Kindergartenerweiterung in Rentweinsdorf wird wesentlich teurer
Autor: Günther Geiling
Rentweinsdorf, Dienstag, 09. Juni 2020
Nach mehreren Umplanungen für den Anbau und den Umbau der Kita "Budenzauber" in Rentweinsdorf steigen die Kosten um eine Million Euro.
"Mit der Sanierung des Kindergartens geht es jetzt los - oder auch noch nicht!" Mit dieser merkwürdigen Alternative ging Bürgermeister Steffen Kropp (SPD-Bürgerblock) bei der Sitzung des Marktgemeinderates auf die ersten beiden Vergaben für den Anbau und den Umbau der Kita "Budenzauber" ein. Dabei vergab man die Bohrpfahlarbeiten mit einer Kostensumme von 136 647 Euro, während das einzige Angebot für den Kanalbau aus Gründen der Wirtschaftlichkeit aufgehoben wurde und nun neu ausgeschrieben werden soll.
Seit längerer Zeit zieht sich nun diese Erweiterung des Kindergartens von Rentweinsdorf hin, zumal auch immer wieder Umplanungen vorgenommen wurden. Dadurch erhöhte sich die Kostenschätzung von ursprünglich 1,4 auf nunmehr rund 2,4 Millionen Euro, wovon 1,7 Millionen Euro auf den Neubau entfallen.
Hintergrund der Maßnahmen ist, dass in den letzten Jahren viele junge Familien in die Gemeinde zogen und auch ein weiteres Baugebiet geplant ist. Bei derzeit zwei Regelgruppen mit insgesamt 50 Plätzen und einer Kita-Gruppe mit zwölf Plätzen wurde ein Bedarf an drei Regelgruppen (75 Plätze) und zwei Krippengruppen (24 Plätze) gesehen.
Erster Auftrag vergeben
Die Kostensteigerungen sind zum Teil auch dadurch begründet, dass man auf einem unstabilen Untergrund baut, in dem Bohrpfähle bis acht Meter tief errichtet werden müssen, auf die dann die Stempel und der Neubau aufgesetzt werden. Für diese Tiefbauarbeiten hatte man fünf Angebote. Die Vergabe erfolgte mit 136 647 Euro an den wirtschaftlichsten Anbieter.
Anders verhielt es sich mit den Kanalbauarbeiten, die durch die Einbeziehung der Straße und Umlegung etwas aufwendiger wurden. Hier war jedoch nur ein Angebot eingegangen, das noch dazu den Kostenrahmen bei weitem übertraf. Der Marktgemeinderat sah sich dadurch gezwungen, die Ausschreibung aufzuheben und dieses Los erneut auszuschreiben. Inzwischen sollen dann auch die notwendigen Vorarbeiten wie Abbruch von Garagen und Nebengebäuden erfolgen.
"Engeres" Entwässerungssystem
Eine grundsätzliche Entscheidung gab es dann für den beitragsfähigen Erschließungsaufwand für das Entwässerungssystem zu treffen. Dieser ist nach der Erschließungsbeitragssatzung von 2017 nach den tatsächlichen Kosten zu ermitteln. Zu dem Erschließungsaufwand gehört auch die Herstellung der Entwässerungseinrichtung der Erschließungsanlage. Das bedeutet, dass die Straßenentwässerung beitragspflichtig ist.
Bürgermeister Steffen Kropp wies darauf hin, dass der Markt Rentweinsdorf jedoch vor Abrechnung des Baugebietes festlegen müsse, welche Teile der Straßenentwässerung zur Ermittlung des beitragsfähigen Erschließungsaufwandes herangezogen werden: "Von dieser Entscheidung der Kommune hängt es ab, welche Bestandteile in die Ermittlung des beitragsfähigen Aufwandes einbezogen werden können."