Jörg Kümmel will Rathaus erobern
Autor: Sabine Weinbeer
Sand am Main, Donnerstag, 15. Dezember 2016
Der Vorsitzende der Freien Sander Bürger stellt sich als Kandidat für die Bürgermeisterwahl 2017 in Sand zur Verfügung.
Die Freien Sander Bürger (FSB) schicken Dr. Jörg Kümmel in das Rennen um den Bürgermeistersitz in Sand. Das ist das Ergebnis der Jahresversammlung der FSB am Mittwoch. Einstimmig votierten die Mitglieder zunächst dafür, einen Bürgermeisterkandidaten zu stellen und ebenso einstimmig stellten sie sich hinter ihren Vorsitzenden Jörg Kümmel, als dieser erklärte, für eine Kandidatur zur Verfügung zu stehen.
Die FSB wird jetzt umgehend die offizielle Nominierungsversammlung vorbereiten. In Sand wird am 9. April 2017 der Bürgermeister neu gewählt. Amtsinhaber Bernhard Ruß (SPD) hat bereits eine erneute Kandidatur angekündigt, die CSU sucht nach Angaben ihres Ortsvorsitzenden noch nach einem Kandidaten.
Der stellvertretende FSB-Vorsitzende Detlef Weinhold bezeichnete Kümmel als einen idealen Kandidaten. Seine Eignung zum Bürgermeister zeige er sowohl als FSB-Vorsitzender als auch als Gemeinderat durch Zuverlässigkeit, Fleiß, fachliche Kompetenz und kurze Einarbeitungszeit. Wie schnell und konsequent er sich in ein Thema einarbeitet und Bürgerinteressen vertritt, das habe sich zuletzt in der Frage Kiesausbeute und der von den FSB erarbeiteten Stellungnahme gezeigt, so betonte Detlef Weinhold.
Vater dreier Kinder
Jörg Kümmel erklärte, nach Absprache mit seiner Familie für eine Kandidatur bereit zu sein. Schon als Bernhard Ruß vor zwei Jahren für das Amt des Landrats kandidierte, sei er darauf angesprochen worden, ob er im Fall vorgezogener Bürgermeisterwahlen antreten wolle. Damals habe er den Gedanken nicht zu Ende denken müssen, weil Wilhelm Schneider Landrat wurde. Inzwischen habe er zwei Jahre mehr Erfahrung als Gemeinderat und sei sicher, das Amt als Bürgermeister in Sand ausführen zu können, wie er sagte.Jörg Kümmel ist 49 Jahre alt, verheiratet und hat drei Kinder. Er studierte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Chemie und ist derzeit als selbstständiger Unternehmer tätig. Im Ehrenamt engagiert er sich als Vorsitzender der Freien Sander Bürger und im Gemeinderat in Sand sowie in der Vorstandschaft der Lebenshilfe Haßberge. Die FSB sind derzeit mit vier Sitzen im Gemeinderat vertreten.
In der vorausgegangenen Jahresversammlung gab Detlef Weinhold den Tätigkeitsbericht der Vorstandschaft ab. Er berichtete von einer weiteren Verjüngung bei den Neuwahlen im vergangenen Jahr, der Theaterfahrt und der 20-Jahr-Feier. Wiederbelebt wurde der monatliche FSB-Stammtisch, der immer am ersten Mittwoch im Monat im Gasthaus Goger stattfindet. Die bestimmenden lokalen Themen der vergangenen Monate seien der Kunstrasenplatz, die Baugebiete Untere Länge und Zehentwörth sowie die umstrittene Kiesausbeute gewesen. Die FSB hätten von Beginn an die Anliegen der Bürgerinitiative, die gegen die Kiesausbeute ist, ernst genommen und unterstützt. Der Schutz vor einer Verschärfung der Hochwassersituation müsse unbedingt Vorrang haben, betonte Weinhold.
Thema Steigerwald
Interessante Einblicke konnten die Mitglieder der FSB auch bei einem Besuch im Zentrum Nachhaltigkeit in Handthal gewinnen. Intensiv sei mit Oskar Ebert diskutiert worden, natürlich auch zum Thema Nationalpark im Steigerwald. "Eines ist für uns sicher: Gefragt werden müssen die, die direkt vor Ort leben, nicht diejenigen, denen der Steigerwald nur ein angenehmes Naherholungsgebiet ist", fasste Weinhold zusammen.Mit den Gemeinderäten wurden weitere Themen erörtert. So die Neukalkulation der Wassergebühren, die Zukunft des sogenannten Gemeindehauses und die Auslastung des Kunstrasenplatzes, die bisher nicht so sei, wie sie prognostiziert wurde. sw