Druckartikel: Imker beklagen Wegfall von Zuschüssen

Imker beklagen Wegfall von Zuschüssen


Autor: Günther Geiling

Kirchlauter, Dienstag, 10. Januar 2017

Die Bienenzüchter in Kirchlauter und Umgebung bestätigten Peter Kirchner in seinem Amt als Vorsitzender.
Imkervereinsvorsitzender Peter Kirchner wurde beid er jahersversammlung in seinem Amt bestätigt. Unser Bild zeigt ihn mit dem Zuchtrahmen für die geschlüpften Königinnen Foto: Günther Geiling


Kirchlauter"Das Jahr 2017 war für den Imkerverein sehr erfolgreich", befand der Vorsitzende des Imkervereins Kirchlauter und Umgebung", Peter Kirchner, bei der Jahresversammlung im "Oskar-Kandler-Zentrum". Am Lehrbienenstand habe man allein 800 Menschen das Leben der Bienen sowie deren Bedeutung für die Allgemeinheit nähergebracht. Für die Imker wurden dort 17 Veranstaltungen und Informationsangebote abgehalten. Außerdem war der Verein in den Medien präsent, freute sich Kirchner "unter anderem im Fernsehen"."


Neue Insektenweiden

In seinem Rechenschaftsbericht ging der frühere Bürgermeister ebenso auf den Honigertrag ein, der in 2016 wesentlich geringer gewesen sei als in anderen Regionen. "Am Lehrbienenstand wurden je Volk im Durchschnitt 26 Kilo Honig geerntet, während in Berlin im Durchschnitt je Volk 62 Kilo Honig erreicht wurden. Das liegt auch daran, dass nach der Rapsblüte für die Bienen häufig nicht mehr viel zu holen ist." Deswegen habe man "für blühende Landschaften" im vergangenen Jahr Saatgut verteilt und auf diese Weise entstanden im Gemeindegebiet Kirchlauter 14 neue Insektenweiden auf insgesamt einem Hektar Land.


"Eroscenter"

Ein großer Erfolg sei auch das, wie es Kirchner nennt, "Bienen-Eroscenter" am Schleuderraum in Kirchlauter, wo der Verein Bienenköniginnen züchtet, da die Erbanlagen der Königinnen wesentlich die Eigenschaften und die Qualität der Nachkommen bestimmen. Dieses Angebot sei intensiv genutzt worden, auch von Imkern aus Thüringen und Oberfranken.

Auch schlupfreife Weiselzellen seien wieder angeboten worden. Am Schluss habe man nach den Worten Kirchners 89 schlupfreife Weiselzellen verteilt und auch der Begattungserfolg sei sehr gut gewesen.
Zum Abschluss der Flurbereinigung in der Gemeinde Kirchlauter habe der Verein 200 Gläser Honig durch den Imkerverein an die Gäste verschenkt. In diesem Zusammenhang lobte der Vorsitzende die Landwirte der Gemeinde und der Umgebung. Durch ihr Verhalten verzeichne der Trinkwasserzweckverband der Veitensteingruppe sinkende Nitratwerte im Wasser und stehe damit im Gegensatz zu anderen Wasserversorgern.


Zuschüsse gekürzt

Der Vorsitzende drückte sein Bedauern darüber aus, dass sich die Regelungen für die Bezuschussung der Lehrveranstaltungen am Lehrbienenstand mit Beginn dieses Jahres geändert hätten. Dies stelle ein Herausforderung dar, weil nur noch die Veranstaltungen bezuschusst würden, die von Fachreferenten geleitet würden. "Damit wird die Basisarbeit mit Füßen getreten. Die Imker lernen nämlich gerade von der Vielzahl der verschiedenen Betriebsweisen und aufgrund der Erfahrungen verschiedener Referenten."

Schließlich wies der Vorsitzende darauf hin, dass der Imkerverein Kirchlauter am 31. Januar sein 60-jähriges Bestehen feiere. Derzeit zähle der Verein 58 Mitglieder, von denen 49 Mitglieder aktive Imker seien.
Als neuer Kreisvorsitzender stellte sich Jürgen Schubert vor, der das Amt im Oktober übernommen hatte und zuvor vier Jahre lang stellvertretender Kreisvorsitzender gewesen ist. Er informierte über Varroabehandlungsmittel, die ab 2017 nicht mehr bezuschusst werden. Imker müssten nun frei verkäufliche Behandlungsmittel selbst kaufen. Apothekenpflichtige Behandlungsmittel müsste n über Apotheken, einen Tierarzt mit Apothekenzulassung oder eventuell über einen Vereinsverantwortlichen besorgt werden.


Bienenschutz im Fokus

Seit Oktober, so Jürgen Schubert, gebe es im Landratsamt einen "runden Tisch" zum Schutz der Bienen. Dieser sei mit Vertretern der Imker, des Bund Naturschutz und des Bauernverbandes besetzt. Ziel sei es, mehr blühende Flächen im Landkreis zu schaffen. Erste Maßnahmen seien im Dezember schon beschlossen worden. Auch Angebote habe man eingeholt, die sich allerdings auf 200 000 bis 300 000 Euro beliefen, und das könne keiner stemmen. Nun wolle man mit einem Angebot alle Flächen im Landkreis begutachten und daraus Vorschläge zur Umsetzung erarbeiten. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung wolle man dies bei den Städten und Gemeinden des Landkreises vorstellen und die Umsetzung möglichst im Jahre 2018 angehen.
Kirchlauters Zweiter Bürgermeister Reinhold Stöhr berichtete von der Planung eines Naturlehrpfades mit einer Länge von zehn Kilometern, in den auch der Lehrbienenstand eingebunden sei. Der Rundweg beginne in Kirchlauter und führe über Pettstadt nach Neubrunn. Stationen des Rundweges sollen die Streuobstwiese, verschiedene Schnapsbrenner, das Kneipp-Becken und manches mehr sein.
Der Imker-Stammtisch soll auch im Jahr 2017 jeden zweiten Donnerstag im Monat stattfinden.


Erste Frau im Vorstand

Bei der Neuwahl der Vereinsspitze wurde der bisherige Vorsitzende Peter Kirchner einmütig in seinem Amt bestätigt. Stellvertreter wurde Karl Schmitt. Mit Lucia Hofmann wurde erstmals eine Frau in den Vorstand berufen und zwar als Schriftführerin. Kassier blieb Dieter Adrian und Kassenprüfer wurden Reinhold Stöhr und Georg Hümmer.