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In Fischbach fehlen Bauplätze


Autor: Ralf Kestel

Fischbach, Dienstag, 16. Juli 2013

Im Eberner Stadtteil Fischbach wurden harsche Kritik laut, weil es an Bauplätzen mangelt. Für die Umgestaltung des Gottesackers gibt es einen ersten Plan des Kreisfachberaters Guntram Ulsamer aus dem Landratsamt.
So könnte künftig der Friedhof von Fischbach aussehen.Fotos: Ralf Kestel


Eigentlich sollte es um (letzte) Ruhestätten gehen, aber bei der Bürgerversammlung am Montagabend hagelte es wegen (fehlender) Wohnstätten Kritik. So hatte sich Bürgermeister Robert Herrmann (CSU) den Verlauf nicht vorgestellt. Denn er hatte die Umgestaltung des Friedhofs als Hauptthema im Auge, wozu Kreisfachberater Guntram Ulsamer auch einen Plan vorlegte.

Ulsamers Meinung nach war dominierende Trauerweide hinter dem Kreuz zu stark beschädigt und die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet, so dass der Baum dieses malerischen Ensemble umgemacht werden musste. Als Ersatz schlug er eine Kletterrose hinter dem Kreuz sowie eine Traueresche vor der Aussegnungshalle vor. Weiter sah Ulsamer an der Wasserstelle Verbesserungsbedarf sowie beim Anlegen von Urnengräbern. "Das ist alles nicht Spektakuläres, nichts Bauliches, nur Pflanzen."

Heuer läuft nichts mehr

Als Ortsteilvertreterin fand Brunhilde Giegold (SPD), dass es viele Wünsche gebe, um im Friedhof etwas besser zu machen. Es solle "nix übergestülpt werden", weswegen die Diskussion gesucht werde. Giegold: "Die Umgestaltung zahlen nicht die Bürger, aber Eigenleistungen werden schon fällig. Heuer passiert aber definitiv nichts mehr."

Auch Bürgermeister Herrmann fand, dass der Plan zunächst der Einstieg sein solle. Als nächster Schritt solle ein Ortstermin stattfinden. Wegen des angesprochenen Pflastern der Gehwege verwies das Stadtoberhaupt auf die Vorgehensweise in Eichelberg und Bramberg. "Dazu muss eine örtliche Aktion anlaufen. Das Material zahlt die Stadt, die Arbeit wird im Dorf organisiert."

Hitzige Diskussion

Kurz vor seinem Abschied empfahl Kreisfachberater Ulsamer noch eine Teilnahme am nächsten Dorfverschönerungswettbewerb und schob damit ungewollt eine hitzige Diskussion an, auch wenn Brunhilde Giegold "gerne mitgemacht hätte". "Wir brauchen keinen Wettbewerb, wir sind ein aussterbendes Dorf", schimpfte ein Fischbacher, was Bürgermeister Herrmann mit einem Blick in die Einwohnerstatistik bestätigte. Ein Rückgang von 238 auf 207 stellte er für Fischbach und Höchstädten seit der letzten Bürgerversammlung im März 2010 fest.
Was so manchen in Rage versetzte: "Rentweinsdorf wächst, weil dort Bauplätze zur Verfügung stehen, bei uns gibt es aber keine", wurde mit einem neidvollen Blick auch in Richtung Eyrichshof festgestellt. "Das hätte man in Fischbach auch machen können".

Gemeint: der Kauf einer großen Fläche durch die Stadt, um jungen Familien Bauplätze anbieten zu können.
Zwar gebe es für Fischbach den Plan eines Baugebietes, der vor Jahren in einer "Art Torschlusspanik wegen strengerer Auflagen", so der Bürgermeister wörtlich, durchgezogen wurde. Aber: "Damals haben wir schon gewusst, dass wir nicht alle Gebiete erschließen können. Das war doch vom vernünftigen Menschenverstand her klar, dass wir nicht auf Verdacht jedes Dorf erschließen." Sollten sich in Fischbach aber mehrere Bauwerber finden, lasse sich darüber aber reden.

Ein weiteres Manko der Bevölkerungsentwicklung schlägt auf den Wasserpreis durch. "Die Fixkosten bleiben, verteilen sich aber weniger Schultern", sagte Hermann zum Wasserpreis von 1,39 Euro je Kubikmeter.

Unterschiedliche Vorwahl

Auch beim Thema DSL-Ausbau musste sich der Bürgermeister Kritik anhören. Zunächst stellte er die Eckpfeiler des neuen Förderprogrammes der Staatsregierung vor und wies auf den notwendigen Anschluss von fünf Wirtschaftsbetrieben hin. Als er den Fischbachern dahingehend Hoffnung machte, dass ja schon eine Photovoltaikanlage auf dem Dach als Firma gelte und auf Verhandlungen mit der Telekom verwies, erwiderte ein Fischbacher, dass es nach Aussage des Pfarrweisacher Bürgermeister Hermann Martin (Bürgerblock) niemals zu einem Ausbau kommen wird. "Wir hängen doch an Pfarrweisach dran und haben eine andere Vorwahl als Höchstädten", musste sich Herrmann belehren lassen.

Zwei Empfehlungen gab der Bürgermeister den Fischbachern, die sich auf die Kernstadt bezogen: "Schaun Sie sich den Bahndamm noch mal an, lang gibt's den nimmer." Und noch ein Tipp: Ab August wird die innerstädtische Zone mit Tempo 30 und der Rechts-vor-links-Regelung eingeführt. "Damit werden wir alle unseren Spaß haben."