Ilek macht die Wege frei
Autor: Ulrike Langer
Gädheim, Dienstag, 13. Juni 2017
Die "Interkommunale Allianz Main & Haßberge" mit Haßfurt, Königsberg, Theres, Gädheim und Wonfurt geht gegen die Nachteile der Überalterung an.
Die "Interkommunale Allianz Main & Haßberge" der Städte Haßfurt und Königsberg sowie der Gemeinden Theres, Gädheim und Wonfurt geht in die Endphase. Am Montagabend stellte Gädheims Bürgermeister Peter Kraus in der Sitzung des Gemeinderats die Ergebnisse vor. Das endgültige "Integrierte ländliche Entwicklungskonzept" (Ilek) wird von allen beteiligten Stadt- und Gemeinderäten am 26. Juni in Königsberg verabschiedet.
"Wir wollen damit interkommunal handeln und den ländlichen Raum als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum zukunftssicher weiterentwickeln", teilte Peter Kraus mit. "Dabei sollen regionaltypische Eigenheiten besonders berücksichtigt sowie regionalinterne Kräfte aktiviert und regionale Netzwerke aufgebaut werden." In Sitzungen, Workshops und Strategieforen seien die Handlungsfelder in der Daseinsvorsorge, der Siedlungsinnenentwicklung, der Vereine und des Ehrenamts, der kommunalen Kooperation, der Landwirtschaft/Kultur- und Naturlandschaft sowie des Tourismus und der Naherholung erarbeitet worden.
Attraktives Wohnumfeld
So sollen die Kernorte, Ortsteile und Dörfer durch bauliche, planerische und strukturelle Maßnahmen, durch aktives Immobilienmanagement sowie Eigentümer- und Investorenbetreuung gezielt in der Innenentwicklung unterstützt werden. Auch die Ausstattung und Positionierung der Region als attraktiver, gut versorgter Wohn-, Arbeits- und Erholungsstandort soll die Lage und Netzwerke der Region zwischen den benachbarten Zentren Würzburg, Schweinfurt und Bamberg bis in die europäische Metropolregion Nürnberg in Wert setzen.Geplant ist ferner ein interkommunales Netz an touristischen Angeboten sowie Lern- und Erholungserlebnissen und der dazu nötigen Infrastrukturbasis, um sich für die umliegenden Zentren gezielt als Eingangstor zwischen den drei Natur- und Kulturräumen Main und Haßberge sowie Steigerwald zu etablieren. Das ehrenamtliche Engagement und die Vereinskultur wird als Beitrag zur Erhaltung eines attraktiven Lebensumfeldes und zur generationenübergreifenden Identifikation mit der Region gezielt vernetzt und weiterentwickelt. Zuletzt strebt die Allianz eine Vernetzung und Bündelung der Ressourcen zur Erfüllung der kommunalen Pflichtaufgaben an und setzt auf der Projektebene zur strategischen Entwicklung auf enge Umsetzungspartnerschaften und themenspezifische Vernetzungen mit Akteuren aus der Region.
Wie Peter Kraus berichtete, werde die Bevölkerungszahl in den beteiligten Kommunen bis 2028 um 2,6 Prozent zurückgehen, Gädheim aber um rund 7,5 Prozent wachsen. So sei ein Wohnlandbedarf von 6,2 Hektar zu erwarten. Im Flächenmanagement habe man in der Gemeinde Gädheim 18 klassische Baulücken, ein geringfügig bebautes Grundstück und 25 Wohngebäude mit Leerstandsrisiko erfasst. Zweite Bürgermeisterin Doris Scheller-Gräf fügte an, dass in Ottendorf ein weiteres Anwesen leer stehe.
Insgesamt 39 Projekte
Aus den 39 wurden 14 Top-Projekte ausgewählt, die nach und nach und immer freiwillig umgesetzt werden sollten. Es sind das gemeinsame Flächenmanagement, die Vermarktung der Innenentwicklungspotenziale, die Dorferneuerungsverfahren und Städtebauförderung, ein runder Tisch der Seniorenbeauftragten, die Schaffung von Strukturen für die Teilnahme der Jugend, ein regionales Vereinsnetzwerk, die Etablierung eines Allianzmanagements, eine Bauhofkooperation, ein Kernwegenetzkonzept, der Lückenschluss von Radwegen und Wirtschaftswegenetz, der Wassertourismus, touristische Glanzlichter der Region und ein Naturparkzentrum Königsberg. Nach der Verabschiedung des Konzepts in Königsberg folgt ein Umsetzungsseminar an der Schule der Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim und die Abstimmung mit der Fachbehörde, dem Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken. "Insgesamt ist das eine interessante Geschichte, und ich bin gespannt, wie sich das alles in den nächsten Jahren entwickeln wird", sagte der Bürgermeister abschließend.
Weitere kleine Themen
Bürgermeister Peter Kraus informierte das Gremium, dass das Staatliche Bauamt Schweinfurt keine Einwände gegen eine zusätzliche Beschilderung für die Wallfahrtskirche Greßhausen an der B303 erhob. Der Landkreis Schweinfurt muss noch zustimmen. Am Übergang an den Schleusenhäusern in Ottendorf wurden mittlerweile der Handlauf montiert und der Übergang sowie die Treppe freigegeben.
Der ehemalige Verkaufsraum im historischen Rathaus in Gädheim ist ab 1. Juli an eine Steuerberatungskanzlei vermietet.
Die Sanierung der alten Schule Gädheim geht voran. Nun steht fest, dass die Türen im ersten Stock saniert werden, da dies günstiger als eine Neubeschaffung ist und den Charakter des Hauses bewahrt. Zur Straße hin wurde ein barrierefreier Zugang geschaffen und die Rampe mit den gleichen Steinen wie am Dorfplatz gepflastert.
Der Breitbandausbau geht voran und liegt im Zeitplan. Für die Bürger gibt es zwei Informationsveranstaltungen am 19. Juni im Rathaus und am 20. Juni im Schulungsraum der Feuerwehr Ottendorf (jeweils 16 bis 20 Uhr). Der neue Mitarbeiter im Bauhof ab 1. August ist Herbert Burger aus Gädheim.
Manfred Vollert monierte, dass das Treppengeländer am Friedhof in Ottendorf zum wiederholten Mal beschädigt worden sei. Peter Kraus erklärte, ein Angebot für ein "vernünftiges" Geländer einzuholen