiterin Stefanie Ernst hatte extra für dieses Programm den Kirchenchor "Cantabile" mit zusätzlichen Gastsängerinnen und -sängern aufgestockt und damit ein stimmgewaltiges Organ auf die Beine gestellt.
Unterstützt wurde der Chor von hervorragenden jungen Solisten, von denen der Eberner Bariton Jakob Mack ein Heimspiel hatte. Der junge Sänger, der an der Würzburger Hochschule für Musik kurz vor seinem Masterabschluss steht, hatte den Kirchenchor "Cantabile" vor zwölf Jahren gegründet.
Romantische Arien
Dass der italienische Komponist Gioachino Rossini eigentlich von der Oper herkommt, merkt man auch seiner "Kleinen Messe" an, dem bekanntesten seiner geistlichen Werke. Stimmgewaltige Chorstücke wechselten sich mit romantischen Arien, Duetten und Quartetten ab und boten den Zuhörern einen farbigen, fast neunzigminütigen Konzertabend. Der Chor, von Stefanie Ernst souverän geleitet, zeigte schon beim kraftvollen "Kyrie" und "Gloria" zum Auftakt, dass er seiner Aufgabe vollauf gewachsen war.Lediglich beim "Et surrexit" im mittleren Konzertteil gab es eine kleine Unsicherheit, über die man bei der gezeigten hervorragenden Gesamtleistung gerne hinweghörte.
Souveräne Akteure
Den Auftakt der Soloarien machte der Coburger Tenor Tae-Kwon Chu mit dem dynamischen Stück "Domine Deus". Anschließend das Sopran-Alt-Duett "Qui tollis", das Carla Trescher und Kora Pavelic gefühlvoll vortrugen. Ebenso gefühlvoll die Bassarie "Quoniam" von Jakob Mack, der das sängerisch anspruchsvolle Stück souverän mit seiner samtenen Stimme meisterte. Besonders zu gefallen wusste die Würzburger Sopranistin Carla Trescher. Mit ihrer glockenklaren Stimme und ihrer natürlichen Ausstrahlung gehörten ihre Gesangsbeiträge zu den Höhepunkten des Konzerts.
Nicht zu vergessen die beiden Instrumentalistinnen Karin Meyer-Jungclaussen, Harmonium, und Mina Kim, Klavier, die die Sängerinnen und Sänger souverän begleiteten.
Für den beeindruckenden Konzertabend spendeten die Besucher am Ende lang anhaltend stehenden Applaus, hatten sie doch - wie es im Text der abschließenden Sopran-Arie heißt - das "Tor des Himmels geöffnet" gesehen und gehört. Bernd Grosser