Druckartikel: Haßfurter Stadträte verteilen Geld

Haßfurter Stadträte verteilen Geld


Autor: Ulrike Langer

Haßfurt, Freitag, 20. März 2015

Recht spendabel zeigte sich der Finanz- und Hauptausschuss in der Sitzung am Donnerstag, als es um die Bewilligung von nicht durch Richtlinien gedeckte Zuschüsse ging. So erhält das Videoteam der Pfarrei St. Kilian Haßfurt eine Förderung von 500 Euro, der TSV Prappach erhält für sein Vorhaben zehn Prozent.
Der Freundeskreis Asyl des Caritasverbandes für den Landkreis Haßberge erhält aus dem Vermögen des Freundeskreises des aufgelösten Haßfurter Kammerchors 1.711 Euro. Unser Bild zeigt das erste "Café International" des Freundeskreises Asyl, der evangelischen, katholischen und freikirchlichen Kirchengemeinden sowie des Caritasverbandes für den Landkreis Haßberge im Caritashaus in Haßfurt.  Fotos: Ulrike Langer


Das Videoteam der Pfarrei musste für seinen Film, der im Dokumentationszentrum Ritterkapelle gezeigt werden soll, 1168 Euro an Lizenzkosten für Musik und Bilder zahlen und hatte daher Zuschuss beantragt.

Keine Gründe für Förderung

Kämmerer Wolfgang Hömer erklärte dem Ausschuss, dass die Stadt die Kosten für die Instandsetzung der St. Michaelskapelle zum Dokumentationszentrum (835 000 Euro) abzüglich des Zuschusses von 341 000 Euro alleine getragen habe. Im Gegenzug sei vereinbart worden, dass die Ritterkapellenstiftung Haßfurt die Kosten für die Ausstattung trage. Daher sei der Antrag abzulehnen. Doch Norbert Geier, Sven Schnös, Michael Weber und Reiner Schuster waren für eine Förderung.



Der Film, argumentierten sie, zähle nicht zur Ausstattung des Dokumentationszentrums, fördere den Tourismus, und überdies habe das ehrenamtlich tätige Videoteam eine Anerkennung verdient. Der Vorschlag von Bürgermeister Günther Werner, 500 Euro, wurde abgesegnet.

Auch der TSV Prappach, der 150 Stühle und 25 Tische für etwa 14 000 Euro für seine Sporthalle beschaffen möchte, erhält Geld. Hömer hatte erinnert, dass die Anschaffung nach den Richtlinien zur Vereinsförderung nicht förderfähig sei: Stühle und Tische sollen ja für Vereinsveranstaltungen und private Feiern (also wirtschaftliche Zwecke) genutzt werden. Noch dazu sei das Sportheim kein städtisches Gebäude. "Prappach ist ein Sonderfall, weil es in dem Stadtteil keinen öffentlichen Versammlungsraum gibt" erklärte Reiner Schuster. In dem Vereinsheim spiele sich das gesellschaftliche und kulturelle Leben ab, die Förderung sei gerechtfertigt. Und: Auch weitere örtliche Vereine zahlen 4000 Euro zu den Tischen udn Stühlen dazu. Der Vorschlag des Bürgermeisters, zehn Prozent (höchstens 1500 Euro) als Zuschuss zu gewähren, fand Gehör. Nur Karl-Heinz Eppelein stimmte dagegen.

Geld für Kindergartenrenovierung

Der Ausschuss genehmigte auch ausnahmsweise 2915 Euro an die Katholische Kirchenstiftung Haßfurt für die Teilrenovierung der Kindertageseinrichtung St. Barbara. Insgesamt waren für dringende Malerarbeiten im Innenbereich 5830 Euro angefallen. Im Hinblick auf das 20-jährige Bestehen der Einrichtung und die gute Zusammenarbeit mit der Kirchenstiftung wurde die Förderung einstimmig gewährt.

Weiterhin wurde beschlossen, die Mehrkosten für die Mittagsbetreuung an der Grundschule Haßfurt durch das Bayerische Rote Kreuz, 19 724 Euro, für das Schuljahr 2013/14 zu übernehmen.

Keine Einwände gab es gegen die Verwendung der Gelder des aufgelösten "Haßfurter Kammerchors" und dessen "Freundeskreises". So erhält auf Vorschlag der beiden Vorsitzenden der Freundeskreis Asyl der Caritas Haßberge 1711 Euro vom Kammerchor, 2000 Euro erhält die Stadt Zeil für künftige Konzerte des Zeiler Kammerorchesters und der Rest, 563 Euro, fließt in die Förderung musikalischer Projekte in Haßfurt.

Die Freiwillige Feuerwehr Haßfurt erhält drei Flachwasserschubboote auf einem Anhänger, etwa für Hochwassereinsätze (31 000 Euro abzüglich 9000 Euro Zuschuss). "Da der Digitalfunk günstiger kommt als geplant, haben wir die Mittel", sagte Günther Werner.

Mit dem Bericht von Stephan Schneider, Leiter der Hauptverwaltung, zum Betreuungsangebot für Kinder war der Ausschuss einverstanden. Kinder unter sechs Jahren werden in sechs Krippengruppen mit 72 Plätzen sowie zehn Kindergärten mit 475 Plätzen sowie in 20 Tagespflegeplätzen betreut. Bisher haben 51,4 Prozent aller Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz, und für 60 Prozent der Kinder ab sechs Jahren stehen Betreuungsangebote zur Verfügung.

Weil der Bedarf steigt, hat der Kindergarten St. Barbara die Einrichtung einer Hortgruppe mit 15 Plätzen als Ersatz für die bestehende Hausaufgabenbetreuung von Grundschulkindern beantragt. Wie Schneider mitteilte, sei geplant, im Kindergarten Augsfeld eine der beiden Kindergartengruppen in eine Krippengruppe umzuwandeln.
Abgelehnt wurde der Antrag des TV Königsberg, als "Verein der Stadt Haßfurt" eingestuft zu werden, um für die Abteilung Handball die Nutzungsgebühren der Turnhallen der Stadt Haßfurt zu reduzieren. Denn er erfüllt die in den Förderrichtlinien der Stadt festgelegten Voraussetzungen nicht.