Druckartikel: Hohe Kosten für die alten Gemäuer

Hohe Kosten für die alten Gemäuer


Autor: Gerhard Schmidt

Burgpreppach, Freitag, 13. November 2015

Im Gremium in Burgpreppach sorgten die fälligen Ausgaben für die Notsicherung der alten Schlossmühle und den Abriss von Gebäuden im Areal der früheren Gaststätte Böswillibald für Dissonanzen.
Am Zustand der alten Schlossmühle in der Hauptstraße in Burgpreppach stört man sich seit jahren. Nun soll binnen fünf Jahren ein Investor gefunden oder aber das historische Gebäude beseitigt werden. Foto: Schmidt


Ein Raunen ging durch die Reihen der Marktgemeinderäte des Wählerblocks "Gemeinwohl", als Burgpreppachs Bürgermeister Hermann Niediek (CSU) am Donnerstag in der Gemeinderatssitzung die Kosten für die Notsicherung der Schlossmühle Bekanntgabe.

Dies steigerte sich noch, als den Gemeinwohl-Räten bekannt wurde, dass die Gemeinde die Kosten für den Teilabriss des Böswillibald-Areals trägt.

Bei einem Treffen vor Kurzem mit Behördenvertretern war man übereingekommen, dass die gemeindeeigene Schlossmühle, ein historisches Gebäude vor dem Schloss und nach einhelliger Meinung im heutigen Zustand ein Schandfleck für Burgpreppach zugleich,noch eine Frist von fünf Jahren eingeräumt wird. Bis dahin will man versuchen, jemanden zu finden, der sich um eine Sanierung kümmert. Sollte kein Investor gefunden werden, wird die Schlossmühle dem Verfall preisgegeben.


Zuschüsse versprochen

Bis dahin wird die Gemeinde Burgpreppach nach Absprache mit der Denkmalschutzbehörde de eine Notsicherung vornehmen, für die maximal 50 000 Euro ausgegeben werden sollen. Bei dem Treffen wurde in Aussicht gestellt, die Kosten durch das Landesamt für Denkmalpflege, den Bezirk und die bayerische Landesstiftung zu 80 Prozent zu fördern. Dem stimmte das Gremium zu.

Als Bürgermeister Niediek dann mitteilte, dass sechs Gebäude aus dem Böswillibald-Areal abgerissen werden sollen und die geschätzten Kosten (bis zu 200 000 Euro) von der Gemeinde getragen werden, kam es zwischen beiden Fraktionsblöcken, der Gemeinsamen Liste Burgpreppach (GLB), zu der sich die Kandidaten von Bürgerwohl, CSU, SPD, Hohnhäuser Liste und die freien Kandidaten vor der letzten Kommunalwahl zusammengeschlossen hatten, und der Liste Gemeinwohl, zu heftigen Diskussionen.

Die Gemeinwohl-Vertreter fühlten sich hintergangen, weil die Absicht der Kostenübernahme erst in der Gemeinderatssitzung bekannt wurde. Bürgermeister Niediek machte deutlich, dass es der Gemeinde wert sein müsse, so viel Geld zu investieren, um dann einen Dorfmittelpunkt zu bekommen und damit den Arzt und ähnliches in Burgpreppach zu halten.


Neuer Dorfmittelpunkt?

Es wurden Abbruchkosten zwischen 150 000 und 200 000 Euro genannt, die mit 50 Prozent plus gefördert werden könnten. Andreas Dellert von der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim erklärte, dass ein Abriss für den Verkauf des Areals nach Auskunft von Peter Kraus vom Amt für ländliche Entwicklung nicht förderschädlich sei.

Zum Böswillibald-Areal lag auch eine Bauvoranfrage von Christopher von Hugo vor, der aus dem ehemaligen Gasthof einen Dorfmittelpunkt machen will, wo Gastronomie, Dorfladen, Arzt, barrierefreies Wohnen und ähnliches möglich sein wird. Voraussetzung sei jedoch, dass nur die Gastwirtschaft "Goldener Löwe" und das Fischerhaus mit Nebengebäude erhalten bleiben. Nach einem kräftigen Schlagabtausch billigte der Gemeinderat ohne Zustimmen Helmut Schwappach, Michael Krug, Jörg Denninger und Werner Thein die Kostenübernahme, nachdem zuvor eine Rückstellungsantrag von Michael Krug abgelehnt wurde.


Sanierung an der Brücke

Nach der neuen Wasserrichtlinie der EU wurde in der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim ein Wasserentwicklungskonzept erstellt, das besonders die Marktgemeinde Burgpreppach betrifft, weil auf deren Areal viele Fließgewässer dritter Ordnung zu finden sind, erklärte Verwaltungsmann Andreas Dellert bei der Sitzung des Marktgemeinderats.
Deshalb stünden auch zahlreiche Maßnahmen an der Baunach und am Hainbach zur Schaffung naturnaher Wasserdurchflüsse an. Vier Maßnahmen wurden vorerst favorisiert, darunter der Bereich Hainbachbrücke in der Wassergasse, wo die Stützmauer schon seit Jahren einsturzgefährdet ist und nun kostengünstig saniert werden könnte. Die geschätzte Kosten für die vier Maßnahmen von 115 000 Euro werden mit 75 Prozent gefördert. Das Gremium stimmte der Durchführung und Planung zu. Förderanträge sollen gestellt werden.


15 000 Euro für Fhrzeug

Nachdem das Bauhoffahrzeug 20 Jahre auf dem Buckel hat, muss ein anderes Fahrzeug her. Es lagen drei Angebote für gebrauchte Fahrzeuge vor. Der Gemeinderat entschied sich für ein Fahrzeug, dass rund 15 000 Euro kosten soll.
Die Frauenunion hatte beantragt, den Kinderspielplatz vom Rathaus an den Schlosssee und ans Ehrenmal zu verlegen. Im Rahmen der Gestaltung des Rathausumfeldes soll die Maßnahme vorgenommen werden, beschloss der Gemeinderat.
Von der Jagdgenossenschaft Leuzendorf lag ein Zuschussantrag zur Unterhaltung und Ausbesserung von Wegen und Gräben vor. Die Kosten sollen sich auf 5 000 Euro belaufen. Das Gremium stimmte einem Zuschuss von 25 Prozent nach Vorlage der tatsächlichen Kosten zu.
Peter Just hatte einen Antrag gestellt, von der Ibinder Straße entlang der Fitzendorfer Straße bis zur Tank- und Rastanlage eine Gehwegverbindung zu schaffen. Fußgänger würden sich auf der stark befahrenen Straße unnötig einem Risiko aussetzen. Der Bau eines Gehweges wurde als gute Idee empfunden.
Bürgermeister Niediek forderte das Gremium und die Bevölkerung dazu auf, sich am kommenden Sonntag, dem Volkstrauertag, zahlreich an den Feiern an den Ehrenmälern anzuschließen.
Auf Nachfrage von Helmut Schwappach, wie es um einen Radweg von Goßmannsdorf nach Burgpreppach und die Kosten dafür bestellt sei, erklärte Bürgermeister Niediek, dass in dieser Sache noch nichts entschieden sei.