Druckartikel: Kirche bietet Wärme und mehr

Kirche bietet Wärme und mehr


Autor: Sabine Weinbeer

Haßfurt, Sonntag, 09. Oktober 2016

Zur "Nacht der offenen Kirchen" gab es etliche Angebote in Haßfurt. Glaube ist stark, zeigte sich dabei.
Mit besonderen Farben und leiser Musik lud die Ritterkapelle bei der Nacht der offenen Kirchen zum Innehalten ein. Fotos: Sabine Weinbeer


Offene Türen luden ein zu Stille und Musik, zu Impro-Theater und Diskussion, zu Begegnung und Nachdenken bei der "Nacht der offenen Kirchen" in Haßfurt. Viele Menschen ließen sich einladen, den Spuren Jesu nachzugehen, über Sorgen und Ängste nachzudenken, sich mit Vorurteilen auseinander zu setzen, als um 19.20 Uhr alle drei Kirchen in der Innenstadt mit Glockenklang auf sich aufmerksam machten. Veranstaltet wurde die "Nacht der offenen Kirchen" von der katholischen Pfarrei St. Kilian, der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Haßfurt und der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Haßfurt.


Kirchentüren stehen immer offen

Auch wenn sich die Kirche in ihrer Geschichte oftmals zugeknöpft gezeigt habe, auch wenn vielen Manches schleierhaft vorkomme, so stünden ihre Türen doch immer offen, hieß es bei der Eröffnung in der Ritterkapelle.
Mit der "Nacht der offenen Kirchen" "wollen wir zeigen, welche Angebote in den Kirchen gemacht werden, was uns wichtig ist, was uns Christus bedeutet", erklärte Pfarrer Stephan Eschenbacher.

Er führte an diesem Abend mehrfach durch den "Bibelkeller" (unter dem Lebensmittelmarkt Kupsch) mit der Dauerausstellung "Auf der Spurt von Jesus" und aktuell der Wanderausstellung "Gott liebt die Fremden". Viele ließen sich ansprechen und nahmen sich vor, die Ausstellung einmal mit mehr Zeit an einem Sonntagnachmittag zu besuchen.

Schon zur Eröffnung war die Ritterkapelle in besonderes Licht getaucht, bis zur Abschlussfeier mit Taizé-Gebeten und -Gesängen wechselten sanft die Farben, und meditative Musik lud ein, zur Ruhe zu kommen, auch die Eindrücke der verschiedenen Angebote für sich selbst zu verarbeiten.


Was zählt am Ende?

Kurz, aber mit Tiefgang, war das Stück "Sicherheitscheck", das Sabine und Enrico Pollato dreimal in der Christuskirche auf die Bühne brachten. Was zählt wirklich am Ende? Warum tun wir die Dinge, die wir tun? Was sind die wahren Schätze auf dem Weg ins Himmelreich? Die Fragen, die sich die Zuschauer anschließend stellten, waren vielfältig und individuell.

Zu einer Reise durch die Welt der Vorurteile luden das Praxis-Seminar Religion und die kirchliche Jugendarbeit gleich nebenan im Jugendraum des evangelischen Gemeindehauses ein. Auf unterschiedlichste Art und Weise setzten sich die jungen Leute und ihre zahlreichen Gäste mit dem Thema Vorurteil auseinander: mit Informationsvorträgen ebenso wie mit einem adaptierten "Wer wird Millionär", Impro-Theater oder einfach beim Gespräch bei internationalen Spezialitäten vom russischen Zupfkuchen bis zum arabischen Sesam-Gebäck. Informationen aus aller Welt und zum fairen Miteinander gab es am Stand und im "Eine-Welt-Cafe" des Weltladens einen Stock höher.


Spirituelle Musik

Sehr spirituell wurde es in der Rathaushalle, wo auf Einladung der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde die Evangelisten und Singer-Songwriter Eileen und Matthias Münzer aus dem Erzgebirge zu Gast waren.
Von Musik inspirieren und entführen ließen sich auch die Zuhörer der Blaskapelle der Pfarreiengemeinschaft St. Kilian in der Stadtpfarrkirche, die unter dem Motto "Spiritbrass" religiös inspirierte symphonische Blasmusik spielten. Gleich nebenan im Pfarrhof freuten sich die Ministranten von St. Kilian über zahlreiche Gäste, die sich einen frischen Burger zur Stärkung holen wollten.

Beim Abschluss in der Ritterkapelle war spürbar, dass alle Teilnehmer an der "Nacht der offenen Kirchen" beeindruckt waren vom Angebot und viel für sich persönlich mitgenommen haben. Ein großer Dank galt allen Aktiven und Organisatoren dieser außergewöhnlichen Abendveranstaltung.