Kämpfer für die Barrierefreiheit
Autor: Ulrike Langer
Haßfurt, Freitag, 23. Januar 2015
Michael Schulz ist kommunaler Behindertenbeauftragter der Stadt Haßfurt.
Einen nicht alltäglichen Beschluss des Stadtrates vom Dezember letzten Jahres setzte Bürgermeister Günther Werner (WG Haßfurt) in der Sitzung des Seniorenbeirats der Stadt Haßfurt um: er ernannte Michael Schulz, Mitglied des Seniorenbeirats, zum kommunalen Behindertenbeauftragten der Stadt Haßfurt hinsichtlich baulicher Maßnahmen.
Nicht alltäglich ist diese Ernennung deshalb, weil nach dem Bayerischen Behindertengleichstellungsgesetz eigentlich nur in den kreisfreien Gemeinden, den Landkreisen und den Bezirken Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung bestellt werden sollen. "Doch wir haben uns einstimmig entschieden, ebenfalls einen Beauftragten zu ernennen, der die Belange der behinderten Menschen vertritt", so der Bürgermeister.
Denn Schulz war seit Beginn des Agenda-21-Prozesses im Jahr 2000 in der Projektgruppe "Senioren und Behinderte" tätig, die dann im Seniorenbeirat aufging.
Schulz selbst lobte, "dass Haßfurt für die Barrierefreiheit schon sehr viel getan hat." Er selbst engagiert sich als Blinden- und Sehbehindertenberater des Landkreises, als Mitglied des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes und als Leiter des Stammtisches für Sehgeschädigte Menschen im Landkreis. "Wir sind sehr stolz auf ihn und hören auf ihn", sagte die Vorsitzende des Seniorenbeirats, Eva-Maria Schwach.
Problem Kopfsteinpflaster
Michael Schulz gab auch gleich einen Wunsch an Bürgermeister Werner und Wolfgang Braun als Leiter des Bauamts weiter. Denn das Salesianum in Haßfurt, in dem barrierefreie Wohnungen errichtet werden, ist durch das Kopfsteinpflaster nur sehr schwer zu erreichen.
Im weiteren Verlauf der Sitzung, die erstmals in der Rathaushalle stattfand, sagte Bürgermeister Günther Werner, dass noch die Übergänge in den Seitenstraßen der Hauptstraße verbessert würden und der Zugang zur Post barrierefrei gestaltet werde. Das Dokumentationszentrum Ritterkapelle könne erst eröffnet werden, wenn auch das Museum eingerichtet sei. Darum werde sich Domkapitular Jürgen Lenssen kümmern.
Schwach und ihr Stellvertreter Hans Weber stellten das neue Programm des Seniorenbeirats vor, das in Kürze in gedruckter Form vorliegen wird. So fährt der Seniorenbeirat am 20. Februar mit der Bahn zu "Inviva" Nürnberg, der Messe für das Leben ab 50. Am 6. Mai veranstaltet der Beirat mit der Stiftung "Live Music Now Franken" ein Konzert für Senioren in der Stadthalle und am 18. Mai besucht er das Stationäre Hospiz der Julius-Spital-Stiftung in Würzburg. Ausflüge führen nach Bamberg, Würzburg, auf die Heldburg, nach Forchheim, Ansbach und zum Weihnachtsmarkt in Weimar. Auch die monatlichen Spielenachmittage werden beibehalten.