Jugendhilfe betont das Gemeinsame
Autor: Günther Geiling
Eltmann, Donnerstag, 06. Juli 2017
Die Kinder- und Jugendhilfe ist, wie sich beim Feiern bestätigte, in Eltmann bestens etabliert. Der Betreuungsstandard soll sich weiter verbessern.
Wie stark die "Kinder- und Jugendhilfe St. Josef" in Eltmann verwurzelt ist, wurde beim Sommerfest deutlich, zum Beispiel weil das Zelt beim Festgottesdienst bis auf den letzten Platz besetzt war. Das Motto "was uns verbindet . . ." wies auf die vielen Facetten und Herkünfte der Kinder und Jugendlichen hin und den ganzen Tag über kam bei den vielen Sportturnieren, Jugendangeboten und in der Spielstraße die Verbindung und Gemeinschaft zum Ausdruck.
Stadtpfarrer Bernhard Öchsner freute sich denn auch über die vielen Besucher und ermittelte, was alle verbinde. Viele wohnen, wie sich herausstellte, hier in der Stadt, arbeiten am gleichen Ort oder teilen auch Freude und Kummer. Es sei gut, wenn man mit lieben Menschen, aber auch mit Gott verbunden sei, betonte der Pfarrer.
Die Jugendlichen trugen das Evangelium in einem Rollenspiel vor und brachten ihre Träume vor dem großen Publikum zum Ausdruck. "Ich will eine Ausbildung absolvieren, den Führerschein machen und eine kleine Wohnung besitzen", "ich möchte gerne einen Freund, dann heiraten und eine Familie gründen", waren nur einige der spontanen Äußerungen.
Einander achten und beachten
Pfarrer Öchsner machte in seiner Festpredigt deutlich, dass jeder etwas für seine Sehnsüchte und Träume tun könnte. Das Wichtigste sei aber, dass man einander achte und beachte, egal ob man aus Eltmann, den Nachbarorten oder gar aus einem anderen Land komme. Er glaube auch fest daran, dass Gott bei der Verwirklichung unserer Sehnsüchte helfen wolle. Der Chor umrahmte den Gottesdienst mit einigen rhythmischen Liedern. Der Leiter der "Kinder- und Jugendhilfe St. Josef", Martin Gehring, stellte den Gottesdienstbesuchern die Kinder- und Jugendhilfe St. Josef vor, in welcher derzeit 80 Jugendliche stationär untergebracht seien und noch einmal rund 60 Kinder teilstationär. Die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge belaufe sich auf 25 Personen, während dies in Spitzenzeiten vor einiger Zeit noch 50 waren. Diese Personengruppe sei in einer heilpädagogischen Wohngruppe untergebracht und man habe in einer Art ambulanter Unterbringung Räume im Raum Ebelsbach/Eltmann für sie angemietet.
Einzelzimmer entstehen
Die Jugendhilfe St. Josef erlebe derzeit eine größere Umstrukturierung und konzeptionellen Änderung. Dabei werde man Wohngruppen vergrößern und dort für alle Kinder Einzelzimmer zur Verfügung stellen. Dies sei notwendig, weil die Jugendlichen teilweise so traumatisiert seien, dass jeder sein Einzelzimmer benötige und dort auch intensiver betreut werden könne. Man erreiche damit eine Verbesserung des Standards.In der "Galgenleite" richte man ab 1. September eine therapeutische Wohngruppe ein, die für deutsche Kinder im Grundschulalter angelegt sei. Ebenfalls im September werde im Bereich der Johann-Baptist-Graser-Grundschule ein zweiter Schülerhort eingerichtet.
Nachmittags gab es ein großes Spiele- und Unterhaltungsangebot mit Quiz, Spielstraße, Dart-, Kicker- und Streetball-Turnier. Eine Einladung gab es aber auch in die Cocktailbar in der Kellerkneipe. Auf der Bühne wurden viele Auftritte geboten.
Die Buben und Mädchen aus dem Kindergarten boten ein Singspiel, die Hortgruppe überraschte mit Auszügen aus dem Musical "Cats", die Wohngruppe präsentierte rockige Lieder und eine Gruppe von Afghanen trat in den traditionell bunten Gewändern ihres Heimatlandes auf. Aber auch Gäste steuerten einige Überraschungen bei. Der "FC Bayern-Fanclub Sander Reds Chor" mit Vorsitzendem Rainer Berthold überreichte eine Spende von 500 Euro und auch eine Gruppe der Kommunionkinder aus Wonfurt übergab eine Spende von 700 Euro.
Martin Gehring bedankte sich herzlich namens seiner Schützlinge dafür und sicherte zu, dass diese Gelder wie immer für die Freizeiteinrichtungen zur Verfügung gestellt würden.