Herculesfreunde Rauhenebrach verspüren Hauch Freiheit auf zwei Rädern

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Richtig beeindruckt waren die Besucher in Wustviel von diesem Gefährt und seinem Eigentümer. Gemeinsam hatten die beiden 6823 Kilometer bis nach Gibraltar zurückgelegt. Foto: Sabine Weinbeer
Richtig beeindruckt waren die Besucher in Wustviel von diesem Gefährt und seinem Eigentümer. Gemeinsam hatten die beiden 6823 Kilometer bis nach Gibraltar zurückgelegt.  Foto: Sabine Weinbeer
Zur Vereinsgründung haben sich die "Hercules Freunde Rauhenebrach" auch stilechte "Kutten" nähen lassen. Foto: Sabine Weinbeer
Zur Vereinsgründung haben sich die "Hercules Freunde Rauhenebrach" auch stilechte "Kutten" nähen lassen. Foto: Sabine Weinbeer
 
Luca (6) kann es kaum erwarten, dass er Rennen fahren darf. Foto: Sabine Weinbeer
Luca (6) kann es kaum erwarten, dass er Rennen fahren darf. Foto: Sabine Weinbeer
 
Rund 30 Hercules-Sportbikes, aber auch Zweiräder anderer Bauart und Hersteller wurden gezeigt. Foto: Sabine Weinbeer
Rund 30 Hercules-Sportbikes, aber auch Zweiräder anderer Bauart und Hersteller wurden  gezeigt. Foto: Sabine Weinbeer
 
Selbst hergerichtet hat Maximilian Neumann seine Prima 5 SL. Foto: Sabine Weinbeer
Selbst hergerichtet hat Maximilian Neumann seine Prima 5 SL. Foto: Sabine Weinbeer
 
Keine Sportbikes, aber Hercules sind diese beiden R 50 von 1967 und 1972, die Manuel Greb und Daniel Herbst gehören. Foto: Sabine Weinbeer
Keine Sportbikes, aber Hercules sind diese beiden R 50 von 1967 und 1972, die Manuel Greb und Daniel Herbst gehören. Foto: Sabine Weinbeer
 

Beim Treffen der Herculesfreunde Rauhenebrach wurden viele Erinnerungen an die eigene Jugend wach.

Erinnerungen an die eigene Jugend wurden bei vielen Besuchern des Gartenfests in Wustviel wach. Die Herculesfreunde Rauhenebrach hatten die Veranstaltung zum zweiten Mal als Rahmen für ihr Treffen ausgewählt. Neben einer Fahrzeugausstellung stand auch eine gemeinsame Ausfahrt auf dem Programm.

Fast 30 Sportbikes - die K 50 von Hercules - und weitere Zweiräder konnten besichtigt werden. Ein Mofa oder gar ein Kleinkraftrad bedeutete für die Jugend auf dem Land in den 70er und 80er Jahren das erste Stück Freiheit und Mobilität. Die meisten hatten ihren fahrbaren Untersatz aber nicht nur zum Spaß, sondern, um damit zur Schule oder zur Ausbildungsstelle zu fahren - und am Wochenende stand ihnen damit "die Welt offen".

Motoren von Sachs

Solche Erinnerungen wurden am Sonntag zuhauf geteilt. Und wenn es gerade in einem Dorf wie Rauhenebrach darum ging, welchen Zweitakter mit 50 Kubikzentimetern man sich anschaffen sollte, dann dachten die meisten regional und entschieden sich für Hercules. Schließlich wurden die Motoren in Schweinfurt bei Sachs gebaut, wo eventuell der Vater oder der Onkel arbeitete.

"Als wir dann bei Sachs angefangen haben, wurde der Motorenbau eingestellt", witzelte Daniel Herbst. Er ist der "Präsident" der Herculesfreunde. Die sind zwar nicht eingetragen, aber seit einigen Jahren doch ein richtiger Verein, gewachsen aus einer Gruppe mit gleichem Interesse.. "Ich wollte schon als Kind so ein Bike, dann habe ich mein erstes hergerichtet. Und dann lernt man andere kennen mit dem gleichen Hobby", erzählte Herbst.

Ins Auge stach eine Hercules Supra 4, Baujahr 1979. Sie gehört Christian Wengel. Das Ausstellungsstück war sein erster fahrbarer Untersatz, wurde dann durch ein Auto ersetzt "und stand im alten Saustall, wo sie eigentlich total verrottete", so Wengel.

Der Blick zum Himmel

Aber verschrotten kam nicht infrage, und so hat er sie komplett zerlegt und saniert - und dann hat er sich an die DKW des Vaters gemacht. So kommt bei den meisten "Herculesfreunden" eins zum anderen.

Die meisten besitzen mehr als ein Bike, und so ging immer mal wieder ein besorgter Blick zum Himmel, denn: "Wenn's regnet, muss ich sieben Mopeds putzen", lachte einer.

Nachwuchs steht bereit

Um Nachwuchs müssen sich die Zweiradfreunde nicht sorgen, denn auch sehr junge Mopedbesitzer sind schon dabei. Der Jüngste ist Luca. Stolz zeigte der Sechsjährige sein gelbes Gefährt - allerdings eine Yamaha. Bald darf er damit wie sein großer Bruder Rennen fahren, hat der Papa versprochen.

Mit einer Steigerwald-Rundfahrt von Wustviel über Gerolzhofen und Wiebelsberg im gemütlichen Tempo fand das Treffen für die Teilnehmer seinen Höhepunkt.

Die K 50, das "offene Kleinkraftrad" wurde ab 1963 gebaut. 1983 lief die Produktion dann aus. "Hercules" ist heute eine reine Fahrradmarke.