In Kurzewind fallen Mehrkosten an
Autor: Helmut Will
Ebern, Donnerstag, 14. Sept. 2017
Die Kanal- und Straßenbauarbeiten im Eberner Stadtteil sind komplizierter als gedacht. Auch im Kasernenbereich wird die Sanierung der Kanäle teuer.
Ebern - Wind und Regen wehte den Mitgliedern des Bauausschusses Ebern auf ihrer Tour am Mittwochabend um die Ohren. "Hier wird viel Geld verbuddelt, was wir gar nicht sehen", sagte Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) bei einer Ortseinsicht in der ehemaligen Kaserne, wo ein Regenrückhaltebecken und Kanäle saniert werden.
Sanierung im Kasernenbereich
Vor Ort erläuterte Martin Lang, Leiter des Bauamtes der Verwaltungsgemeinschaft Ebern, dass eine Fachfirma gegenwärtig damit beschäftigt ist, ein Regenrückhaltebecken im oberen Bereich des Geländes zu sanieren, wo ehemals das Panzeraufklärungsbataillon 12 stationiert war. "Dieses Becken hat einen Durchmesser von 14 Metern", sagte Lang. Da lange Zeit nichts daran gemacht wurde, wären verschiedene Schäden aufgetreten, die er anhand von Fotos zeigte. "Da wir das Becken erhalten wollen, mussten wir was machen", stellte Lang klar. Die Schadstellen werden "unter Tage" ausgebessert, sagte der Bürgermeister. Zusätzlich zu der Innensanierung müssten noch drei neue Schachtaufdeckungen gerichtet werden, erläuterte Martin Lang. Er nannte die erforderliche Summe für die Sanierung: 173 000 Euro. Auch die Sanierung der Kanäle im ehemaligen Kasernenbereich verursachen erhebliche Kosten. Hier nannte Lang die Summe von 468 000 Euro. Bis Ende des Jahres rechne man mit der Fertigstellung der Maßnahmen. "Von dem, was da saniert wird, sieht man nichts", so Bürgermeister Hennemann.
Im Ortsteil Kurzewind wird derzeit eine Kleinkläranlage gebaut, Kanäle und Kabel verlegt und die Straße auf gesamter Breite wiederhergestellt. Hier erklärte Martin Lang, dass es teilweise "Höhenprobleme" beim Kanal gegeben habe. "Es konnte aber alles gelöst werden", sagte er. Vor Ort zeigte er, welche Tragschicht die Straße bisher hatte. "So 25 bis 30 Zentimeter stark ist der Aufbau." Über die sogenannte "Erhaltungsmaßnahme" sollen in Kurzewind 700 Quadratmeter Straßenfläche einen neuen Aufbau erfahren, erläuterte Bürgermeister Hennemann. Die zusätzliche Summe hierfür von 15 000 Euro könnte mit dem im Haushalt eingestellten Betrag für das städtische Straßenerhaltungsprogramm gedeckt werden, weshalb auf die Bürger in Kurzewind keine weiteren Kosten zukämen.
Weitere Erhaltungsmaßnahmen
Am Ortsausgang von Kurzewind in Richtung Gereuth, werden auf einer Länge von etwa 150 Metern Strom- und Breitbandkabel eingebracht, die nicht im neben der Straße befindlichen Grünstreifen verlegt werden könnten. "Deshalb", so Bauamtsleiter Martin Lang, "muss die hängende Schulter der Straße angepackt werden." Die Wiederherstellung des Straßenbelages werde danach mit einem ordentlichen Unterbau erfolgen, sagte er. Die Kosten hierfür belaufen sich auf circa 10 000 Euro. Auch das soll über Erhaltungsmaßnahmen ohne weitere Belastung für die Bürger finanziert werden. Stadtrat Manfred Fausten (CSU) bezweifelte, dass die im Haushalt eingestellten Kosten für Erhaltungsmaßnahmen aufgrund der neuerlichen vorgenannten zusätzlichen Maßnahmen ausreichen, was jedoch vom Bürgermeister und Martin Lang "entkräftet" wurde. Der Bauausschuss stimmte den Maßnahmen zu. Da es wegen Kosten für die Baumaßnahmen in Kurzewind in letzter Zeit Diskussionen gab, nannte Bauamtsleiter Martin Lang nochmals explizit die einzelnen errechneten Summen: "Der Kanal schlägt mit 290 000 Euro zu Buche. Die Straßenherstellung wird 105 000 Euro kosten und die Summe für das Rückhaltebecken beläuft sich auf 58 000 Euro, für die Kleinkläranlage auf 32 000 Euro."
