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In Haßfurt wird es weniger Parkplätze geben


Autor: Ulrike Langer

Haßfurt, Donnerstag, 10. März 2016

Die Stadt richtet eine Parkverbotszone im Haßfurter Wohngebiet "Östlich der Hofheimer Straße" ein.
Im Wohngebiet "Östlich der Hofheimer Straße" in Haßfurt, in dem Tempo 30 gilt, wird die Stadt Haßfurt eine Parkverbotszone errichten. Parken ist dann nur in gekennzeichneten Flächen erlaubt. Unser Bild zeigt die Theodor-Mohrung-Straße, die nahe des Ezo-Kreisverkehrs in die Hofheimer Straße mündet. Foto: Ulrike Langer


Die Stadt Haßfurt will im Wohngebiet "Östlich der Hofheimer Straße" in Haßfurt eine Parkverbotszone ausweisen. Dies beschloss der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrates in seiner Sitzung am Mittwoch im Rathaus - allerdings mit vier Gegenstimmen.
Schon in der Bürgerversammlung im Oktober hatte Bürgermeister Günther Werner (FW), auch aufgrund einer Beschwerde über das erhöhte Verkehrsaufkommen und den gestiegenen Bedarf an Parkplätzen, eine Parkverbotszone angekündigt. Denn nach dem Wegfall des Ezo-Parkplatzes und durch die Ansiedlung und Erweiterung der Fachakademie für Sozialpädagogik in der Zeppelinstraße hatte sich die Parksituation weiter verschlechtert.


Während Schulzeit ausgelastet

Wie Harald Bauer von der Bauverwaltung dem Ausschuss mitteilte, fehlten aufgrund der dichten Bebauung, der zahlreichen Bildungsstätten, des vorhandenen
Gewerbes mit intensiver Kundschaft sowie der geplanten Wohnanlage in einigen Straßen Parkplätze. Insbesondere seien die vorhandenen Parkplätze im Bereich der Bildungseinrichtungen während der Schulzeit voll ausgelastet. Zwar seien in den verkehrsbelasteten Straßen in dem Wohngebiet, das als Tempo-30-Zone ausgewiesen sei, Parkplatzmarkierungen angebracht worden. Doch hätten sie nur eine ordnende Funktion. Daher könnten die zunehmenden Verstöße wegen Parkens außerhalb der Markierungen derzeit nicht geahndet werden.
"Das größte Problem ist, dass die Anwohner oft nur mit Mühe in ihre Grundstücke ein- und ausfahren können und dass es in solchen Fällen zu Schulbeginn und -ende insbesondere in der Brüder-Becker-Straße wiederholt zu Behinderungen kommt", sagte Harald Bauer. Immer wieder hätten sich Anwohner beschwert, so dass nun ein Parkverbot in nicht gekennzeichneten Flächen (Parkverbotszone) für das gesamte Wohngebiet angeordnet werden sollte. Dann könne die Parküberwachung einschreiten, wenn außerhalb der markierten Flächen geparkt werde. Bei regelmäßiger und konsequenter Überwachung könnten die Parksituation und der Verkehrsfluss verbessert werden. Natürlich, so Bauer weiter, könne dadurch eine Verlagerung der Dauerparker in andere Straßen eintreten.


Parken am Rödersgraben?

Stadtrat Jürgen Baum war der Ansicht, dass das Problem mit den Parkplätzen größer werde, da durch eine Parkverbotszone Parkplätze entfallen. Er fragte nach, ob das Parkverbot außerhalb der gekennzeichneten Flächen für das ganze Gebiet gelten müsse. Auch Stadtrat Reiner Greich befürchtete, dass die Anwohner nicht mehr genügend Parkplätze finden, und fragte nach, ob die Schüler der Fachakademie nicht öffentliche Verkehrsmittel nutzen könnten.
Jürgen Kehrlein vertrat die Ansicht, dass die Schüler akzeptieren müssten, auch am Rödersgraben zu parken. Michael Spies hingegen erwartet dann Probleme bei Beerdigungen im Friedhof am Rödersgraben. Harald Bauer betonte nochmals, dass die Parkverbotszone für das gesamte Gebiet gelten müsse. Denn vorrangig müsse der Verkehr fließen. Die Anwohner hätten keine Probleme, einen Parkplatz zu finden, da sie auf ihren Grundstücken mindestens einen Stellplatz zur Verfügung hätten. Sie müssten aus ihren Grundstücken aus und wieder hineinfahren können. Wie Robert Barth, Leiter der Bauverwaltung, erläuterte, könne man die Schüler nicht zwingen, beispielsweise am Rödersgraben zu parken.
Bürgermeister Werner ergänzte, dass man ständig auf der Suche nach weiteren Grundstücken für Parkplätze sei. "Es gibt keine einfache, allumfassende Lösung. Wir haben alles ausprobiert. Jetzt müssen wir es mit einer Parkverbotszone einfach mal probieren", sagte er.


Behindertengerechte Rampe

Im vergangenen Jahr wurde die Parkanlage im Lindenhain in Augsfeld neu gestaltet und eine neue Bühne mit einer behindertengerechten Rampe erstellt. Nun soll die Bühne noch eine einfache Überdachung erhalten. Den Bauantrag genehmigte der Bau- und Umweltausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch.
Der mit den Augsfelder Vereinen abgesprochene Plan sieht vor, dass auf sechs Stahlträgern ein flach geneigtes, begrüntes Dach errichtet wird. Die Stadt stellt das Material im Wert von 13 000 Euro zur Verfügung, während die Augsfelder Bürger den Aufbau in Eigenleistung erstellen. Um Planen an den Seiten der Überdachung anzubringen, werden dort Ösen vorgesehen.