Kerwa-Plakate in Lahm sorgen für Unruhe
Autor: Ralf Kestel
Lahm im Itzgrund, Freitag, 09. Mai 2014
Die Schlosskirche gilt als Wahrzeichen im Itzgrund, ihre Orgel als einzigartiges Instrument, das renommierte Musiker aus der ganzen Welt anlockt. Und zur Kirchweih soll's auch musikalisch zugehen. Misstöne sind da nicht zu erwarten. Dies trifft aber hinter den Kulissen nicht zu.
Der "Stein des Anstoßes" ist 3,20 Meter breit und 1,80 Meter hoch. Zwei Plakate, die auf die Lahmer Kerwa hinweisen, sind den Ordnungshütern im Bamberger und Kronacher Straßenbauamt und im Coburger Landratsamt ein Dorn im Auge.
Weg von der Bundesstraße
Die Transparente waren zunächst an Bauzäunen entlang der B 4 aufgestellt, was die Straßenwärter erboste, da die Autofahrer auf dem Weg durch den Itzgrund abgelenkt werden könnten. Das sahen die Organisatoren von TSV und Feuerwehr noch ein und hängten die Plakate an einer Maschinenhalle auf, die etwa 40 Meter neben der Bundesstraße steht.
Doch auch daran störte sich das Auge des Gesetzes. Diese Woche flatterte ein zweiter Brief aus dem Landratsamt beim TSV-Vorsitzenden Dieter Müller ins Haus. Weil die landwirtschaftliche Halle außerhalb der Gemeindegrenze steht, sind die beiden Werbeplakate unzulässig und müssen bis 12. Mai entfernt sein. "Das ist der letzte Tag unserer Kirchweih und wir machen eine feierliche Abnahme daraus", witzelt Müller.
"Lächerlich" findet Gemeinderat Matthias Bauer (Freie Wähler) die Behördenschreiben:"Damit wird ehrenamtliches Engagement abgewürgt." Eine großzügigere Auslegung wäre schon wünschenswert gewesen, zumal für den Wiederholungsfall im nächsten Jahr schon Strafen angedroht wurden.
Peter Kraus, einer der Organisatoren der Kirchweih, verwies darauf, dass die Vorbereitungen seit über einem halben Jahr laufen. "Wir haben drei Gruppen unter Vertrag genommen und damit auch entsprechende Unkosten", sagt er.
Kraus, wie auch viele seine Mitstreiter verweisen auf jede Menge Werbeplakate, die andernorts herumstehen, und schaut dabei auch ins nahe Unterfranken: "Dort gibt es solche Probleme nicht."