Investition schlägt bei Wasserpreis zu Buche
Autor: Ralf Kestel
Pfarrweisach, Freitag, 12. Oktober 2012
Rund 350 000 Euro investiert der Wasserzweckverband Pfarrweisacher Gruppe im nächsten Jahr, um die Versorgungssicherheit in den Orten der Gemeinden Pfarrweisach, Ebern und Untermerzbach zu gewährleisten. Das führt zu einem höheren Wasserpreis und einer höheren Grundgebühr.
Weil die Rücklagen des schuldenfreien Zweckverbandes in Höhe von 161 000 Euro für die Maßnahmen an den Hochbehältern von Lichtenstein und Dürrnhof nicht ausreichen, beschloss die Zweckverbandsversammlung eine Erhöhung des Wasserpreises um 20 Cent von 1,10 auf 1,30 Euro je Kubikmeter ab 1. November. Auch die Grund-/Zählergebühr verteuert sich von 28 auf 36 Euro im Jahr.
Verbrauch ist rückläufig
Die Erhöhung des Wasserpreises hängt aber nicht nur mit den anstehenden Baumaßnahmen zusammen, wie Klaus Ebert, der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Ebern, vorrechnete. Gestiegene Strompreise sowie ein sinkender Wasserverbrauch seien weitere Faktoren, die auf den Wasserpreis durchschlagen. "Wir verkaufen aktuell 87 000 Kubikmeter im Jahr. Wir lagen auch schon bei 110 000 Kubikmeter", rief Pfarrweisachs Bürgermeister Hermann Martin (Bürgerblock) in seiner Eigenschaft als Zweckverbandsvorsitzender in Erinnerung.
Dass das gelieferte Wasser von besonderer Güte ist, hätten, so Martin, aktuelle Untersuchungen ergeben: Der Nitratwert liege bei 38,7 mg/l, der Uranwert sei auf drei Stellen hinter dem Komma gesenkt worden.
Problem mit Schwitzwasser
Um dieses Versprechen weiterhin einzulösen, sind aber etliche Nachbesserungen in den Hochbehältern notwendig, wo vor allen Dingen Schwitzwasser Probleme bereitet. Die anstehenden Arbeiten erläuterte Diplom-Ingenieur Günter Hermsen vom Technischen Büro Werner in Eltmann. Der Schwerpunkt liegt dabei in Dürrnhof, wo die beiden Wasserkammern des alten Hochbehälters eine neue Beschichtung benötigen. "Die ist nach 22 Jahren verbraucht."
Während der Arbeiten in Dürrnhof, die sich von März bis Juli hinziehen, bleibt die Versorgung von Pfarrweisach, Brünn, Fischbach, Höchstädten und Kraisdorf über den neuen Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 300 Kubikmetern garantiert. "Das reicht bei einem normalen Verbrauch, sollte es zu einem Löscheinsatz kommen, ist das Wasser aber schnell weg", wusste Hermsen.
Weitere Arbeiten in Dürrnhof betreffen bei der 1969 in Betrieb gegangenen Anlage die festgestellten Kältebrücken, die zum Kondensieren des Schwitzwassers führen. So fällt die Glasurit-Verglasung weg und die Metalltür wird durch ein wärmegedämmtes und einbruchsicheres Modell ersetzt. Auch verschiedene Risse im Bauwerk müssen mit Silikon verfugt werden. Auch den Einbau einer Luftfilteranlage habe das Wasserwirtschaftsamt angeregt.
Außentreppe wird zugeschüttet
Ähnliche Arbeiten stehen auch in Lichtenstein an: "Abbruch" der Kältebrücken, wozu auch das "Beerdigen" einer Außentreppe gehört, die mit Mutterboden überschüttet werden soll. Zudem soll der Zaun rund um die Anlage ausgetauscht werden. Eberns Bürgermeister Robert Herrmann (CSU) regte eine Außendämmung für die Gebäudeseiten an, die nicht im erdberührten Bereich stecken.
Von Lichtenstein aus werden Dürrnhof, Herbelsdorf, Rabelsdorf, Lichtenstein und Buch versorgt und das Wasser nach Gereuth geliefert. Dieser Lieferpreis steigt ebenfalls. Wie Kämmerer Klaus Ebert erläuterte, werden der Gemeinde Untermerzbach künftig 1,29 Euro je Kubikmeter in Rechnung gestellt (bisher: 1,05 Euro). Ob diese Verteuerung an die Gereuther weitergegeben wird, muss der Gemeinderat entscheiden. Zweiter Bürgermeister Siegfried Kirchner (Freie Wähler) stimmt im Zweckverband jedenfalls zu.