Haßfurter Berufsschüler kamen "erwachsener aus England zurück"
Autor: Sabine Weinbeer
Haßfurt, Freitag, 12. Oktober 2018
Das Projekt "Die Heinrich-Thein-Berufsschule Haßfurt wird international" ermöglichte 34 Schülern einen Austausch mit dem Guildford-College.
Anlässlich der europaweiten Erasmustage (12. und 13. Oktober) fand auch die Abschlussveranstaltung in Haßfurt statt, bei der Teilnehmer des Austausches mit dem Guildford-College im englischen Surrey von ihren Erlebnissen berichteten und ihre Teilnahme-Zertifikate erhielten. Schüler wie Lehrkräfte zogen unisono ein positives Resümee aus den beiden dreiwöchigen "Flows", wie die Austausch-Wochen in EU-Sprache heißen.
Die Fördermittel im Erasmus-Programm sind großzügig, aber auch mit allerhand Bürokratie behaftet. Diese wickelte im Wesentlichen Roland Bitsch ab, der im Lehrkörper des Beruflichen Schulzentrums Haßfurt für die außerschulischen Kontakte verantwortlich ist.
Förderung mit 67 000 Euro
Die Initiative war vom Guildford-College ausgegangen. Von dort war im Herbst 2015 eine E-Mail gekommen. Das College ist sehr international aufgestellt und sucht immer entsprechende Kontakte. Lehrkräfte beider Schulen trafen sich, der Projektantrag - 30 Seiten in englischer Sprache - wurde erstellt und im Februar 2017 eingereicht. Ferner musste geklärt werden, aus welchen Berufsgruppen Schüler interessiert wären und wo es in der Grafschaft Surrey entsprechende Praktikumsplätze gab.
Im April 2017 kam die Förderzusage von insgesamt 67 000 Euro. Im November reiste die erste Gruppe nach England, im April 2018 die zweite. Das Erasmus-Programm fördert europaweite Verständigung und die Stärkung europäischer Werte.
"Ihr habt euch dort super präsentiert und hervorragende Werte vermittelt", lobte Roland Bitsch alle Teilnehmer. Er selbst hat jetzt noch den Abschlussbericht zu erstellen, denn erst wenn das Projekt abgeschlossen und als sinnvoll umgesetzt anerkannt wird, gibt es auch die letzten 20 Prozent der Fördermittel.
Teilgenommen haben Metaller, Kaufleute, IT-ler, Schülerinnen der Berufsfachschulen für Ernährung und Versorgung und für Kinderpflege. Viele Praktikumsplätze stellte die University of Surrey in der Mensa, im Book- und Printshop und in der Gebäudeverwaltung. Metaller und ITler waren in Firmen in und um Guildford eingesetzt, unter anderem bei einem Entwickler von virtual reality.
Tomas Fürl und Felix Schymura übernahmen die erste Präsentation. Die beiden ITler waren uneingeschränkt begeistert von den drei Wochen, berichteten von ausschließlich freundlichen Kollegen, großen kreativen Freiräumen und spannenden Ausflügen. Sie beobachteten sehr genau: Internet und öffentlicher Nahverkehr sind in Großbritannien viel günstiger als in Deutschland. "Dafür kostet die Flasche Wasser nicht nur 19 Cent wie bei uns im Discounter", sagte Felix.