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Kinder machen Kunst


Autor: Roland Mayer

, Mittwoch, 25. Juli 2012

Kinder setzten in der Kunstschule "Ars Vivendi" in Ebelsbach ihre Gedanken und ihre Wünsche in Bilder um. Sie tauchten in eine eigene, bunte Welt ein. Und in die Geschichte.
Ohne Zwang waren die Kinder kreativ, sogar die Stühle wurden nach eigenen Vorstellungen gestaltet.  Fotos: may


Kreativ mit dem Thema "Das Abenteuer der Farben" beschäftigten sich die Teilnehmer im Sommertrimester der Jugendkunstschule "Ars Vivendi" in Ebelsbach. Unter Anleitung von Kursleiterin Gabriele Schöpplein entstanden Skulpturen und Bilder, die im Kunsthaus in der Stettfelder Straße ausgestellt werden. Die Vernissage zur Ausstellung findet am Donnerstag, 26. Juli, um 17.30 Uhr statt. Alle Interessierten sind eingeladen.

Verfremden und entdecken


Beim Malen und Zeichnen sowie beim Erstellen einer Skulptur ging es darum, dass die Kinder ihren Lebensraum durch konkretes Verfremden erforschen und neu entdecken. Sie setzten sich spielerisch mit den Farben ihrer Umwelt, ihren Träumen und Wünschen auseinander. Den Kindern wurde die Möglichkeit geboten, bis in den späten Abend ihre Werke zu gestalten und dann im Kunsthaus zu übernachten.

Bei vielen wurde so das künstlerische Schaffen zusätzlich angeregt.
Gabriele Schöpplein vermittelte den jungen Teilnehmern altersgerecht, wie sie Perspektive im Bild einsetzen können. Collage, Übermalungen und Falttechniken verwandelten Räume völlig und ließen eine eigene komponierte Welt entstehen.

Rosen am Meer


Die sechsjährige Mia gestaltete ihre Traumlandschaft als Collage. Mit einem Schüttbild auf großem Karton, das mit Ölkreide weiterbearbeitet wurde, malte die Achtjährige Rosen am und im Meer.
Auf ihrem Aquarellbild "Serengeti - Afrika" lässt die zehnjährige Theresa Elefanten auf der Suche nach Nahrung in der Steppe umherlaufen.
"Das ist mein Lieblingsbild", erklärt die achtjährige Maxima und deutet auf ihr Werk, auf das sie ganz stolz ist. Es zeigt Afrika bei Nacht mit Giraffen, Straußen, Ziegen und Löwen.
Ihr Traumhaus hat die zehnjährige Emma auf Leinwand gemalt. "Dort sind meine glücklichen Träume zu Hause", sagt sie und lacht.
Äußerst interessant war für die Kinder ein Besuch im Georg-Schäfer-Museum in Schweinfurt, wo vor allem die Sonderpräsentation Malerei "Für das Kind" begeisterte. Gemälde und Fotografien wurden betrachtet und besprochen, was viele Fragen aufwarf. Wie schauten die Kinder früher aus? Waren sie glücklich? Wie lange musste ein Kind für ein Ölporträt stillsitzen?
Die Kinder probierten aus, wie lange sie still dasitzen konnten. "Oh weh, ist das anstrengend", meinte die achtjährige Maja bereits nach kurzer Zeit.

"Nicht so überspitzt"


Vergleiche wurden angestellt zwischen einem Familienölbild vergangener Zeiten und einem heutigen Familienfoto. "Wir sind doch nicht so steif, oder vielleicht manchmal doch", stellte die zehnjährige Emma fest. "Wir sind aber anders angezogen, nicht so überspitzt!"
Und dann kamen die Kinder auf die Idee, so ein altes Familienbild nachzustellen: mit anderer Kleidung als heute, mit alten Hüten und spitzen Schuhen. Dabei hatten alle viel Spaß.