Druckartikel: Hilfe über die Landkreisgrenzen hinweg

Hilfe über die Landkreisgrenzen hinweg


Autor: Christian Licha

Sand am Main, Dienstag, 17. Sept. 2019

Rettungskräfte aus dem Kreis Bad Kissingen übten in Sand. Sogar ein Oberbayer war mit an Bord.
Ein Feuer im Maschinenraum eines Schubleichters galt es zu löschen.


Die Straßen in Sand im Bereich Wörth sind vom Hochwasser überspült, Keller sind voller Wasser und Kanäle überfüllt. So sah das Szenario für eine lange geplante und groß angelegte Übung für das Hilfeleistungskontingent des Landkreises Bad Kissingen aus, die dieser Tage in der Gemeinde Sand stattfand.

Über 125 Kräfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Technischem Hilfswerk (THW) und DLRG aus dem Nachbarlandkreis waren mit ihren 35 Fahrzeugen in Kolonne angerückt, um bei dem fiktiven überörtlichen Katastrophenschutzeinsatz zu helfen. Insgesamt wurden 17 Übungseinsätze an vier Stationen absolviert.

So wurde im Sander Kieswerk der Umgang mit der Sandsackfüllanlage trainiert. Hierbei handelt es sich um eine Art großen Trichter, in den ein Teleskoplader Sand einfüllt. Dieser wird an Entnahmestellen von den Einsatzkräften in Säcke gefüllt und diese auf Paletten oder Gitterboxen gestapelt. Eine gut eingespielte Mannschaft füllt so bis zu 600 Säcke pro Stunde. Unter Anleitung einer einsatzerfahrenen Mannschaft des THW Haßfurt mit dem Ortsbeauftragten Christian Günther an der Spitze wurden die Sandsäcke verbaut. Je nach Einsatzzweck oder Art des zu schützenden Bereichs werden unterschiedliche Techniken, Sandsackarten oder -höhen in Kombination mit Holzbrettern oder Folien angewendet.

Ein Feuer im Maschinenraum eines Schubleichters wurde ebenfalls simuliert. Für die Übungsteilnehmer der Feuerwehren galt es, zwei Vermisste zu retten und den Brand unter Kontrolle zu bringen. Auf dem Baggersee wiesen die Mannschaften der DLRG aus Hammelburg und Bad Kissingen die Einsatzkräfte in den Umgang mit Booten ein. So wurde Treibgut aus dem Baggersee geborgen, gefüllte Sandsäcke zu verschiedenen Orten gebracht und das richtige Verhalten bei "Mann über Bord" trainiert.

Bad Kissingens Kreisbrandrat Benno Metz beobachte zusammen mit dem Haßberge-Kreisbrandrat Ralf Dressel (Königsberg) und Kreisbrandinspektor Georg Pfrang (Rauhenebrach) das Übungsgeschehen. Die Führungsdienstkräfte bescheinigten den Übenden eine hervorragende Arbeitsweise und zeigten sich überzeugt, im Ernstfall bestens gewappnet zu sein.

Landrat Wilhelm Schneider sprach den Ehrenamtlichen seinen Dank aus und freute sich über die unkomplizierte und sehr wirkungsvolle Zusammenarbeit über die Landkreisgrenzen hinweg. "Es ist interessant zu sehen, wie der Katastrophenschutz in anderen Regionen Bayerns gehandhabt wird", sagte Anton Speer, der Landrat des Landkreises Garmisch-Partenkirchen, der wegen der Feierlichkeiten zur Gemeindepartnerschaft zwischen Ermershausen und Unterammergau in den Kreis Haßberge gereist war.