Kinderspaß krönt in Königsberg das Schulende

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Josephine Uhlich (links) und Chiara Grimmer (rechts) hielten auf der Terrasse des "Goldnen Sterns" die Abschiedsrede. Fotos: Gerold Snater
Josephine Uhlich (links) und Chiara Grimmer (rechts) hielten auf der Terrasse des "Goldnen Sterns" die Abschiedsrede. Fotos: Gerold Snater
Mit lustigen Reimen ließ die fröhliche Schülerschar das Katzenkopfpaar hoch leben.
Mit lustigen Reimen ließ die fröhliche Schülerschar das Katzenkopfpaar hoch leben.
 
Maja Schneider und Henrik Weber versteckten sich in diesem Jahr unter den Masken des Katzenkopfpaares
Maja Schneider und Henrik Weber versteckten sich in diesem Jahr unter den Masken des Katzenkopfpaares
 
Das Katzenkopfpaar führte die lustige Kinderschar durch die Königsberger Altstadt zum Festplatz
Das Katzenkopfpaar führte die lustige Kinderschar durch die Königsberger Altstadt zum Festplatz
 
"Grundschule ade!" hieß es für die Schüler der 4. Jahrgangsstufe
"Grundschule ade!" hieß es für die Schüler der 4. Jahrgangsstufe
 
Wie es früher beim Turnen zuging zeigten Schüler der vierten Klassen.
Wie es früher beim Turnen zuging zeigten Schüler der vierten Klassen.
 
Wie es früher beim Turnen zuging zeigten Schüler der vierten Klassen.
Wie es früher beim Turnen zuging zeigten Schüler der vierten Klassen.
 

Der Herr von Ummerstadt und seine hungrige Frau ziehen seit 130 Jahren durch Königsberg. Die Grundschüler feierten ihr Traditionsfest.

Immer am letzten Montag vor den Sommerferien findet an der Schule in Königsberg ein Kinderfest statt, bei dem gefeiert und gespielt wird. Auf diese Weise nimmt man auch von den Viertklässlern der Grundschule Abschied. Zum so genannten "Katzenkopffest" versammeln sich am Nachmittag alle Kinder mit ihren Eltern und Verwandten auf dem Bleichdamm an der Stadthalle. Dort führte die Klasse 1a einen Mückentanz auf. Die Schüler bereiteten mit verschiedenen Darbietungen auf die Olympischen Spiele in Rio vor, wobei die Schüler der vierten Klasse auch zeigten wie es früher beim Turnen zuging.


Katzenkopfpaar zieht durch die Stadt

Vor dem unterhaltsamen Nachmittag muss immer erst das Katzenkopfpaar am Rathaus der Stadt am Marktplatz abgeholt werden. Das Katzenkopfpaar ist die Attraktion des Festes, welches nachweislich seit über 130 Jahren in Königsberg im Juli gefeiert wird.
Dargestellt wird das Paar von zwei Schülern des letzten Schuljahres, in Königsberg von Viertklässlern. Dabei wird geheim gehalten, wer unter dem Katzenkopf steckt und unter der Verkleidung der Begleiterin in fränkischer Bauerntracht. Wenn das Paar, begleitet von Fahnenträgern und Schulleitung den Marktplatz betritt, begrüßen es die Kinder der Schule mit bunten Fahnen und mit Stöckchen, an denen farbige Papierstreifen befestigt sind, sowie mit immer den gleichen lustigen Reimversen: "Es leb' der Herr von Katzenkopf mit seiner Frau, die hat kein' Zopf! Vivat, hoch! Es leb' der Herr von Ummerstadt mit seiner Frau, die Hunger hat! Vivat, hoch! Es leb' der Herr von Scheuerfeld mit seiner Frau, die hat kein' Geld! Vivat, hoch!" hallte es am Montag über den Marktplatz.

Anschließend führte das Paar, begleitet von der Musikkapelle aus Prappach, die lustige Kinderschar durch die Altstadt hinaus auf den Festplatz, wo alle einen vergnüglichen Nachmittag verbrachten. Beendet wird das Fest seit Jahren um 17 Uhr mit dem Rückmarsch zum Marktplatz.


Wer sind die Verkleideten?

Dort wird das Geheimnis um das Katzenkopfpaar gelüftet. Unter den Masken steckten in diesem Jahr Maja Schneider und Henrik Weber. Obligatorisch ist die alljährliche Abschiedsrede von Schülern, die die Schule verlassen. Diesmal blickten Josephine Uhlich und Chiara Grimmer auf die Glanzlichter in ihrer Schulzeit an der Regiomontanus-Grundschule zurück und bedankten sich bei ihren Lehrern und allen Personen, die mit der Schule in Verbindung stehen.

Die Schulleitung nutzte die Gelegenheit, um sich bei Michaela Bornkessel zu bedanken, die vier Jahre mit viel Engagement als Frühaufsicht fungierte. Ihre Aufgabe wird ab dem Schuljahr 2016/17 Annika Turner übernehmen.

Mit den Liedern "Kein schöner Land" und der deutschen Nationalhymne endete das traditionelle Kinderfest.

Das Fest geht auf Gregorius I. (um 540-604) zurück, der sich als Förderer von Schulen hervortat und somit zum Schutzpatron der Jugend wurde. Nachweislich ist das Fest erstmals am Gregoriustag, 12. März 1550, in Coburg gefeiert worden.

Irgendwann wurde es von März in die letzte Woche vor den großen Ferien verlegt. In Coburg existiert das Gregoriusfest seit 1972 nicht mehr. Königsberg hat sich diese Tradition bis auf den heutigen Tag bewahrt.