Hornist blies im Brandfall zum Einsatz
Autor: Helmut Will
Kottendorf, Sonntag, 11. Sept. 2016
Das 140-jährige Bestehen der Feuerwehr in Kottendorf wurde mit einem informativen Rückblick begangen und mit historischen Requisiten bereichert.
Zweimal wurde am Samstag in Kottendorf gefeiert. Erst wurde das neue Teilstück der Staatsstraße 2281 eröffnet (siehe Bericht unten) und im Anschluss das 140-jährige Bestehen der Ortsfeuerwehr gefeiert. In der Feldscheune des Zweiten Kommandanten Stefan Schor blickte Bürgermeisterin Gertrud Bühl auf das Löschwesen insgesamt und auf die Feuerwehr Kottendorf im Besonderen zurück.
"Ihr, meine lieben Kameraden der Feuerwehr übernehmt einen außerordentlichen Dienst, der schon vor mehr als 2000 Jahren wichtig war." Die Bürgermeisterin bemühte die alten Ägypter, weil es damals bereits erste strukturierte Feuerlöscheinheiten gab. In der Feldscheune waren Reliquien und Utensilien der Feuerwehren aus zurückliegenden Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten zu sehen. Diese stammen aus dem Feuerwehrmuseum in Mechenried, quasi einem "Kind" von Ehrenkreisbrandinspektor Reiner Schuster aus Haßfurt, der neben den Vertretern der Feuerwehren umliegender Ortschaften auch unter den Gästen war.
Mit Blick auf die "antiken Feuerwehrhilfsmittel" sagte die Bürgermeisterin, dass früher trotz aller Bemühungen Gehöfte meist bis auf die Grundmauern niederbrannten.
Mit Handpumpe begann's
Gertrud Bühl hatte in den Annalen der Feuerwehr Kottendorf gekramt. So sei die Kottendorfer Wehr 1876 gegründet worden. "Eine Handpumpe war damals die erste Errungenschaft, die allerdings mit Muskelkraft bedient werden musste." Diese Pumpe funktioniere noch, wovon sie sich am Vortag habe überzeugen können. Die Bürgermeisterin ging im Detail auf die bisherigen Feuerwehrführungen im Ort ein, nannte Namen von Kommandanten, Adjutanten, Obersteigern, Rottenführern und Hornisten. Sie machte einen Streifzug durch mehr als ein Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Erfreut zeigte sich die Dienstherrin der Feuerwehr, dass in der kleinen Ortschaft Kottendorf 22 aktive Wehrleute zur Verfügung stehen. "Das ist achtbar", sagte hierzu der alte "Feuerwehrfuchs" Ehrenkreisbrandinspektor Reiner Schuster, der, wie die Bürgermeisterin sagte, einen wesentlichen Anteil an der "Wiederbelebung der Feuerwehr Kottendorf" habe.
Dickes Lob gab es auch für die Feuerwehrführung im Ort mit Alfons Griebel als ersten und Stefan Schor als zweiten Kommandanten. "In der Brust deren Familien schlägt seit Generationen ein Feuerwehrherz", so Gertrud Bühl. Das freute Kommandanten Alfons Griebel, der zuvor mit einem Hornsignal aus einer alten "Feuerwehrtute" das Startsignal für die Veranstaltung gegeben hatte.
Bürgermeisterin Getrud Bühl richtete währenddessen ein Strahlrohr "bedrohlich" auf die Festgäste, nach dem Motto: "Aufpassen, sonst spritz ich euch nass."