Hofstetten macht seit 50 Jahren Musik
Autor: Gerold Snater
Hofstetten, Sonntag, 18. Oktober 2015
Die Blaskapelle im Königsberger Stadtteil Hofstetten feierte ihr Jubiläum mit einem Fest- und Ehrenabend. Einer jungen Dame in einem VW Käfer ist es zu verdanken, dass der Musikverein 1965 ins Leben gerufen worden ist.
Seit 50 Jahren gibt es im Königsberger Stadtteil Hofstetten eine Blaskapelle. Dieses besondere Jubiläum feierte die Blaskapelle Hofstetten, die einzige Blaskapelle im Stadtgebiet der Regiomontanusstadt, 2015 mit mehreren Veranstaltungen. Mit einem Festabend mit Ehrungen fügte der Verein am Samstagabend in der Rudolf-Mett-Halle in Königsberg diesen Veranstaltungen einen weiteren Höhepunkt hinzu. Die "Egerländer Musikanten" aus Ebelsbach gestalteten unter der Leitung von Stefan Krines den Abend musikalisch .
Kernpunkt des Abends waren Ehrungen, die in einen interessanten Rückblick auf die zurückliegenden 50 Jahre der Kapelle verpackt waren. Der Moderator des Abends, Jürgen Bereiter, verstand es, die Ehrungen mit geschichtlichen Hintergründen zu verquicken.
Den Ehrungen voran gingen Grußworte von Bürgermeister Claus Bittenbrünn (FW) und Peter Detsch, dem Kreisvorsitzenden des Nordbayerischen
Auch Peter Detsch würdigte die Verdienste der Blaskapelle Hofstetten für die Blasmusik: "Die Blaskapelle Hofstetten leistet hervorragende Arbeit. Mit Norbert Döll als Vorsitzendem und Klaus Rambacher als Dirigent blickt die Blaskapelle Hofstetten sehr gut aufgestellt in die Zukunft."
Dass es um diese Zukunft gut bestellt ist, davon konnten sich die Besucher selbst überzeugen, denn sie erlebten den ersten Auftritt der "Neudorfer Holzböcklich". Was diese acht Jungmusiker der Blaskapelle Hofstetten, nach einem Jahr des gemeinsamen Übens unter der Leitung von Katja Rambacher zu Gehör brachten, war erstaunlich. Allen acht Jungmusikern, Josephine Ulich, Eva Seemann, Julia Müller, Sarah Bintig, Nadine Klemm, Barbara Müller, Lukas Klemm und Jakob Schmidt, merkte man bei ihren Vorträgen an, dass ihnen diese Art von Musizieren Spaß macht.
Bevor der Reigen der Ehrungen begann, blickte Moderator Jürgen Bereiter auf das Jahr 1965. Wie kam es damals zur Gründung des Musikvereins? Das ging so: Es ist ein ruhiger Sonntag in Hofstetten und irgendwo aus einem Radio klingt "Junge komm bald wieder". Leo Döll steht gerade bei der Firma Müller und da kommt ein VW Käfer um die Ecke. Der hält und eine junge Dame, die Elfriede aus Obervolkach, wie sich später herausstellt, fragt den Leo Döll: Wo geht's nach Ostheim? Der Leo sieht, dass das Auto voller Instrumente steckt. Das macht ihn neugierig. Die will ich alle verkaufen und da gibt's einen Interessenten, erzählt die Elfriede. Man trennt sich, aber nicht ohne den Hinweis, in Hofstetten gebe es auch Interesse. Die Elfriede kam kurze Zeit später wieder, denn alle Instrumente war sie in Ostheim nicht losgeworden. Die ersten Instrumente wurden in Hofstetten gekauft, weitere Musiker kamen dazu und schon bald die ersten Auftritte gespielt. Aus diesen kleinen Anfängen entwickelte sich die inzwischen weit über die Region hinaus bekannte Blaskapelle Hofstetten, die zwar ihren Schwerpunkt in der böhmischen Musik hat, aber darüber hinaus auch ein breit gefächertes Repertoire besitzt.
Bei der 50-Jahr-Feier würdigten die Kapelle Hofstetten und der Musikbund langjährige Musiker. Für zehn Jahre Musizieren wurden geehrt: Dominik Rügheimer, Marco Rügheimer und Angela Ankenbrand. Sie bekamen die Bronze-Ehrennadel. Für 20 Jahre erhielten die Ehrennadel in Silber mit Urkunde: Katja Rambacher sowie Inge und Helmut Huppmann. 25 Jahre wirkt Sebastian Kuhn mit. Für 30 Jahre Einsatz wurden ausgezeichnet: Manuela Schlereth-Lauer, Markus Geuß, Elmar Lehrrieder und Michael Lendziewski. Für 40 Jahren wurden gewürdigt: Claus Michel und Dieter Rügheimer. Für 50 Jahre: Gerhard Michel und Günter Henig sind seit Gründung der Kapelle dabei. Für alle Geehrten ab 25 Jahren gab's goldene Nadeln.
Der Musikverein ehrte weiterhin verdiente Mitglieder. So wurde Günter Ankenbrand zum Ehrenmitglied ernannt. Er war nahezu 45 Jahre aktiver Musiker und engagiert sich jetzt als passives Mitglied. Mit Urkunden und einem Präsent wurde Bärbel Mayer und Werner Seemann gedankt, die sich in besonderer Weise um den Verein verdient gemacht haben. Bärbel Meyer war sechs Jahre Kassiererin. Werner Seemann war im Verein als längster in einem Amt. Er bekleidete 37 Jahre ununterbrochen das Amt des Kassiers.
Den Abschluss des Ehrenreigens bildeten Ehrungen durch den Musikbund für die Blaskapelle für 50 Jahre Vereinsbestehen und 30 Jahre Mitgliedschaft im Musikbund, für Vorsitzenden Norbert Döll, der dieses Amt seit 1997 inne hat, Andreas Schmitt, der nach langer Tätigkeit als Schriftführer seit 2002 die Finanzen verwaltet, und Klaus Rambacher für seine 35 Jahre als Dirigent.