Im Haßfurter Landratsamt findet ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit und das Virus statt
Autor: Redaktion
Haßfurt, Dienstag, 07. April 2020
Das Gesundheitsamt des Landkreises Haßberge leistet Detektivarbeit: In der Stabsstelle Infektionsschutz laufen alle Fäden im Kampf gegen Corona zusammen.
Nach wie vor unternimmt das Gesundheitsamt Haßberge alle Anstrengungen, die Weiterverbreitung des neuartigen Coronavirus im Landkreis zu minimieren. Die Strategie ist es, einzelne Infektionen so früh wie möglich zu erkennen und die weitere Ausbreitung des Virus durch die Nachverfolgung der Infektionsketten so weit wie möglich zu verzögern. "Der Schutz unserer Bevölkerung hat oberste Priorität", betont Landrat Wilhelm Schneider.
Im Gesundheitsamt laufen in der Stabsstelle Infektionsschutz alle Fäden im Kampf gegen Corona zusammen - von präventiven Maßnahmen zur Hygiene und zur Eindämmung des Virus über das Eintreffen aller Infektionsmeldungen, die Ermittlung und Betreuung von Kontaktpersonen sowie die Betreuung und Versorgung von Quarantäne-Fällen bis hin zum Krisenmanagement in pflegerischen und medizinischen Einrichtungen.
Peter Friedrich ist Leiter der Stabsstelle. Er steht in engem Austausch sowohl mit den übergeordneten Behörden wie der Regierung von Unterfranken und den zuständigen Ministerien als auch mit dem medizinischen Fachpersonal des Gesundheitsamtes, mit den Einrichtungen der Gesundheitsversorgung, den niedergelassenen Ärzten, den Haßberg-Kliniken, den Pflegeeinrichtungen und der Führungsgruppe Katastrophenschutz.
Tägliche Kontaktaufnahme
"Unser Schwerpunkt liegt in der unmittelbaren und schnellen Information und Isolierung von Infizierten und deren Kontaktpersonen. Dabei ist uns die tägliche Kontaktaufnahme zu den in Isolation befindlichen Bürgern sehr wichtig. Der Bürger muss spüren, dass er in dieser schwierigen Zeit nicht allein gelassen wird. Bei Verdachtsfällen in stationären Einrichtungen für Pflegebedürftige und behinderte Menschen ist besonders schnelles, konsequentes und praxisorientiertes Handeln unabdingbar", betont der Leiter der Stabsstelle Infektionsschutz.
Bis spät abends im Büro
Peter Friedrich und sein 65-köpfiges Team betreuen aktuell 71 positive Coronafälle - 21 Personen sind mittlerweile wieder gesund - und 170 Kontaktpersonen der Kategorie I (enger Kontakt mit erkrankter Person), die häuslich isoliert sind. Die Mitarbeiter bleiben täglich bis spät abends im Büro und arbeiten natürlich auch am Wochenende.
"Unser Gesundheitsamt leistet in dieser für uns alle sehr schwierigen Zeit ausgezeichnete Arbeit", lobt Landrat Wilhelm Schneider. Dies belegen insbesondere viele Rückmeldungen, in denen Bürger spiegeln, dass sie gerade den persönlichen Kontakt mit den Mitarbeitern als sehr unterstützend und menschlich erleben. Gut beraten fühlen sich insbesondere diejenigen Personen, die sich in einer häuslichen Quarantäne befinden und diese schwierige Situation meistern müssen.
Die Mitarbeiter der Stabsstelle arbeiten im Drei-Schichten-Betrieb. Eine der Hauptaufgaben ist es zum Beispiel, bei einem positiv getesteten Corona-Fall die direkten Kontaktpersonen zu ermitteln. "Das geschieht oft in mühseliger Detailarbeit, um Infektionsketten möglichst ohne jede Lücke rekonstruieren zu können", berichtet Peter Friedrich.