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Impressionen vom Winter-Comeback


Autor: Eckehard Kiesewetter

Ebern, Montag, 25. Februar 2013

Auch wenn die Meteorologen Tauwetter angekündigt haben. Am Montag setzte sich im Kreis Haßberge fort, was am Wochenende für Verkehrsprobleme gesorgt hatte.
Bei Köslau.Foto: Eckehard Kiesewetter


Dicke Schneeflocken verwandelten insbesondere die höheren Lagen in eine Winterwelt. Dabei mischte sich das frische Weiß allerdings in eine wenig wirtliche nassgraue Umgebung.

"Alles halb so schlimm!" Werner Grell, der mit seinen Mannen schon mehr als 40 Winterdiensteinsätze in diesem Winter hinter sich gebracht hat, winkt ab. In seinen 21 Dienstjahren hat der Leiter des städtischen Bauhofs in Ebern schon Schlimmeres erlebt.

Trotzdem: Einige Schrammen hat das womöglich letzte Aufbegehren dieses Winters am Wochenende nochmal verursacht. Stundenlange und ergiebige Schneefälle bereiteten vielen Verkehrsteilnehmern Probleme, und es kam zu einigen Rutschpartien mit unangenehmen Ausgang. Fünf Mal hat's gekracht. Fünf "witterungsbedingte" Unfälle tauchen im Bericht der Polizeiinspektionen in Haßfurt und Ebern vom Wochenende auf, die zahlreichen kleineren Rutschpartien gar nicht mitgerechnet. Der Sachschaden blieb zum Glück gering, aber drei Personen wurden verletzt. Zwei Frauen mussten ins Krankenhaus gebracht werden.


Die Masse macht's

Neuschnee zwischen fünf Zentimetern im Tal und zwölf Zentimetern auf den Hängen der Haßberge kam übers Wochenende binnen weniger Stunden zusammen. In der Nacht zum Montag schneite es weiter, doch durch die zunehmende Nässe wurde der Schnee vor allem komprimiert. Die Räumdienste waren, laut Beobachtung der Polizei, am Samstag und in den Nächten zum Sonntag und Montag im Dauereinsatz, und doch konnten die Schneepflüge anfangs kaum verhindern, dass die Fahrbahnen rasch wieder verschneit waren.

Im Dauereinsatz

"Wir brauchen einfach ein paar Stunden, bis wir mit unseren Fahrzeugen wieder am Ausgangspunkt sind", beteuert Bauhofleiter Werner Grell in Ebern. Seine Mitarbeiter waren mehrfach auf Tour durch das gesamte Eberner Stadtgebiet. Bis auf die vorgeschriebenen Pausen also Dauereinsatz für die Männer über viele Stunden hinweg. "Bis zu 25 Tonnen Salz haben wir gestreut", wehrt sich Grell gegen sogleich wieder laut gewordene Vorwürfe, die Räumdienste hätten den neuerlichen Wintereinbruch womöglich verschlafen.

"Wir haben den Wetterbericht genau verfolgt und waren auf die Schneefront vorbereitet", sagt er auch im Namen seiner anderen Kollegen im Landkreis. "Die tun alle ihr Bestes."

Die Schmelze kommt

Doch bei Dauerschnee wie am Samstag tauchen Probleme auf, von denen der Laie nichts ahnt. "Das Salz braucht die Reibung der Reifen und wirkt bei minus sechs Grad nur dann gut, wenn richtig Verkehr herrscht".
Der Winter 2012/13 erweist sich als so hartnäckig, dass die 250 Tonnen Salz, die der Eberner Bauhof eingelagert hatte, so gut wie aufgebraucht sind. 50 Tonnen hat Grell inzwischen nachgeordert. Jetzt rechnet er erstmal mit Unterstützung von Petrus. Grells Vorhersage: "Am Donnerstag ist das ganze Zeug wieder weggetaut."