Keine Party ohne die Technik(er)

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Alt und jung in der Altstadt: Ebern feiert drei Tage lange.Foto: Ralf Kestel
Alt und jung in der Altstadt: Ebern feiert drei Tage lange.Foto: Ralf Kestel
Das Kabarett- und Kulturprogramm läuft im Rathaushof.Foto: Ralf Kestel
Das Kabarett- und Kulturprogramm läuft im Rathaushof.Foto: Ralf Kestel
 
In etlichen Cases wurde die Beschallungs- und Lichttechnik herangekarrt. Foto: Ralf Kestel
In etlichen Cases wurde die Beschallungs- und Lichttechnik herangekarrt. Foto: Ralf Kestel
 
Bürgermeister Hennemann bei der Eröffnung.
Bürgermeister Hennemann bei der Eröffnung.
 
Von Blasmusik begleitet marschierter der Stadtrat ein.
Von Blasmusik begleitet marschierter der Stadtrat ein.
 
Der Vize und sein Chef: Zwei Bürgermeister als Bedienungen.
Der Vize und sein Chef: Zwei Bürgermeister als Bedienungen.
 
Atze Bauer half seinem Kollegen Göttlicher bei der Technik.
Atze Bauer half seinem Kollegen Göttlicher bei der Technik.
 
 

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass auch beim Eberner Straßenfest die Arbeit vor dem Vergnügen steht.

Noch ehe der erste Biertropfen aus dem Faß strömt und der erste Musikton erschallt, ist schon viel Schweiß geflossen. Es wurde geschuftet, viel Technik wurde gewuchtet. "Zehn Tonnen" schätzt Patrik Conrad von Veranstaltungstechnik Conrad (VTC) aus Schweinshaupten zum Eberner Altstadtfest, das am heutigen Samstag beginnt und is Montagnacht dauert.

Seit Montag sind sie am Aufbauen, erst in der Rathaushalle, seit Donnerstag auf dem Marktplatz. Eine nagelneue Bühne macht dem Neptunsbrunnen Konkurrenz. 4600 Liter Wasser sorgen in Fässern dafür, dass die sich Rundbogenbühne bis zur Windstärke 7 keinen Millimeter vom Fleck bewegt. "Das ist Vorschrift und genau berechnet", erzählen Conrad und Franky aus seiner Crew.

"Über acht Stunden haben wir dafür gebraucht", stöhnt einer aus dem Team. Zwölf Mann haben die Schweinshauptener, die zum zweiten Mal für Technik und Musikprogramm verantwortlich zeichnen, an den drei Tagen im Einsatz.

Besonderen Wert legen sie auf die Beschallung. "Das läuft alles digital und wird am Samstag genau eingemessen." Damit es weder vor noch hinter der Bühne zu laut wird. Die Besucher, die aber weiter entfernt sitzen, immer noch etwas mitbekommen. "Die neue Lautsprechertechnik ist schon etwas Tolles", schwärmt Franky. "Da lässt sich viel aussteuern."

20 Kilowatt beträgt die Leistung der Lautsprecher am Marktplatz, 15 Kilowatt am Grauturm und im Finanzamtshof. Abgemischt werden die Bands jeweils über 32-Kanal-Mischpulte, die auch schon übers ipad angesteuert werden können. "Das ist bequem und ganz praktisch", meinen die Techniker.

Bei zwei Ausnahmen sitzen die VTC-Mischer an den Drehknöpfen, um darauf zu achten, dass die vereinbarten Lautstärkewerte auch eingehalten werden. "Mit den beiden anderen Bands, die wir schon lange kennen, ist das auch abgesprochen und falls sie sich nicht daran halten, übernehmen wir die Regie", verspricht Patrik Conrad.

Rund zwei Kilometer an Kabeln wurden rund um die beiden Bühnen verlegt, Strippen gezogen. Die Stärken der Lichtanlagen liegen zwischen 10 und 20 Kilowatt in den vier Locations. "Das sind alles LED-Lampen, die verbrauchen nicht mehr so viel Energie."

Ein akustischer Knalleffekt fällt heuer gleich aus: Wegen der Todesschüsse von München verzichteten die Böllerschützen auf die üblichen Salven zum Bieranstich um 18 Uhr. Zum Hammerschlag von Bürgermeister Jürgen Hennemann kam es dennoch nach einer Gedenkminute und dem Hinweis, dass in München am Vorabend viele furchtsamen Menschen von hilfsbereiten Anwohnern aufgenommen wurden. "Das waren Momente der Begegnung und des Zusammenhalts, so soll es auch bei uns Ebern sein, dass wir uns auf dem Altstadtfest freundlich und hilfsbereit begegnen", lautete der Appell des Bürgermeisters.

Mit Blick auf die Asylbewerber in der Stadt biete das Fest die Möglichkeit, ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Rassismus zu setzen. Wie sehr das Altstadtfest der Zusammenführung dient, machte er an der Erfahrung fest, dass viele Eberner wegen des Festes für ein paar Tage in ihre Heimatstadt zurückkehren. "Das ist das größte Klassentreffen in der gesamten Region."

Sagte es und setzte zum Schlag an. Mit einem Hieb war das erste Fass Festbier angesteckt, ehe das vielfältige Musik-, Kinder- und Kulturprogramm anlief, das am Sonntag und Montag ab 11 Uhr fortgesetzt wird.