Zugestimmt wurde dem Bauantrag eines Gastronomen, der bisher am Stadtberg ein Restaurant betreibt. Er möchte in der ehemaligen Bäckerei Sachs ein "Moon-Restaurant" eröffnen, weshalb verschiedene Umbaumaßnahmen erforderlich sind. "Wir können das nur begrüßen, weil damit ein Leerstand beseitigt wird", sagte Bürgermeister Jürgen Hennemann. Das könne nur als Gewinn für den Altstadtbereich gesehen werden.
Abgelehnt wurde ein Antrag aus Unterpreppach. Der Antragsteller hätte gerne an der Einmündung des Ruppacher Weges in die Breitenbachstraße eine Markierung gesehen, um dort die Fahrverhältnisse im Einmündungsbereich zu verbessern. Abgelehnt wurde auch das Ansinnen eines Bürgers, in der Eva-Wärther-Straße in Ebern ein Verbotsschild für Lkw anzubringen.
Für die Stadt Ebern ist das innerörtliche Beschilderungskonzept abgeschlossen, stellte Bürgermeister Jürgen Hennemann fest. Nun soll an vier markanten Punkten das äußere Beschilderungssystem angebracht werden. Das erläutere Ute Barthelmann vom Bauamt. "An den Kosten, die 4500 Euro betragen, wird sich die Stadt zum Teil beteiligen müssen, da auf dem Beschilderungssystem auch auf städtische Belange verwiesen wird", sagte Ute Barthelmann. Stadtrat Philipp Arnold (FWE) fragte, ob hier nicht auf die Schulen der Stadt verwiesen werden könne. Das sei auch Ziel der Stadt Ebern gewesen, um die Bedeutung von Ebern als Schulstadt hervorzuheben. Allerdings wurde das vom Straßenbauamt und auch von der Verkehrsbehörde beim Landratsamt abgelehnt. "Da haben wir keine Chance mehr", so der Bürgermeister.
Die Veranstaltung "Klassik 2017" des AC Ebern findet am 22. Oktober statt. Hierzu erteilte der Bauausschuss eine Zustimmung, da auf verschiedenen Strecken Wertungsprüfungen stattfinden sollen.
Wenig Interesse von Firmen bestand an der Ausschreibung der Stadt für die Auftragsvergabe für die Möblierung für das Betreuungs- und Mensagebäude an der Walk-Strasser-Anlage. "Wir haben sieben Firmen angeschrieben, es kam nur eine Rückmeldung. Eine Firma aus Tauberbischofsheim erhielt diesen Auftrag in Höhe von 42 300 Euro.
11 500 Euro werden für die Möblierung von "Notgruppen" zur Verfügung gestellt, die in der ehemaligen Berufsschule, wo die Lebenshilfe noch untergebracht ist, errichtet werden sollen. "Je nach Anmeldung werden wir dort ein oder zwei gemischte oder auch Einzelgruppen des Kindergartens bzw. der Kinderkrippe unterbringen", sagte Bürgermeister Hennemann. Anmeldungen gebe es schon und weitere können ab sofort beim Leiter des städtischen Kindergartens, Stefan Reinwand, erfolgen. Auf Nachfrage erklärte der Bürgermeister, dass die Lebenshilfe mindestens bis Ende des Schuljahres noch in der ehemaligen Berufsschule sein wird. "Was dann wird, muss man abwarten." Die Lebenshilfe nutzt nach seinen Worten die linke Hälfte der ersten Etage, die Notgruppen werden in der rechten Hälfte errichtet.
Die Jagdgenossenschaft Heubach erhält für Wegeunterhaltungsmaßnahmen auf die Summe von 1312 Euro einen Zuschuss von 25 Prozent, also 328 Euro durch die Stadt.
Eine erfreuliche Mitteilung hatte Jürgen Hennemann zu verkünden. "Wir haben von der Kulturstiftung Unterfranken für Maßnahmen am Friedhof Ebern 2860 Euro erhalten.
In Bischwind sind Probleme am Friedhof und mit einem Steg am Feuerlöschteich aufgetreten und mit einem Baugebiet geht es nicht recht voran. Diese Probleme sollen demnächst bei einer Bürgerversammlung angesprochen werden.