Jan Burdinski begeisterte in Eltmann mit Ringelnatz-Gedichten
Autor: Sabine Weinbeer
Eltmann, Sonntag, 14. April 2013
Ein "knallvergnügtes-Ringelnatz-Spektakel" kündigte Jan Burdinski dem Eltmanner Publikum an, und er löste das Versprechen ein. Auch wenn der Klenze-Saal besser gefüllt hätte sein können - der Intendant des Fränkischen Theatersommers interpretierte in unvergleichlicher Weise und mit Körpereinsatz die Gedichte von Joachim Ringelnatz.
Ringelnatz, Jahrgang 1883, gilt als Urgroßvater des deutschen Kabaretts. Seine Reime sind immer heiter, manchmal philosophisch, manchmal aber auch totaler Nonsens. Dabei war er teilweise seiner Zeit weit voraus, etwa mit seinen Kindergedichten. In Zeiten, in denen Kinder des Bürgertums kleine Erwachsene in Matrosenanzügen sein mussten, erklärte er ihnen die Welt, stachelte sie aber auch gern zum "zivilen Ungehorsam" an.
Lange war Ringelnatz als Seemann auf den Weltmeeren unterwegs, und so gibt es viele Seemannsgedichte von ihm. Später ließ er sich in München nieder und gehörte zu den legendären Künstlern, die ihre Zeche im "Alten Simpel" durch Auftritte bezahlten.
Die Hochseekuh
In Eltmann durfte natürlich das Gedicht von der "Münchner Gemütlichkeit" nicht fehlen, ebenso der Shanty von der Hochseekuh, aber auch die Geschichte vom Sauerampfer am
Das Publikum ließ sich begeistern und machte auch mit, als Jan Burdinski das Geheimnis verriet, wie man schnell auswendig lernt. Wenige Durchgänge nur, und alle Zuhörer konnten das Liebesgedicht von Walther von der Vogelweide rezitieren.
Kommt er wieder?
Mit viel Applaus wurde Burdinski verabschiedet, und der Künstler schloss mit einer Hommage an Eltmann. Er komme immer gern in die Stadthalle, sagte er, weil sie vom Marktplatz her ein so ansprechendes Bild abgibt. "Sie sieht aus wie ein kleines Stadttheater, obwohl hinten eine Riesenhalle dran hängt. Den Klenze-Saal schätzt er für seine Auftritte, und so darf Eltmann damit rechnen, dass Burdinski wiederkommt.