Kann ein Kompromiss den zerstrittenen Steigerwald befrieden?
Autor: Klaus Schmitt
Rauhenebrach, Samstag, 07. Mai 2016
Der Landtagsabgeordnete Steffen Vogel (CSU) hat in die Diskussion um den Steigerwald einen Kompromissvorschlag eingebracht.
Damit möchte der 41-Jährige, wie er bei einem Gespräch mit Medienvertretern in Haßfurt sagte, einen Anstoß geben und seinen Beitrag leisten, um zur Befriedung der Situation beizutragen. Seit Jahren stehen sich im Steigerwald Befürworter und Gegner eines Nationalparks unversöhnlich gegenüber. Der Bund Naturschutz und der Verein Nationalpark Nordsteigerwald fordern das rund 11.000 Hektar große Schutzgebiet, das zum größten Teil in der Gemeinde Rauhenebrach liegen würde. Der Verein "Unser Steigerwald" lehnt es kategorisch ab. Der Streit zerreißt den Steigerwald. Er geht durch die Orte und mitunter sogar durch Familien.
"Deutliche Mehrheit"
Nach der Auffassung von Steffen Vogel gibt es keine Mehrheit für einen Nationalpark und keine Mehrheit gegen einen Nationalpark. Aber er sieht eine "deutliche Mehrheit" für die Befriedung des Steigerwaldes. "Die Situation ist verfahren", weiß der Politiker aus Theres, der seit der Landtagswahl 2013 den Stimmkreis Rhön/Haßberge vertritt. Und warum? "Weil ich auf beiden Seiten keine Kompromissbereitschaft sehe."Im Gespräch mit den Medien schlug Steffen Vogel vor, den Forstbetrieb Ebrach zu einem landesweiten oder sogar bundesweiten Musterbetrieb auszubauen, der die Forstwirtschaft auf Waldnutzung und Nachhaltigkeit sowie Artenschutz ausrichtet. Davon könnten Forstbetriebe im ganzen Land profitieren. Nach Vogels Ansicht macht es keinen Sinn, einerseits völlig geschützte Gebiete ohne Waldnutzung zu haben und andererseits Gebiete mit einer uneingeschränkten Holznutzung.