Hochzeitsfotograf von Gerhard Schröder - und das schon fünf Mal
Autor: Eckehard Kiesewetter
Untermerzbach, Freitag, 11. Januar 2019
Frank Zauritz ist in Ebern geboren, in Untermerzbach aufgewachsen und ist weltweit als Sport- und Reportagefotograf erfolgreich. Es war eine harte Schule.
Iris Berben ging für ihn ins Wasser, Harry Belafonte folgte ihm aufs Hochhausdach, und Tom Cruise schenkte ihm einen Moment verbindlicher Aufmerksamkeit, der selbst dem versierten Menschenfotografen Gänsehaut in den Nacken trieb. Angela Merkel schwang sich für ihn mädchenhaft auf eine Schaukel, Matt Damon versprühte Charme pur, und Sängerin Rihanna zeigte Modelqualitäten. Frank Zauritz, in Ebern geboren, in Untermerzbach aufgewachsen und als Sport- und Reportagefotograf großgeworden, hatte sie alle vor der Linse seiner Kamera: die Großen aus Politik, Film, Musik und Showbusiness, international bekannte Persönlichkeiten, die andere nur aus dem Fernsehen, dem Kino oder aus Zeitschriften kennen.
Alles andere als ein Paparazzi
Aber er lichtet die Stars nicht aus dem Gebüsch heraus und aus Sensationslust ab, um für irgendwelche Regenbogenpostillen und Klatschmedien in ihre Intimsphäre einzudringen, Liebeleien, Schönheits-OPs oder Alkohol-Eskapaden anzudichten. Der 52-Jährige verachtet Paparazzi, eine "Meute", die Prominenten auflauere, um ihnen ihre Privatsphäre zu rauben. "Die dunkle Seite der Macht" sagt er, "widerwärtig und dekadent", "eine moderne Form der Piraterie" aber leider immer mehr gefragt. Die Menschheit sei fokussiert auf Promis, als ginge es darum, Fürsten und Reichen zu huldigen.
Er dagegen sieht sich "auf der guten Seite der Macht". Auch er sei "Teil des Spiels", aber im positiven Sinn. Einsätze als Reporter in drei Kriegen haben ihn Ehrfurcht gelehrt, vor den Abgebildeten und vor den Betrachtern.
"Celebrity-Fotografie heißt: Ich verbeuge mich vor den Leuten." Die meisten seiner Models posieren exklusiv für ihn vor der Kamera, abgeschirmt durch Manager und Bodyguards und dadurch sehr privat und lebensnah.
Die Person im Fokus
Sein Metier ist es, Sängern, Filmstars, Politiker und andere Prominente in ihrer Persönlichkeit zu erfassen, sie charakteristisch und unverkennbar ins brillante Bild zu bannen. Mal geschieht das mit aufwändigem Equipment und gestellter Szenerie, mal zufällig erscheinend und unkompliziert privat.
Der Betrachter erkennt, dass der Abgebildete und der Fotograf ein Vertrauensverhältnis aufgebaut haben, in einem Zwiegespräch stehen, oft gemeinsam an einer originellen visuellen Idee arbeiten.
Glück im Spiel
Franz Zauritz weiß, dass er Glück hatte. Verdammt viel Glück sogar. Das ging schon los, als er als damals 18-Jähriger im "Spiel 77" gewann und sich mit 1555 Mark seine erste Fotoausrüstung kaufen konnte: eine Nikon 301 und zwei Tokina-Objektive. Den Bedarf fürs Fotolabor kaufte er auf dem Flohmarkt. "Und dann ging's richtig ab", wie er sagt.