Ihre Musik ging in Haßfurt ins Blut
Autor: Ulrike Langer
Haßfurt, Sonntag, 06. Mai 2018
Es war die pure Lebensfreude, die die Band "Die CubaBoarischen" bei ihrem Auftritt beim Kulturamt Haßfurt in der voll besetzten Stadthalle verbreitete.
Eine Lebensfreude, die sowohl der bayerischen als auch der kubanischen Musik entspringt, die die Musiker um Hubert Meixner so einzigartig kombinieren. Dementsprechend war die Stimmung im Publikum von Anfang an einzigartig und der Applaus am Ende nicht endend wollend.
Seit 18 Jahren vermischen Andreas Meixner, Hubert Meixner und sein Sohn Leonhard, Hans Förg, Markus Wallner, Sepp Rottmayr sowie Michael Mayer und Peter Rutz (beide nicht in Haßfurt mit von der Partie) traditionelle bayerische Volksmusik und heiße lateinamerikanische Rhythmen und Melodien auf eine Weise, die das Publikum immer noch staunen lässt und begeistert. Dieser "cubaboarische"-Stil, aber auch das musikalische Können der professionell ausgebildeten Musiker und ihre fröhliche Art zu musizieren ziehen die Zuhörer geradezu magisch an.
"Ich finde es fantastisch, wie sie von einem Takt auf den anderen ihr Spiel ändern können, von Walzer zu Samba, von Polka zu Cha-Cha-Cha, von bayerisch zu kubanisch", schwärmte Thomas Voit aus Obertheres, Trompeter bei der Band "Yvonne und die fidelen Buam". "Außerdem ist beeindruckend, dass viele der Musiker gleich mehrere Instrumente spielen können!"
Auch Lorenz Hahn aus Obertheres und seine Frau erzählten: "Wir hören die Band, eine ganz wunderbare Truppe, heute zum vierten Mal und finden, dass die bayerische Musik und der kubanische Rhythmus wunderbar zusammen passen." Dem konnte Luitgard Hümpfner aus Steinsfeld, die die "CubaBoarischen" zum ersten Mal erlebte, nur zustimmen: "Die Kombination beider Musikstile ist wunderbar und die Musik geht total ins Blut!"
Die "CubaBoarischen" hatten für ihr Publikum in Haßfurt ein Programm voller ansteckender Rhythmen mit karibischer Leichtigkeit und Lebensfreude, bayerischer Gemütlichkeit, kubanischer Melancholie, technischer Raffinesse und beeindruckenden Instrumentensoli zusammengestellt. Ihr Credo lautet "Musik kennt keine Grenzen mehr" und so feiern die beiden Musikstile fröhlich Hochzeit im Spiel der Musiker aus Vagen in Oberbayern.
Nach dem Einzug mit dem bayerischen Defiliermarsch begrüßten sie mit "Bienvenidos - Servus Bayern" ihre von Beginn an begeisterten Fans, die immer wieder mitklatschten oder mitsangen und sich vereinzelt auch zu einem Tänzchen erhoben. Für die Franken intonierten sie eine oberbayerische Polka im Galopptempo, daneben sangen sie dreistimmig das Couplet "Brautschau", brachten die "Kräuterhex vom Zillertal" mit "El yerberito" zusammen, stimmten mit "Palomita blanca" eine sinnliche Bachata an und ließen ihr Publikum mit "Schwiegermutter tanz amoi" mitschunkeln.
Leonhard Meixner, der viele Instrumente beherrscht, zeigte sich auch als fantastischer Sänger und bezauberte vor allem als "Spezialist für Liebeslieder" mit "Por mujeres como tu - Für Frauen wie dich, gibt's Männer wie mich". Der Gasttrompeter Marinus Wagner bekam für sein Solo, den Dessauer-Marsch, tosenden Beifall und auch Hans Förg, der sich an Saxophon, Klarinette, Gitarre und Perkussionsinstrumenten hervortat, wurde für sein großes Klarinettensolo "La negra tomasa" gefeiert. Mit Witz und Charme führte Andreas Meixner durch das mitreißende Programm und betonte: "Es gibt nichts, was besser unter einen Balkon passt, als eine bayerische Polka". So kam das Publikum in den Genuss der Polka "Schwiegermutter tanz amoi", die schließlich zwischen Salsa und Walzer pendelte. Mit dem letzten rauschenden Solo von Hans Jörg im "Pala Costa", zu dem die Zuhörer aufstanden und mitklatschten, endete das fulminante Konzert. Doch erst nach zwei Zugaben als Dank für den nicht enden wollenden Beifall, verabschiedeten sich die Musiker bis zum nächsten Wiederhören.