Der Stadtrat blickte auf ein bewegtes Jahr, in dem Millionen bewegt wurden. Und es geht weiter.
Während Bürgermeister Günther Werner (WG) in der Jahresschlusssitzung des Stadtrats Haßfurt im Dorfgemeinschaftshaus in Sylbach in gewohnt sachlicher Art auf das ablaufende Jahr zurückblickte, sorgte der Zweite Bürgermeister Michael Schlegelmilch (CSU) doch für ein paar Emotionen. "Wir sind spitze", sagte er und verblüffte damit zunächst seine Stadtratskollegen. Doch dann erklärte er seinen für Franken ungewöhnlichen Satz. "Wenn jeder darauf zurückblickt, was er 2018 Tolles gemacht hat, was er vorangebracht oder abgeschlossen hat, stellt er plötzlich fest: Ja, ich war doch gar nicht so schlecht. Und dieses fränkische Fazit bedeutet: Ich bin spitze!"
Weiter erklärte er, dass das Stadtratsgremium zusammen mit der Stadtverwaltung "gemeinsam spitze" sei. "Mir ist aufgefallen, dass das Jahr 2018 besser gelaufen ist als die Jahre zuvor. Die Zusammenarbeit und die gemeinsamen Ziele standen immer im Vordergrund und die Kommunikation und das Miteinander haben sich verbessert", freute er sich. Dies sollte einen Applaus wert sein, um sich selbst einmal und dem Gegenüber danke zu sagen. "Wir Stadträte machen das ja alles ehrenamtlich und wir investieren das Kostbarste was wir haben, nämlich Zeit!" Dank sagte Schlegelmilch allen, die Zeit für die Bürger und die Stadt investiert hatten, ob ehren- oder hauptamtlich, besonders dem Ersten Bürgermeister und dem Dritten Bürgermeister Stephan Schneider (SPD).
An den Geschäftsführer und die Amtsleiter der Stadt und der stadtnahen Betriebe gewandt, betonte er: "Ihr seid die Säulen des Konzerns Stadt Haßfurt." Nach all dem Lob hatte er aber auch noch eine kleine Mahnung: "Wir Stadträte nehmen ja bei unseren Entscheidungen sehr viel Rücksicht auf die Bedürfnisse der anderen und sind zu vielen Kompromissen bereit. Aber wenn etwas nicht passt, sollten wir auch einmal härter durchgreifen."
Zu Beginn der Sitzung, die vom Posaunenchor Sylbach unter der Leitung von Martin Appold musikalisch bereichert wurde, lobte der Vorsitzende des SV Sylbach, Alois Brandl, das immer offene Ohr der Stadt für die Vereine. So habe der SV heuer den Boden im Gemeinschaftshaus sanieren, Stühle neu beziehen und die Treppe im Eingangsbereich sanieren können. Woraufhin Bürgermeister Günther Werner erklärte, dass man die Vereine gerne fördere, da sie durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit ein unverzichtbarer Teil der Stadt seien und ein Stück Lebensqualität böten.
In seiner Bilanz bezeichnete Werner als die wichtigsten Ereignisse den Neujahrsempfang auf dem Marktplatz, den Beschluss des Baus einer Sporthalle, die Ernennung von Rudi Eck zum Altbürgermeister, die Einführung des neuen Stadtlogos "Herz", den Spatenstich im neuen Baugebiet "Westlich der Sailershäuser Straße", in dem alle Grundstücke bereits veräußert wurden, die Einweihung der Kinderkrippe Osterfeld II, die Eröffnung der neuen Verbindungsstraße Gewerbegebiet Ost zur Kreisstraße HAS 10, die Neuverpachtung der Sailershäuser Wanderstube, den Beginn der Bauarbeiten für den Aufzug für den barrierefreien Zugang zum neuen Rathaus für rund 540 000 Euro, der mit 450 000 Euro gefördert wird, die feierliche Kompanieübergabe der Patenkompanie an Raymond Kalus auf dem Stadthallenvorplatz, die Großübung für den Hochwassersteg Augsfeld, den Besuch aus der Partnerstadt Pierrelatte zum Straßenfest, die Verleihung des Bayerischen Energiepreises an die Stadtwerk Haßfurt GmbH und die Auszeichnung "Energiekommune des Monats" durch die "Agentur für Erneuerbare Energien".
Zudem wurde in Wülflingen im Rahmen der Dorferneuerung der Straßenausbau fortgeführt, in Uchenhofen eine punktuelle Dorferneuerung mit Unterstützung der Dorfbevölkerung umgesetzt, die Katasterneuvermessungen in Uchenhofen abgeschlossen und in Unterhohenried begonnen. Des Weiteren ging es um die förmliche Festlegung und Aufhebung von Sanierungsgebieten und die damit verbundenen Modernisierungsarbeiten. In der Kläranlage wurden Anfang des Jahres das Blockheizkraftwerk und das Notstromaggregat in Betrieb genommen und im nächsten Jahr wird man sich mit der Klärschlammtrocknung auseinandersetzen müssen.
Natürlich hat die Stadt dabei kräftig investiert: 200 000 Euro für den Einbau von zwei Wohnungen ins Dienstbotenspital, 450 000 Euro für den allgemeinen Straßenunterhalt und verschiedene Deckenbauarbeiten, 450 000 Euro für den barrierefreien Ausbau der Altstadt, 1,24 Millionen Euro für den Bau der Verbindungsstraße im Gewerbegebiet Ost/Prappach sowie gut drei Millionen Euro für die Erschließung des Baugebietes "Westlich der Sailershäuser Straße".