In der Gemeinde Ebelsbach wird kräftig gebaut

3 Min
Eine rege Bautätigkeit hat die Gemeinde Ebelsbach zu verzeichnen, hier ein Blick in die "Schwarzdornstraße", wo die letzten Baulücken geschlossen werden.Günther Geiling
Eine rege Bautätigkeit hat die Gemeinde Ebelsbach zu verzeichnen, hier ein Blick in die "Schwarzdornstraße", wo die letzten Baulücken geschlossen werden.Günther Geiling
Neben der alten Schlosskapelle sind die Gebäude mit den Räumen der Verwaltungsgemeinschaft, die sowohl innen als auch außen saniert werden sollen.G. Geiling
Neben der alten Schlosskapelle sind die Gebäude mit den Räumen der Verwaltungsgemeinschaft, die sowohl innen als auch außen saniert werden sollen.G. Geiling
 
Auch im "Ahornweg" wird kräftig weitergebaut.Günther Geiling
Auch im "Ahornweg" wird kräftig weitergebaut.Günther Geiling
 

Auf die Entwicklung der Einwohnerzahl und die Bautätigkeit in der Gemeinde Ebelsbach blickte Bürgermeister Walter Ziegler im Gemeinderat zurück.

Der Gemeinderat habe in diesem Jahr elf Sitzungen sowie je eine Finanzausschuss- und Bauausschuss-Sitzung absolviert. 29 Geburten standen 38 Sterbefälle gegenüber und die Gesamteinwohnerzahl ist von 4014 auf genau 4000 gesunken; davon sind 3791 Personen mit Hauptwohnsitz und 209 mit Nebenwohnung gemeldet, erklärte Bürgermeister Walter Ziegler (BNL) in seinem Rückblick.
Er erinnerte an den Tod von Altbürgermeister Emil Däschner und den von Gemeinderat Werner Schöpplein, dessen Verdienste er noch einmal erwähnte. So sei er mit der Ehrennadel des Bistums Würzburg ausgezeichnet worden und für sein großes Engagement in den Vereinen mit der Bürgermedaille der Gemeinde. Ziegler: "Seine größte Leistung war ohne Zweifel in den letzten Jahren die Mithilfe bei der Lösung der Flüchtlingsproblematik. Hier hat er der Verwaltung viel Arbeit abgenommen und für oder mit den Asylsuchenden viele Gänge zu Behörden unternommen."
Bei seinem Jahresbericht ließ der Bürgermeister viele Veranstaltungen von Vereinen und Organisationen auch in Bildern aufleben. Besonders stellte er die "Haßberge-Spieltage" im Bürgersaal heraus, die mit der "langen Nacht der Spiele" ein tolles Event gewesen seien. Für die evangelische Kirchengemeinde Gleisenau sei das Luther-Jubiläum ein besonderes Jahr gewesen, mit Kanzelreden, Predigten oder prominenten Rednern. Auch kulturell habe es hierzu viele Veranstaltungen wie das Orgelkonzert "Harfe und Poesie" in der alten Schlosskirche in Ebelsbach oder den gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst gegeben.
Mit Blick auf die Gemeinde erwähnte Bürgermeister Ziegler den offiziellen Knopfdruck für das schnelle Internet DSL und den Abschluss der Sanierung und teilweise den Neubau der Staatsstraße 2274 nach Breitbrunn, mit Verlegung des Radweges. Betroffen habe aber auch der schwere Betriebsunfall im Werk Schäffler in Eltmann-Ebelsbach gemacht, bei dem Feuerwehr und Rettungskräfte ganze Arbeit leisten mussten.
"Die Gemeinde hat zahlreiche Planungen auf den Weg gebracht, so dass die Arbeit für die Zukunft nicht ausgeht", betonte Bürgermeister Ziegler. Dabei erwähnte er die Erweiterung des Gewerbegebietes an der "Lohwiese".
