"Huppelpiste" erregt die Gemüter
Autor: Günther Geiling
Rudendorf, Montag, 21. Mai 2012
Die Bürger aus Lußberg und Rudendorf beschweren sich vor Rundfunkmikrophonen über den Zustand der Staatsstraße.
Der schlechte Zustand der Staatsstraße 2281 im Bereich von Kottendorf bis Rudendorf ärgert seit vielen Jahren die Bürger und Autofahrer. Vor einigen Wochen nahm sich unsere Zeitung diesem Anliegen an und berichtete darüber. Nun kam auch der Bayerische Rundfunk nach Lußberg, wo BR-Reporter Norbert Steiche den Unmut der Bürger zu hören bekam und zahlreiche Stimmen einfing.
Der Lußberger Roland Wolf hatte vor längerer Zeit eine Mail an das Korrespondentenbüro Main-Rhön des Bayerischen Rundfunks geschrieben und war nun erfreut über die Zusage, über dieses leidige Thema zu berichten. 25 Bürger aus den Ortsteilen der Gemeinden Breitbrunn und Ebelsbach hatten sich auf dem Dorfplatz von Lußberg eingefunden.
BR-Reporter Steiche hatte denn auch keine Mühe, zahlreiche Stimmen einzufangen. Initiator Roland Wolf betonte, dass die Staatsstraße 2281 zwischen Rudendorf und Lußberg sowie zwischen Lußberg und Kottendorf den schlechtesten Zustand aufweise. "Man hat keine Übersicht, es gibt einige Engstellen und es wird seit Jahren nichts ausgebessert. Dies alles ist eine Zumutung für die Bürger."
"Wahrscheinlich muss erst etwas passieren", kam darauf hin aus einigen Kehlen der Bürger, die von einem unmöglichen Zustand und Verhältnissen wie in der früheren DDR sprachen.
Dieser Meinung war auch Günter Frank, der auf Oberbayern verwies, wo man schnell einmal eine zweite Röhre baue oder auch in den angrenzenden Landkreis Bamberg. "Wenn wir zum Landkreis Bamberg gehörten, wäre dies schon längst gemacht. Dort hat nämlich das Straßenbauamt die Staatsstraße 2281 aus Richtung Appendorf bis an die Landkreisgrenze ausgebaut."
Helga Knoblach sprach von einer "Huppelpiste. Da schämt man sich ja andernorts zu sagen, woher man kommt. Vor 20 Jahren waren schon Politiker mit Verkehrsunternehmern hier. Auch der Landrat muss helfen, dass hier etwas geschieht."
Schulbus im Graben
Ingeborg Strätz aus Rudendorf erinnerte daran, dass ihr Sohn seit zehn Jahren im Rollstuhl sitze und sie wisse, was ein Unfall bedeute. Der Unfall sei zwar nicht auf dieser Straße geschehen, sondern bei Ebelsbach. "Aber auch auf dieser Straße verkehren jeden Tag Schulbusse und die Autos können nicht ausweichen."
"Ich muss diese Straße ebenfalls jeden Tag fahren und in jeder Kurve muss man Angst haben, dass etwas dagegen kommt. Anscheinend wird nur nach schweren Unfällen etwas gemacht. Ich fahre diese Straße nicht gerne", meinte H. Hümmer aus Rudendorf.
Christian Beierlieb aus Lußberg schilderte die Situation als Landwirt. "Jeder Feldweg ist bei uns besser ausgebaut. Wenn man mit drei Meter breiten Maschinen fahren muss, ist das eine Katastrophe und auf einer 5,50 Meter breiten Straße kommt man nicht aneinander vorbei." Seine Mutter Monika verwies auf abgebrochene Außenspiegel und "man muss bei der Fahrt schon immer wieder ein Stoßgebet zum Himmel schicken".
Auch die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden waren gekommen. Bürgermeisterin Gertrud Bühl, Breitbrunn (Freie Wähler) erinnerte daran, dass jahrzehntelang Anstrengungen unternommen, auch von ihrem Vorgänger, und immer wieder auch schon Politiker hier gewesen seien, um sich vom schlechten Zustand zu überzeugen.
Immer wieder erfahre man dabei auch, dass 545 tägliche Fahrzeugbewegungen sehr wenig seien. Man sei aber auf Busse und gute Straßen auch im ländlichen Raum angewiesen.
Bürgermeister Walter Ziegler, Ebelsbach (BNL), erinnerte daran, dass vor vier Jahren eine gefährliche Kuppe außerhalb von Rudendorf beseitigt worden sei. Er könne den Unmut der Bürger verstehen, dass bei gleichen Verkehrszahlen im Landkreis Bamberg dort die Straße ausgebaut worden sei.
BR-Reporter Norbert Steiche versprach, diese Stimmen weiter zu geben.