Keltereien: Saft aus eigenem Obst voll im Trend
Autor: Jutta Rudel
Sand am Main, Freitag, 05. Oktober 2018
Rainer Märkl betreibt eine Kelterei in Sand. Seit jeher ist im Herbst Hochsaison - wie läuft heuer das Geschäft nach der Trockenheit?
Die Maschinen brummen laut, Saft und Maische tropfen auf den Boden und überall riecht es nach frischen Äpfeln: In der Sander Kelterei von Rainer Märkl herrscht gerade Hochbetrieb. Nach der Ernte geben Privatleute wie jedes Jahr aufgelesenes Obst vom Garten und öffentlichen Fluren dort ab, um frischen Saft zu erhalten. Von Ende August bis Mitte November läuft die Saftsaison.
Auswirkung des Hitzesommers
"Normal wäre jetzt Hochsaison, aber alles ist etwa zwei Wochen früher als sonst", sagt der Keltereibetreiber. Durch die Hitze und Trockenheit im Sommer sind viele Äpfel trockener geworden, und die Ernte ist etwas niedriger ausgefallen als normal.
"Normal wäre jetzt Hochsaison, aber alles ist etwa zwei Wochen früher als sonst", sagt der Keltereibetreiber. Durch die Hitze und Trockenheit im Sommer sind viele Äpfel trockener geworden, und die Ernte ist etwas niedriger ausgefallen als normal.
"Trotzdem war es von Anfang an ein gutes Obstjahr", erzählt er. Im Vergleich zum Trocken-Jahr 2003 hat es, wie Märkl sich erinnert, damals fast gar keine Äpfel gegeben. "Heuer sind wir noch mal davongekommen", sagt er mit einem Lachen.
Im Landkreis steht es gut um die Obstbäume: "Der Bestand an Streuobstwiesen und Baumreihen entlang der Flurwege bleibt fast gleich", sagt Guntram Ulsamer, Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege.
Nur einzelne Bäume sterben ihm zufolge aufgrund ihres Alters ab. Da die Bäume nicht gespritzt werden, könne man bedenkenlos das Obst auflesen, meint Ulsamer. Was ihm Sorge macht ist der bedenkliche Pflegezustand dieser Bäume: "Der regelmäßige Schnitt fehlt."
So werden Äpfel gepresst
Im Landkreis "dominieren Apfelbäume extrem", so der Kreisfachberater. "Sonst sind in die Streuobstbestände auch Birnen gemischt." Kirschbäume gebe es nur selten, Quittenbäume kämen überhaupt nicht vor. Zwar läuft bei Rainer Märkl ab und an auch Birnen- und Quittensaft aus der Presse, meistens ist es aber Apfelsaft. "Etwa eineinhalb Kilo Äpfel benötigt man für einen Liter Apfelsaft", berichtet Märkl.