"Kein Spielplatz bietet Spannung"
Autor: Johanna Eckert
Ebern, Sonntag, 24. August 2014
Die Initiative "Spielplatzcheck Ebern" will die Spielplätze interessanter machen. Hinter der Initiative stecken zwei moderne Mütter.
Barbara Hahnlein und Michaela Mogath wohnen in Ebern. Beide haben drei Kindern. Zufällig gehen die beiden Mütter der gleichen beruflichen Tätigkeit nach. Sie sind Fotodesignerinnen. Es ist aber kein Zufall, dass die beiden Frauen ihre Kinder von Zeit zu Zeit ins Auto packen und nach Unterpreppach auf den Spielplatz fahren. Ihre Botschaft klingt unisono: "In Ebern gibt es keinen Spielplatz, der wirklich Spannung bietet."
Mit der Initiative "Spielplatzcheck Ebern" wollen sie die Spielplätze vor Ort nun interessanter machen. "Wir sprechen mit dieser Sache aber nicht die Mängel auf den Spielplätzen an", sagt Barbara Hahnlein, "ein Lob an den Bauhof, die Plätze sind echt in Schuss gehalten." Was die beiden Frauen und noch viele anderen Familien aus Ebern wollen, sind keine neuen Spielplätze, sondern einfach mehr Attraktionen und Spannungsmomente auf den schon vorhandenen.
"Das geht mit ganz einfachen Mitteln", weiß Barbara
Sie wollen nicht mehr mit dem Auto zum Spielplatz fahren müssen: Michaela Mogath und Barbara Hahnlein sind Mütter des modernen Zeitalters. "Leute angeredet habe ich schon", aber der eigentliche Austausch zu diesem Thema findet in dem sozialen Netzwerk Facebook statt. Das ist am wenigsten Aufwand. "Man erreicht sehr viele Leute in kurzer Zeit und jeder kann mitmachen. Sogar Bürgermeister Jürgen Hennemann hat schon einige Spielplätze fotografiert und auf die Seite gestellt", erzählt Barbara Hahnlein von den Anfängen dieser Initiative vor knapp drei Monaten. Mittlerweile wurden die meisten Spielplätze in Ebern und Umgebung auf Fotos festgehalten.
Zu erkennen ist dabei: Fast überall steht die gleiche Schaukel, die gleiche Rutsche und das gleiche Klettergerüst. "Rückzugsorte für Kinder gibt es auf den Spielplätzen meistens nur im Gebüsch", müssen die Mütter bei der Begutachtung feststellen. Wenn man Larissa, Anette, Raphael und Roman fragt, dann stehen die Wünsche für einen spannenden Spielplatz fest: Kletterwand, Seilbahn, Wasserstelle, Laufrad, Indianerzelt und Karussell. Die Liste könnte beliebig fortgesetzt werden.
"Wir wollen hier eng mit der Stadt zusammenarbeiten", macht Barbara Hahnlein deutlich, "die hat bereits schon Offenheit signalisiert. Mehrgenerationenspielplatz und Wasserstelle sind nur zwei Schlagworte." Die Mütter hoffen, dass die Verantwortlichen der Stadt bald kommen, und sich die Spielplätze einmal selbst ansehen. Von Stadträtin Isabell Kuhn (JL) kam bereits die Idee, einen Spielplatzführer auf Papier und online zu gestalten. "Da brauchen wir aber freiwillige Helfer und Sponsoren", ist sich Barbara Hahnlein sicher.
In die Feinplanung der Umgestaltung der Plätze geht die Initiative noch nicht. Erst wollen sie noch weitere Ideen und Mitmacher finden. "Nach den Sommerferien planen wir ein Spielplatzfest", gibt Barbara Hahnlein bekannt, "da geht es auch konkret um die Ideen der Kinder. Die sollen auf Papier oder im Modellbau festgehalten werden." Außerdem ist ihr wichtig, dass die Sache fair verläuft, denn im Stadtgebiet gibt es ja viele Spielplätze.
Vor allem beim Spielplatz im Streitsgarten sehen die Mütter den größten Handlungsbedarf. "Das ist eine tolle Atmosphäre da oben. Er wird auch von Kindergarten und Schulen benutzt." Spielplätze sind nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern wichtig: "So ein Spielplatz ist ein Stück Kultur. Da trifft man sich mit anderen Mamas, tauscht sich aus und die Kinder können machen was sie wollen", macht Michael Mogath deutlich. Und nicht zuletzt: "Die Kinder sind an der frischen Luft und bewegen sich."