Einen ersten Schritt habe man aber auch beim großen Zukunftsprojekt, der Umgehung der Stettfelder Straße, zurückgelegt. Hierzu habe nun bei der Regierung von Unterfranken ein erstes Gespräch stattgefunden, das die nächsten Punkte der "Agenda" aufgezeigt habe. Die Gemeinde müsse ein Planungsbüro beauftragen, das die Baupläne für die Straße erstellt, und einen Beschluss zu deren Bau herbeiführen. Dies solle vielleicht schon in der nächsten Sitzung am 24. Januar geschehen. Ziegler: "Das Ziel ist es, im Jahr 2020 den ersten Spatenstich zu tätigen!"
Die rege Bautätigkeit führe auch dazu, dass man den Bebauungsplan "Am Herrenwald" angehen müsse. "Den großzügigen Entwurf mit Abfahrt in Richtung Gewerbegebiet "Lohwiese"/Steinbach können wir genauso vergessen wie eine Bebauung im Landschaftsschutzgebiet", fasste Ziegler eine Vorbesprechung im Landratsamt zusammen. So sei man aufgefordert worden, andere Varianten, vor allem für die Zufahrt, zu untersuchen.
In den Baugebieten "Akazienweg" und "Ahornweg" seien die Parzellen weitgehend verkauft oder zumindest reserviert. Deswegen müsse man die weiteren Planungen angehen. Im Ortsteil Rudendorf liege ebenfalls die erste Planung für den Straßenausbau auf dem Tisch.
Eingangs der Sitzung hatte Bürgermeister Ziegler über die energetische Sanierung des Verwaltungsgebäudes im Schloss Gleisenau informiert, das von der Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach genutzt werde. "Ziel dieser Maßnahme ist es, das Gebäude zeitgemäß und vor allem auch energetisch zu sanieren. Diese Chance haben wir durch das KIP-Programm der bayerischen Staatsregierung erhalten."
Zwischenzeitlich habe er jedoch ein Fax des Stettfelder Bürgermeisters Hartlieb erhalten, der kritisiert habe, dass er erst aus der Presse von dieser Maßnahme erfahren habe. Schließlich seien die Gemeinden ja Mieter und eine Sanierung sollte deswegen mit den Mietern abgesprochen werden.
Bürgermeister Ziegler vertrat demgegenüber aber die Meinung, dass die Gemeinde Ebelsbach Eigentümerin sei und deswegen der Gemeinderat als erster das Recht habe, zu erfahren, was bei der Maßnahme gemacht werden sollte. Das habe er getan.
Zur Maßnahme während des laufenden Betriebes der Verwaltung gestand er ein, dass Staub und Lärm unvermeidlich seien. Die Angestellten müssten in dieser Zeit "halt etwas zusammenrücken", und außerdem gebe es auch noch Zimmer im Nebengebäude oder als Ausweichmöglichkeit auch im nahe gelegenen Schloss Gleisenau.
Den Vorschlag für einen Neubau eines Verwaltungsgebäudes in Ebelsbach sah er schon aus finanziellen Gründen als nicht realistisch an, weil man hier mit mindestens 2,5 Millionen Euro rechnen müsse. Dies stehe in keinem Verhältnis zur gegenwärtigen Miete von 26 000 Euro, wovon die Gemeinde Ebelsbach selbst mehr als die Hälfte aufzubringen habe. Außerdem habe man dann ein weiteres leerstehendes Gebäude. Durch die Renovierung mit Sanierung der Toiletten, Einbau eines Aufzuges, Dachdämmung sowie Dämmung der Fenster und Türen könne man auch über die nächsten 25 Jahre kommen.
Gemeinderat Christian Zehender (CSU) stimmte dem zu und wies auf die Diskussion in den Gemeinden über Leerstände hin: "Wenn wir hier herausgehen, provozieren wir ja gerade den Leerstand. Das können wir nicht zulassen."
Gemeinderat Alexander Käb (FW) sah noch einen anderen Vorteil in der Sanierung: "Wir bekommen damit eine Verbesserung der Verwaltung und erreichen dadurch eine Aufwertung des gesamten Gebäudes."