Druckartikel: Im Monolog Gemeinsamkeiten herausgestellt

Im Monolog Gemeinsamkeiten herausgestellt


Autor: Jule Müller

Ebern, Mittwoch, 01. November 2017

Das Christusfest am Reformationstag führte in Ebern viele Gläubige zusammen und machte allen Beteiligten Spaß - besonders den Kindern.
Mit den Playmobil-Figuren zu Luther und dessen Zeit hatten die kleinen Gottesdienstbesucher, aber auch Erwachsene viel Spiel.  Foto: Jule Müller


500 Jahre Luther - zu diesem Anlass haben sich die evangelische und katholische Kirchengemeinde Ebern gemeinsam ein buntes Programm überlegt. Den Auftakt bildete ein ökumenisches Christusfest in der evangelischen Kirche. Höhepunkte stellten dabei die gemeinsamen Lieder vom evangelischen Kirchenchor Cantabile und dem katholischen Laurentius-Chor und die Einsätze des Posaunenchors dar. Der Gottesdienst war sehr gut besucht.

Zeitgleich fand im evangelischen Gemeindehaus eine Kinderkirche statt. Auch dabei stand Luther im Mittelpunkt. Nach einem gemeinsamen Lied und einer kurzen Begrüßungsrunde klopfte es an der Tür und Luther selbst kam herein, um die Bibel zu übersetzen.

Nun wurde die ganze Luther-Geschichte den Kindern Stück für Stück nähergebracht. Dazu hatte das Kindergottesdienstteam bestehend aus Yvonne Goldammer, Sabine Weiß und Tanja Güthlein viel Playmobil-Figuren vom Dekanat ausgeliehen.

Damit wurden die einzelnen Stationen von Luthers Lebensweg anschaulich aufgebaut. Zwischendrin hatten die 15 Kinder die Möglichkeit, ihr Vorwissen einzubringen. Jeder nahm aber auch viel Neues mit. Darunter so lustige Details wie: Früher in den Lateinschulen mussten diejenigen, die ein deutsches Wort benutzt haben, eine Eselsmaske tragen.

Als schließlich die große Playmobil-Burg, die die Wartburg darstellte, enthüllt wurde, waren die Kinder begeistert. Nachdem der Kindergottesdienst, dessen Vorbereitung etwa vier Stunden in Anspruch genommen hat, beendet war, konnten die kleinen Teilnehmer mit dem Playmobil spielen oder eine Lutherrose ausmalen.

In der Predigt in der Christuskirche ging es auch um Luther. Ursprünglich war geplant, dass Pater Rudolf Theiler und Pfarrer Bernd Grosser die Predigt als Dialog halten. Da Theiler allerdings im Urlaub gestürzt ist und momentan im Krankenhaus in Erlangen liegt, musste die Predigt zu einem Monolog abgeändert werden.

Dabei erzählte Grosser unter anderem von den positiven Entwicklungen hin zur Ökumene. Während früher vor allem die Unterschiede zwischen den beiden Konfessionen im Vordergrund standen, sieht man inzwischen immer mehr Gemeinsamkeiten und die Unterschiede gelten meist als Vorteil einer profitablen Vielfalt.

Zum Abschluss des Gottesdienstes traten erneut beide Chöre in den Altarraum. Begleitet vom katholischen Chorleiter Wolfgang Schneider am Klavier und dirigiert von der evangelischen Chorleiterin Steffi Ernst sangen sie das Lied "Verleih uns Frieden" von Felix Mendelsohn-B..

Im Anschluss waren verschiedene Workshops aus dem Themenbereich Luther im Angebot. Im Gemeindesaal konnte man mit Elfriede Schneider einen liturgisch-meditativen Tanz ausprobieren. In der Sakristei der Christuskirche gab es die Möglichkeit sich an einem Bibelgespräch mit Anne und Werner Scharpf zu beteiligen. Im Gemeindehaus wiederum wurde mit Heike Grosser so genannte Elfchen formuliert.

In der Christuskirche wurde mit den beiden Chorleitern gesungen und wer wollte, spielte im Gemeindehaus mit dem Luther-Playmobil.

Das gemeinsame Mittagessen wurde in der Mensa des Gymnasiums gereicht. Am Abend wurde das Programm in der katholischen Kirche mit der Eucharistiefeier fortgesetzt. Der festliche Tag endete mit einer ökumenischen Prozession über den Marktplatz.