Druckartikel: Karl-Wagner-Stiftung schüttet 72 000 Euro aus

Karl-Wagner-Stiftung schüttet 72 000 Euro aus


Autor: Günther Geiling

Eschenbach, Sonntag, 29. Oktober 2017

Eschenbacher Familie fördert mit ihrem Unternehmen Einrichtungen in der Region. Ministerin Huml lobt das soziale Engagement.
Staatsministerin Melanie Huml (rechts) würdigte in ihrer Rede das Engagement der Karl-Wagner-Stiftung mit Karl Wagner, Ute Seitz und Jürgen Rößler (von links).  gg


Das Lob kam aus dem Mund einer Ministerin: "Viele soziale Errungenschaften in unserem Land gründen auf dem Solidarprinzip. Es geht dabei darum, dass der Starke dem Schwachen hilft. Vor allem in den weiten Feldern der Gesundheit und Pflege ist das ein wirkungsvoller Mechanismus. Sie, Herr Wagner, haben sich dieses Prinzip zu Herzen genommen. Aus dem eigenen Erleben heraus haben Sie eine Stiftung gegründet, um anderen zu helfen. Sie lassen Taten sprechen!" Dies betonte die bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Melanie Huml, bei der Ausschüttung der Finanzmittel der Karl-Wagner-Stiftung. 72 000 Euro verteilte die Stiftung in Eschenbach an verschiedene Einrichtungen.

Die Karl-Wagner-Stiftung aus Eschenbach fördert behinderte Menschen aller Altersstufen, gemeinnützige Einrichtungen, die behinderten Menschen helfen, und unterstützt Menschen, die infolge ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustands auf die Hilfe anderer angewiesen seien. Folgende Einrichtungen wurden bei der Ausschüttung berücksichtigt. Ihre Vertreter freuten sich und sprachen ihren Dank aus.

Der Verein Kinderseelen Bayreuth, Außenstelle Bamberg, bekam 15 000 Euro. Der Verein begleitet Kinder und Jugendliche, die an einer psychischen Erkrankung leiden. Der Hospizverein Bamberg (Unterstützung von Jugendlichen mit lebensverkürzender Erkrankung und Familienbegleitung) erhielt 15 000 Euro, die Frühförderung Sehen in Kulmbach 10 000 Euro, die Blindeninstitut-Stiftung Würzburg, 10 000 Euro, die K-Schule der Lebenshilfe Schonungen 8000 Euro und zuzüglich je 2000 Euro für Kurzausflüge der Klassen für die Jahre 2017 und 2018.

Der Hospizverein Bamberg wurde ferner mit der Weiterbildung in der Trauerbegleitung mit 5000 Euro bedacht. Und das Harlekin-Projekt Bamberg bekam ebenfalls 5000 Euro. Das Harlekin Projekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Familien von Frühgeborenen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus daheim weiter zu unterstützen. So seien die Familien nicht plötzlich ganz auf sich gestellt, sondern hätten einen kontinuierlichen Ansprechpartner, erklärte Ministerin Huml.

Allen Einrichtungen sei gemeinsam, dass sie in besonderen Situationen und Notlagen konkrete Unterstützung, Hilfe oder Aktivitäten anbieten, würdigte die CSU-Politikerin. "Das ist ein großer Akt der Solidarität. Sie engagieren sich dort, wo es darum geht, Menschen in Not oder teils sehr besonderen Bedürfnissen beizustehen und zu helfen." Huml ist fest davon überzeugt, dass sich das menschliche Gesicht einer Gesellschaft am deutlichsten dort zeigt, wo es um ihren Umgang mit Schwächeren geht.

Stiftungsvorstand Karl Wagner erinnerte daran, dass seine Familie selbst viel mitgemacht habe und das habe seine Frau und ihn geprägt. Wie Stiftungsrätin Ute Seitz, die Frau von Karl Wagner, mitteilte, ist ihr Sohn als Frühchen in der 25. Woche geboren worden und anschließend ist er noch fünf Monate in der Kinderklinik in Bamberg gewesen. Heute ist er 14 Jahre alt und besucht die Schuleinrichtung der Lebenshilfe Schonungen in der achten Klasse.

Da er keinen Firmennachfolger hat, so Karl Wagner, habe er im Jahre 2014 eine Stiftung gegründet und darin seine Brauerei eingebracht. Der gesamte Vorstand arbeite ehrenamtlich und bekomme keine Vergütungen ausgezahlt. Bei den Förderungen gehe der Blick der Verantwortlichen in die Region. Die entscheidenden Fragen bei der Verteilung des Geldes sind: "Wo kommt es hin, wer braucht es wirklich und wer wird von der öffentlichen Hand nicht so unterstützt?"