Heilige Länder: Diakon Stapf spricht die Sprache der Gläubigen
Autor: Günther Geiling
Kirchlauter, Mittwoch, 10. Oktober 2018
Diakon Joachim Stapf war in den letzten sechs Jahren eigentlich nur an der Mainlinie tätig und in der Pfarreiengemeinschaft "Main-Steigerwald". Nun wechselt er über den Main nach Ebelsbach und in die "Heiligen Länder". Im Interview erläuterte er auch die Aufgaben des Diakons in der katholischen Kirche.
Die Pfarrei Kirchlauter wurde 1446 gegründet. Vor zwei Jahren ist mit Martin Wissel 2016 der letzte selbstständige Pfarrer gegangen. Mit der Pfarreizusammenlegung ist die Pfarrei Kirchlauter jetzt mit der Pfarrei Stettfeld, der Kuratie Steinbach und der Pfarrei Ebelsbach in die neue Pfarreiengemeinschaft "Maintal-Heilige Länder, Kirchlauter" mit Pfarrer Mathias Rusin integriert. Seit 1. Oktober hat Diakon Joachim Stapf mit vollem Stellenumfang seinen Dienst hier aufgenommen.
Sie haben nach ihrer Schulzeit nicht gleich einen kirchlichen Beruf gewählt, sondern waren lange als Betonbaumeister und Lehrlingsausbilder in einem Betrieb tätig. Welches Ereignis, welcher Impuls hat den Ausschlag geben oder wann haben sie gespürt, dass sie mitten in ihrem Leben einem kirchlichen Dienst nachgehen wollen?
Diakon Stapf: Es war ohne Zweifel schon Pfarrer Bach, der mich bei der Kommunionvorbereitung begeistert hat, und dann war ich lange Ministrant und auch Pfarrgemeinderatsvorsitzender. Bach fragte mich später, ob ich es mir nicht vorstellen könnte, als Diakon anzufangen. Daraufhin habe ich hineingeschnuppert. Es war aber nicht leicht, zumal das Studium fünf bis sechs Jahre dauert. Dennoch haben mir der Fernkurs Theologie und auch dieser soziale Beruf gefallen.
Gab es noch weitere Menschen oder Priester, die sie auf diesem Weg begleitet haben?
Ja dazu zähle ich besonders auch Pfarrer Pfarr und Pater Pantheleimon vom Kloster Athos in Griechenland. Wir, eine kleine Gruppe aus Wonfurt, Haßfurt und anderen Orten, fuhren zu dieser Zeit jährlich auf den Berg Athos zu den Mönchen. Unter den insgesamt 2600 Mönchen waren auch viele junge. Wir waren auf einer Einsiedelei und die Liturgiefeier um 3 Uhr in der Frühe beeindruckte uns schon sehr. Pater Pantheleimon hielt auch immer wieder zu mir Kontakt.
Eine solche Entscheidung geht ja als Mann und Vater zweier Söhne nicht ohne die Familie. Wie muss man sich diesen Entscheidungsprozess vorstellen?
Wenn die Familie nicht mitmacht und die Frau nicht mitspielt, braucht man es gar nicht erst zu beginnen. Die Ehefrau wird dazu ja sogar vom Bischof befragt, ob sie den Beruf mitgehen kann. Zu meinen Kindern habe ich gesagt, dass sich deswegen an meinem Leben nicht viel ändern wird und es weiter so sein wird wie bisher. Ohne Zweifel müssen aber alle hinter dieser Entscheidung stehen.