Kinder in Tansania sollen eine Chance haben
Autor: Manfred Wagner
Wonfurt, Donnerstag, 26. Dezember 2013
Der "Freundeskreis Pater Klaus" hilft in Tansania. Neuestes Projekt ist der Aufbau eines Zentrums für Straßenkinder in Dar-es-Salaam. Der Freundeskreis informierte seine Mitglieder im Landkreis Haßberge über laufende Maßnahmen und die Planungen in dem afrikanischen Land.
Zwei Euro kostet ein Kindergartenplatz in der Pfarrei St. Paul in der tansanischen Diözese Mtwara. Nicht für einen Tag, auch nicht für eine Woche, sondern damit sind alle Ausgaben eines Monats gedeckt.
Der "Freundeskreis Pater Klaus" hat es sich zur Aufgabe gemacht, die von dem 2006 gestorbenen Pater Klaus Braunreuter aus Wonfurt gestarteten Projekte zu unterstützen. Mit Landrat Rudolf Handwerker, den Altbürgermeistern Dieter Zehendner (Wonfurt) und Theo Diem (Riedbach) sowie Schulamtsdirektor a.D. Georg Krebs (Holzhausen) zählen prominente Personen zu dem Kreis.
Alljährlich am Jahresende informiert Studiendirektor Werner Friedel aus Frammersbach in einem Rundbrief die Mitglieder über die aktuelle Situation.
Die diesjährigen Spenden von 9587 Euro kamen einerseits den acht Kindergärten der Pfarrei in dem afrikanischen Land zugute, andererseits wird damit das neue Projekt für Straßenkinder in Dar-es-Salaam angeschoben.
Friedel und seine Frau Anneliese sind fast jedes Jahr vor Ort in Tansania, wo sie sich mit eigenen Augen ein Bild davon machen, wofür die Spenden verwendet werden. Ihre kirchlichen Ansprechpartner sind die beiden Seelsorger und Missionsbenediktiner Placidus und Valentin. In diesem Jahr wurden die bestehenden Betreuungshäuser repariert, und 2014 soll in der entferntesten Außenstelle die offene Rundhütte durch einen festen Bau ersetzt werden.
Das neue Vorhaben
Besonders am Herzen liegt dem Pädagogen die geplante Maßnahme für die Straßenkinder in der Drei-Millionen-Metropole Dar-es-Salaam. Bei den betroffenen Kindern handelt es sich oft um Waisen, oder sie kommen aus verelendeten Familien, in denen Gewalt und Verwahrlosung herrschen. Mit Betteln, Diebstählen oder illegalen Gelegenheitsjobs versuchen sich die Kinder und Jugendlichen irgendwie über Wasser zu halten. Ohne Unterstützung haben sie kaum eine Chance, aus dem Teufelskreis von Kriminalität und Armut auszubrechen.
Da immer mehr Familien und Kinder in die großen Städte ziehen, verschärft sich dieses Problem zusehends. Die Straßenkinder gelten als "Freiwild" ohne jedes Recht. Um dem entgegen zu wirken, ist geplant, für Sieben- bis 14-Jährige ein "drop-in-center" aufzubauen.
Initiatorin vor Ort ist die erfahrene Sozialarbeiterin Norah Kaaya. In dieser Anlaufstelle erhalten die Kinder eine warme Mahlzeit und medizinische Versorgung. Ehrenamtlich tätige Lehrer halten Unterricht. Ziel ist es, die Kinder in eine intakte Familie zurückzuführen. Wenn dies nicht möglich ist, können sie in der Einrichtung wohnen.
Dieses Zentrum befindet sich momentan im Bau. Wenn alles fertig ist, sollen zwei Schlafsäle und vier Klassenzimmer zur Verfügung stehen. Die Eröffnung ist für Mitte 2014 geplant.
Für Spenden unter dem Kennwort "Kinderhilfe Tansania - Pater Klaus", bedankt sich der Freundes- und Förderkreis. Bankverbindung: Empfänger ist die Abtei Münsterschwarzach, Kennwort "Kinderhilfe Tansania - Pater Klaus", Kontonummer 3015033, Bankleitzahl: 750 90 300, Liga Bank Regensburg.